Tens/EMS Unterschiede

Technik Elektronik & Elektrotechnik
#1

Hallo zusammen,

ich befasse mich gerade etwas mit Tens und EMS, soweit mir das als Laie möglich ist.:see_no_evil:

Anhängend die technische Beschreibung von zwei unterschiedlichen Geräten.

Die Linke von einem Tens/EMS Kombi Gerät und die rechte Beschreibung ist von einem EMS Gerät.

Bild

Meine Fragen zu dem Thema:

  1. Beides ist Reiztrom. Tens soll die Muskeln lockern und entspannen und EMS soll diese aufbauen.
    Wo ist der Unterschied vom Reiztrom her?

  2. Die technischen Beschreibungen beider Geräte sind so gut wie identisch! Wenn nicht explizit beschrieben, woran erkennt der Laie, um welche Art Reizstrom es sich handelt?

#2

Moin,

TENS ist umstritten, EMS wird bei Wiki nichtmal einer Erwähnung für wert befunden. Ist das gleiche in Grün, von Werbefuzzis neu benamst.

Dass EMS keine Muskeln aufbauen kann, sollte einleuchten: vergleiche einfach das, was der Bodybuilder an Arbeit reinstecken muss, gegen den Energiegehalt einer Blockbatterie mit 9 Volt.

Gruß
Ralf

#3

Nun, deshalb kann ein ferngesteuertes Garagentor auch nicht funktionieren, denn so eine kleine CR2032-Knopfzelle hat viel zu wenig Leistung für die Bewegung des Tors…

Im Prinzip sorgen diese Geräte dafür, dass die Muskeln sich anspannen, was man eigentlich auch selbst machen kann. Nur machen die Geräte das ausdauernder. Dass man dadurch nicht zum Hulk wird ist klar, leichte Effekte kann ich mir aber schon vorstellen.

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#4

Moin,

das beantwortet leider immer noch nicht meine Frage, warum sich der Reizstrom unterschiedlich auf die Muskeln auswirk und inwiefern.

Vielleicht erleichtert der Hintergrund meiner Frage die Antwort: Ich habe lange Jahre den Slendertone Face gehabt, ein EMS Gerät und der Erfolg ist so sichtbar gewesen, dass ich wirklich oft angesprochen wurde. Gerät leider geschrottet, Gerät nicht mehr erhältlich und nun möchte ich Ersatz.

…und nein, ich bin nicht mit Sixpack im Gesicht herumgelaufen!:rofl:

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#5

Das ist allerdings schwierig bis gar nicht zu beantworten, weil niemand so etwas behauptet. Genauer: Werber A sagt dies, Werber B sagt jenes, weder A nach B belegt seine Behauptung.

der Erfolg ist so sichtbar gewesen

Und was lässt Dich dann an EMS zweifeln?

Gruß
Ralf

#6

…und irgendwer hat nicht verstanden, dass die Knopfzelle nicht das Tor bewegt.

Gruß
Ralf

#7

hi,

dann solltest du fairer weise aber auch bissl Text verlinken, der aufzeigt, dass ein TENS-Gerät die Muskeln selbst ‚betreibt‘ und nicht nur die Nerven anregt, damit die Muskeln dann von selbst arbeiten wollen.

grüße
lipi

#8

Hallo,

als ich vor vielen Jahren ein solches Gerät benutzte, um meine Muskeln nach einem Hexenschuss zu lockern, fragte ich meinen Kollegen nach seinen Erfahrungen zum Muskelaufbau. Er war eine zeitlang Leistungssportler im Schwimmbereich. Im Gegensatz zu einigen seiner Mitschüler in der Sportschule reichte es für ihn nie zur Olypiateilnahme.

Im Profibereich hat man damit schon in den 80er und 90er Jahren experimentiert. Man hat wohl geringe positive Effekte im Muskelaufbau direkt nach dem Kraftsport nachweisen können, ebenso wie einen geringen Effekt während der Maximalanspannung der Muskeln.

Letzten Endes hat man das aber im Spitzenbereich aufgegeben und es landete in der Medizin zur Linderung von verkrampften Muskeln.

Vor 10-20 Jahren stießen dann die amerikanischen Home-Shopping-Sender auf das Thema und verkauften es (weil jeder sowas gerne haben möchte) als Muskelauf- und Fettabbau ohne Arbeit. Einfach den Gurt umlegen, weiter Home Shopping vor der Glotze gucken und 30 kg nebenbei abnehmen.

Bei den Geräten, die ich zum Muskelantspannung hatte, gab es einen deutlichen Unterschied. Das eine war ein zugelassenes Medizinprodukt. Das andere stammt aus dem Katalog eines Versenders von Fitness und Wohlfühl Produkten. Das Medizinprodukt stimulierte die Muskeln deutlich tiefer und zu kräftigeren Kontraktionen. Während das preiswerte Produkt bei weitem nicht so tief und intensiv arbeitete. Ich habe die Vermutung, ich wiederhole: es ist eine Vermutung, dass das Medizingerät mit deutlich stärkeren Strömen, geringeren Frequenzen und stabilerer Stromquelle arbeitet. Allerdings wird dieses Gerät auch nur nach einer Anweisung und Einstellung durch Fachpersonal an den Patienten ausgegeben.

Was ist nun der Unterschied zwischen Deinen beiden Geräten? Ich fürchte, es gibt keinen technischen. Lediglich die Werbeabteilung verkauft das selbe Produkt mit verschiedenen Bezeichnung.

Viele Grüße
Pierre

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#9

Danke, Pierre, den Punkt hatte ich vergessen - ist bald 20 Jahre her, dass ich mich damit ausführlich befasst habe. Letztendlich ist das Ganze in der Reha sinnvoll für Leute, die aus welchen Gründen auch immer bestimmte Muskeln selbst nicht bewegen können.

Gruß
Ralf

ps: Damit will ich natürlich niemandem den Spaß rauben - wer’s mag, der möge es nutzen.

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#10

Moin,

es gibt keine belastbaren Aussagen dazu, dass sich Muskeln aufbauen. Frag mal REHA-Patienten, die bestimmte Muskelpartien nicht selbst bewegen können, ob TENS glücklich macht - tut es nicht, weil die medizinischen Geräte, die zur Minderung von Verspannungen dienen, derart „reißen“, dass da eher Zähnefletschen angesagt ist (Stand 2000).

Es hat schon seinen Grund, dass TENS heute zur Schmerztherapie beworben wird.

Gruß
Ralf

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#11

hi,

ja, ich stimme dir bei diesem Thema soweit komplett zu.
Nur weiß ich nicht, warum du es gewechselt hast.

grüße
lipi

Wir müssen das aber nicht weiter vorantreiben, ich vermute, das bringt nix.

#12

Moin,

Da ich vor längerer Zeit in den 90ern solch ein Gerät entwickelt habe, möchte ich diese Vermutung in Wissen umwandeln. Ja, diese Geräte unterscheiden sich enorm.
Es handelt sich dabei um eine gesteuerte Konstantstromquelle, die damals bis 100 mA ging. Wenn man von einem Hautwiderstand von 1 kOhm ausgeht, reden wir über 100 Volt Minimum, wir gingen so auf die 120 Volt. Eine biphasische Impulslänge von ca. 300 µ Sekunden war so üblich und in weiten Bereichen einstellbar. Typisch war ein guter Rechteckimpuls, andere Formen waren auch einstellbar.
Noch wichtiger in dem Zusammenhang sind die Elektroden, die auf einer möglichst großen Fläche optimal den Strom verteilen und niederohmig an die Haut abgeben.

Man kann auch über einen kleinen Übertrager einen Impuls auf die Elektroden geben, der aber sieht echt krumm aus. Letztlich ist das eine sehr billige Methode.

Exakt so. Wobei es eine 8 kanalige Version gab, mit der querschnittsgelähmte Patienten auf einem Ergometer ihre Muskeln trainieren konnten, um einer Muskelatrophie vorzubeugen.

Über TENS lässt sich sicherlich streiten, EMS funktioniert. Wobei ich nicht über die Geräte aus dem Versandhandel rede, das ist besseres Spielzeug.

-Luno

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