Tempel in Jerusalem

Wissenschaft Religionswissenschaft
#1

Hallo Wissende,

der Tempel in Jerusalem war wie die Heimat der Juden und allerhöchstes Heiligtum, das allein erst die Befolgung aller 613 Gebote ermöglicht. Die Verehrung ist weiterhin ungebrochen, gilt aber nur Resten des 2.Tempels. Ich frage daher, wenn der Tempel so wichtig für das Judentum ist, warum wird dann nicht ein neuer Tempel gebaut? Den alten Bau auf dem Tempelberg wiederherzustellen, wie weiland von Herodes, wird freilich nicht gehen, ohne die arabische Welt in Kriegszustand zu versetzen, es dürfte sich jedoch ein anderer Bauplatz finden. Oder ist nur eine Errichtung an alter Stelle möglich?
Danke für Eure Meinuungen.

Wolfgang D.

#2

Moin

Den alten Bau auf dem
Tempelberg wiederherzustellen, wie weiland von Herodes, wird
freilich nicht gehen, ohne die arabische Welt in Kriegszustand
zu versetzen, es dürfte sich jedoch ein anderer Bauplatz
finden. Oder ist nur eine Errichtung an alter Stelle möglich?

Warum sollten die Israeli freiwillig den heiligen Platz aufgeben?
Würdest du aus einem Haus auziehen, in dem du aufgewachsen bist, nur weil ein paar Makler dir das -ohne finanziellen Ausgleich- vorschlagen?
Gruß,
Branden

#3

Hallo.

[…] es dürfte sich jedoch ein anderer Bauplatz
finden. Oder ist nur eine Errichtung an alter Stelle möglich?

Weil geschrieben steht, dass dieses erst in der messianischen Zeit passieren wird und diese bis auf die Sicht von einigen wenigen Gruppierungen noch nicht angebrochen ist und weil die meisten dahin gehen, dass erst G’tt zur richtigen Zeit den richtigen Platz zeigen wird. Nur eine Minderheit geht hier nach Maimonides, dass die Juden selber dieses bestimmen können, wenn sie dazu bereit sind.

So geht auch Raschi davon aus, dass der Dritte Tempel schon längst von G’tt gebaut wurde und nur in den Himmel darauf wartet, an den richtigen Platz gesetzt zu werden. Diese Sicht, nach der auch die Mehrheit heute geht, schliesst einen Bau durch die Juden wie bei den ersten beiden Tempeln von vorneherein aus.

Insgesamt wird aber davon ausgegangen, dass auch der dritte Tempel auf dem Tempelberg errichtet werden wird. Und oben genannte Rand-Gruppierungen arbeiten hier auch ganz aktiv an der Vorbereitung bspw. in der konkreten Ausbildung der Kohanim für ihren kommenden Dienst.

Neben obigen Hinderungsgründen gibt es auch noch einige ganz praktisch, wie z. B. das Missen einer roten Kuh (welche als solche auch anerkannt ist) usw.

Gruss,
Eli

#4

Moin

Den alten Bau auf dem
Tempelberg wiederherzustellen, wie weiland von Herodes, wird
freilich nicht gehen, ohne die arabische Welt in Kriegszustand
zu versetzen, es dürfte sich jedoch ein anderer Bauplatz
finden. Oder ist nur eine Errichtung an alter Stelle möglich?

Warum sollten die Israeli freiwillig den heiligen Platz
aufgeben?
Würdest du aus einem Haus auziehen, in dem du aufgewachsen
bist, nur weil ein paar Makler dir das -ohne finanziellen
Ausgleich- vorschlagen?

Hallo Branden,
nun, ausgezogen wurde bereits vor 2000 Jahren, Geld ist auch vorhanden und bis sich am St. Nimmerleinstag eine Lösung ergibt, baue ich doch das Haus jetzt! Inzwischen ist der Tempelberg allerdings von anderen besetzt und ein heiliger Ort für die Muslime, mit funktionierenden Moscheen darauf, deren Bezirke oder die Gebäude selbst durch eine Tempelwiederaufbau tangiert werden würden. Das wüde die islamische Welt sicher nicht hinnehmen und die Weltöffentlichkeit wohl auch nicht. Also, würde ich, bevor ich dem vor 2000 Jahren untergegangenn Tempel nachtrauere, ganz pragmatisch einen Neubau aufrichten.

Wolfgang D.

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#5

Hallo!
Laut Bibel hat Gott immer Eigenmächtigkeiten selbst verdienter Herrscher (z. B. Volkszählung durch David bei 2Sam 24,1-9) bestraft. Da ist es eher ein Wunder, daß er die Errichtung des modernen Staates und die Wiederbelebung des Hebräischen „durchgewunken“ hat.
Gruß
Sepp

#6

Hallo Sepp,

Laut Bibel hat Gott immer Eigenmächtigkeiten selbst
verdienter Herrscher (z. B. Volkszählung durch David bei 2Sam
24,1-9) bestraft. Da ist es eher ein Wunder, daß er die
Errichtung des modernen Staates und die Wiederbelebung des
Hebräischen „durchgewunken“ hat.

vielleicht hat ER das sogar so gewollt :wink:

Gruss Harald

#7

Hi Wolfgang

nun, ausgezogen wurde bereits vor 2000 Jahren

Wie du weißt, hatten die Juden lange Zeit kein eigenes Land mehr und nach dem Holocoust schien es sinnvoll, sie dort wieder anzusiedeln, wo sie einmal gelebt hatten. Die Idee des Zionismus wurde also durch den Holocoust mit neuem Druck geladen. Und „wir“ waren alle dafür, auch die damalige Linke, die Studentenbewegung, Herbert Marcuse, wir „Altlinken“ waren für den neuen Staat Israel. Und ich bin es heute noch, wie du weißt. Mit dem Tempel verhält es sich nicht viel anders.
Gruß,
Branden

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#8

Hallo,

Mit dem Tempel verhält es sich nicht viel anders.

Das heisst, du bist für einen Tempel, noch vor der messianischen Zeit?
So steht es doch gar nicht geschrieben.

Gruß,
T.

#9

Hi,

Wolfgang!

Bei Catull liest man:
Et quod vides perisse, perditum ducas!
Gruß!
H.

#10

Moin

Mit dem Tempel verhält es sich nicht viel anders.

Das heisst, du bist für einen Tempel, noch vor der
messianischen Zeit?
So steht es doch gar nicht geschrieben.

Verdreh mir nicht das Wort im Munde, mein Gutester.
:wink:
Gruß,
Branden

#11

Guten Morgen,

vielleicht hat ER das sogar so gewollt :wink:

Nichts ist ohne IHN, alles ist durch IHN :wink:)

Gruss
Laika

#12

Fettnapf

Und „wir“ waren alle dafür, auch die damalige Linke,
die Studentenbewegung, Herbert Marcuse, wir „Altlinken“ waren
für den neuen Staat Israel.

Ich gehe gerade der amüsanten Vorstellung nach, wo im Mai 1948 und den UN-Generalversammlungen davor, wo das entscheiden wurde, Herr Branden war. Und wo im Mai 1948 eine deutsche Studentenbewegung existierte und um ihre Meinung gefragt wurde.

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#13

Nichts ist ohne IHN, alles ist durch IHN :wink:)

Heißt die Veranstaltung hier nicht Religions wissenschaften?

Gruß TL

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#14

Dein Fettnapf
Moin Metapher

Ich gehe gerade der amüsanten Vorstellung nach, wo im Mai
1948 und den UN-Generalversammlungen davor, wo das entscheiden
wurde, Herr Branden war. Und wo im Mai 1948 eine deutsche
Studentenbewegung existierte und um ihre Meinung gefragt
wurde.

Wie du sicherlich weißt, kann man auch Dinge gutheißen, die sich schon zeitlich vor einem selober formiert haben. Soviel geistige Beweglichkeit traue ich dir jedenfalls zu. :wink:
Gruß,
Branden

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#15

sicherlich

Wie du sicherlich weißt, kann man auch Dinge gutheißen, die
sich schon zeitlich vor einem selober formiert haben. Soviel
geistige Beweglichkeit traue ich dir jedenfalls zu. :wink:

Du kannst sicher sein, daß ich die geistige Bewegung deines

Und „wir“ waren alle dafür

-Postings adäquat einzuschätzen verstehe.

Gruß
Metapher

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#16

Nichts ist ohne IHN, alles ist durch IHN :wink:)

Heißt die Veranstaltung hier nicht Religions wissenschaften?

Du wirst die Beschäftigung mit der Bibel doch wohl nicht als unwissenschaftlich bezeichnen … aus der Bibel habe ich nämlich zitiert (habe nur die Stelle gerade nicht zur Hand).

Laika

#17

Beruhigt mich das jetzt
wirklich?
:wink: