Hallo,
habe gerade gelesen dass das Umweltbundesamt für ein Tempolimit 130 auf deutschen Autobahnen gerade mal eine Senkung der CO2 Emissionen um 1,2% errechnet hat.
Das kommt mir etwas wenig vor, da doch der Spritverbrauch und damit der CO2 Ausstoß mit wachsender Geschwindigkeit exponentiell steigt.
Wer kann mir das erklären?
Hallo,
hast Du dazu eine Quelle? Mir ist nur diese größere Studie bekannt und da kommt man auf ganz andere Ergebnisse.
Gruß
C.
Durch ein Tempolimit auf 130 lassen sich 1,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente einsparen. Setzt man diese Zahl in Bezug zu den Gesamtemissionen des Straßenverkehrs in Höhe von 165 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (Wert von 2019), dann kommt man gerundet auf 1,2 Prozent (genau sind es 1,1515 Periode). Bei den Gesamtemissionen ist aber dann auch jeder Stop-and-Go-Verkehr am Feierabend dabei, der vom Tempolimit auf der Autobahn nun mal nicht tangiert wird. Das erklärt, warum der Prozentwert trotz des Effektes, dass man bei höheren Geschwindigkeiten mehr Benzin verbraucht, relativ gering ist: Nur ein Teil des Gesamtverkehres entfällt auf höhere Geschwindigkeiten. Setzt man die Zahl dagegen in Bezig zu den Emissionen nur auf Autobahnen, kommt man auf einen viermal höheren Prozentwert, denn die Emisionen auf den Autobahnen machen ein Viertel der Gesamtemissionen aus.
Die momentane Diskussionen enzündet sich nicht an den absoluten Zahlen, sondern daran, welcher Bezugspunkt sinnvollerweise verwendet wird. Setzt man zum Beispiel (wie zum Beispiel Habeck) die Einsparungen in Bezug auf das, was bis 2022 eingespart werden soll, bekommt man wiederum einen anderen Prozentwert. Und würde man de Zahl in Bezug zu den Gesamtemissionen Deutschlands (oder gar der ganzen Welt) setzen, bekäme man einen verschwindend geringen Prozentsatz.
Diesen Effekt nutzen gerade Politiker aller Parteien und Fraktionen aus, wenn sie zu begründen versuchen, warum die Einsparungen durch ein Tempolimit ihrer subjektiven Meinung nach „hoch“ oder „niedrig“ sind. Übersehen wird dabei häufig, dass eine hohe Gesamteinsparung am Ende nur durch viele kleine Einsparungen erreicht werden kann.
Liebe Grüße
Max
Eine direkte Quelle habe ich nicht.
Es stand in einem Artikel in dem es darum ging, dass die Grünen gerade beim Krötenschlucken dabei sind auf einige ihrer früheren Forderungen zu verzichten.
In dem Artikel wird eine Umfrage des ADAC genannt.
Ob man nun gerade diesem Lobby Verein, der noch vor kurzem das Elektroauto niedergeknüppelt hat, unbedingt eine Stimme geben muss…
Man fragt ja auch nicht die Frösche wenn man einen Teich trockenlegen will.
Ein 130er Limit bewirkt:
Im Stadtverkehr: Nichts.
Auf Landstraßen: Nichts.
Bei LKW: Nichts.
Auf den 47% der Autobahnkilometer mit Tempolimit: Nichts.
Auf den 53% der Autobahnkilometer während der Hauptverkehrszeiten: Fast nichts.
Auf den 53% der Autobahnkilometer bei geringem Verkehrsaufkommen für den Großteil der Fahrzeuge, die sowieso unter 130 fahren: Nichts.
Betroffen wäre der niedrige Anteil schnellfahrerender PKW auf Autobahnen während Zeiten geringen und mittleren Verkehrsaufkommens.
Da wäre die Ersparnis gewaltig - der Verbrauch steigt quadratisch mit der Geschwindigkeit.
Betrachten wir aber die Nebeneffekte: Geringere Geschwindigkeitsdifferenzen bringen weniger Unfälle und weniger Stress.
Alleine schon deswegen verzichte ich gerne auf „freie Fahrt“, würde mich über ein Tempolimit freuen und hoffe, dass dieses dann auch mit vielen Kontrollen durchgesetzt wird.
Die letzte Anhebung der Bußgelder wird nur eine Wirkung haben: Mehr Einnahmen. Man muss auch viel mehr kontrollieren, denn hohe Strafen wirken kaum abschreckend - es ist die hohe Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, die abschrecken würde.
„Streckenradarin“ würde reichen…ist aber wohl beim paranoiden Datenschutzwahn in D ned Durchsetzbar
Das stimmt. Warum aber gleich Verbote einführen? Konsequenterweise müsste man dann alle Tätigkeiten, die mit einem gesundheitlichen Risiko verbunden sind, verbieten.
Bei der Ernährung angefangen (Rauchen, Zucker, …) über Extremsportarten und und und. Die Lebensgefahr fängt bei der Geburt an…
Deine angeführten Beispiele betreffen die eigene Gesundheit. Damit kannst du machen was du willst.
Wenn ich aber auf der Autobahn überhole und mich rammt einer von der Straße der vor 0,5 Sek. noch nicht im Spiegel zu sehen war, dann habe ich ein (unverschuldetes) Problem.
nein macht dieser nicht. Der Windwiederstand steigt an, aber der Verbrauch geht nicht 1 zu 1 mit hoch.
Bei 0,5 sec muss dieser schon verdammt schnell gewesen sein. Das Problem was du dann hast ist, dass du den rückwärtigen Verkehr nicht ausreichend beachtet hast und daher keinen Spurwechsel machen hättest dürfen.
Hätte ich 0,6 Sek. oder 1 Sek. schreiben sollen?
Du hast solche Situation offensichtlich noch nicht erlebt.
Autobahnen sind nicht immer schnurgerade.
Richtig, ich habe da unzulässig vereinfacht.
Es ist der Windwiderstand, der mit dem Quadrat der Geschwindigkeit ansteigt (und dessen Anteil bei hohen Geschwindigkeiten viel höher als der des Rollwiderstandes ist).
Wenn du jedoch zusätzlich betrachtest, dass bei höheren Geschwindigkeiten die Anzahl der Beschleunigungsvorgänge erheblich ansteigt, ist „quadratisch“ schon eine gute Näherung.
Unterscheide Gefahren für sich selber von Gefahren für andere. Wenn jemand sehr schnell fährt, gefährdet er ja nicht nur sich alleine.
Nicht unverschuldet, aber nur noch teilverschuldet. In der Regel wird dem deutlich über 130 km/h Fahrenden eine Teilschuld am Unfall gegeben.
ich fahre Oft auf Autobahnen, schon alleine aus Familiären gründen. Habe dabei auch schon einiges erlebt. Aber dass nach den ausscheren so kurz hinter einen ein Auto auftaucht ist dann in der Regel daran geschultet, dass der Ausscherende nicht genug den Rückwertigen Verkehr beobachtet hat. Auch und gerade dann wenn die Bahn Kurvig ist muss man sich überzeugen, dass man niemanden behindert aus bremst oder mit den Spurwechsel gefährdet.
Denn das Fahrzeug innerhalb der Leitlienen hat Vorrang gegenüber dem Fahrzeug was die Leitlinie überfährt. Zu Oft sehe ich Fahrzeuge die meinen sie haben Vorrang beim Spurwechsel weil sie weiter vorne sind und dann rüberziehen. Wenn die dann eine Lichthube bekommen regen diese sich dann noch darüber auf, wobei das deren eigener Fehler war.
Ein Umstand der aber ncihts mit Tempo 130 zu tun hat.
Ich bemerke aber oft bei schnell fahrenden Verkehrsteilnehmern, dass diese dauerhaft links fahren.
Das erleichtert mir die Entscheidung doch sehr, ob
a) Ich von 120 auf 80 bremse, um den Linksfahrer nicht zu behindern
oder
b) Sauber blinkend auf die Überholspur ziehe und dabei ignoriere, dass der Linksfahrer auf einer Strecke von 800m von 200 auf 120 bremsen muss.
Ihr ahnt es vielleicht: Wenn ER sich nicht an die StVO hält und sich die linke Spur erzwingen möchte, dann halte ICH mich auch nicht daran und ignoriere, dass ich ihn behindere.
Lichthupe und Drängeln jucken mich nicht. Es kommt gefühlt seltener vor als früher, aber wenn ich mal wieder einen an meiner Stoßstange kleben habe, beeinflusst es mich nicht. Ich fahre ganz normal weiter und ziehe nach dem Überholen ganz normal wieder nach rechts.
Wenn es zum Unfall kommt, ist das schon relevant. In der Regel wird der, der deutlich schneller als 130 fährt, eine Mitschuld von 25% - 30% bekommen, wenn dem Ausscherenden nur eine einfache Fahrlässigkeit vorzuwerfen ist.
Nö. Regelmäßig den Rückspiegel benutzen wäre besser.
In einer Sekunde legt ein Fahrzeug bei 100km/h eine Strecke von 28m zurück. Und dementsprechend schrumpft der Abstand in einer Sekunde um 28m, wenn dein Hintermann 100km/h schneller fährt als du.
Wie eng ist der Kurvenradius auf der Autobahn, dass du ihn nicht rechtzeitig kommen sehen konntest?
Denk nochmal drüber nach.
Wie groß kann denn die Differenzgeschwindigkeit sein, wenn der langsame Ausscherende mindestens 90 km/h fährt und der schnellste 130 km/h? Und wie groß ist die Differenzgeschwindigkeit, wenn alles erlaubt ist? Und wieviel Zeit bleibt dem schnelleren dann zum Reagieren und/oder dem Ausscherer zum Blick nach hinten vor dem Fehlverhalten?
Selbstverständlich hat das was mit 130 zu tun!
Dabei ging es mir nciht um die Geschwindigkeit sondern um die recht unbedarften Spurwechseln. Diese erlebe ich auch oft in der Stadt, dass dort gerne mal schnell gewechselt wird um nicht selber bremsen zu müssen lieber der andere Aus gebremst wird.
Zustimmung.
Das Abbremsen auf 80 und Vorbeilassen fuehrt ja dazu, beim naechsten Ausscheren mit diesen 80 km/h auf die Ueberholspur zu wechseln und dort das eigene Beschleunigen zu beginnen. Stoert dies die von hinten kommenden dann weniger??
Wenn man auf eine Lücke wartet die groß genug ist, dann ist das kein Problem.