Moin,
wenn man auf einer einschlägigen Seite für einen Ort in Mitteldeutschland die Sonnenauf- und -untergangszeiten für März und September abruft, sieht man, dass die Tageslänge von zwölf Stunden gar nicht an den Tagen des Herbst- und Frühlingsbeginns erreicht wird. Stattdessen ist diese tatsächliche Tag-Nachtgleiche mit zwölf Stunden erst am 26. September und schon am etwa am 17. März. Wie kommt das zustande? Frühlings- und Herbstanfang sollten doch genau zur Tag-Nachtgleiche stattfinden? Ich hätte zwei Erklärungsansätze, die aber nicht den Grund für die „falschen“ Frühlings- und Herbstanfangstermine erklären:
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Durch die leicht elliptische Erdbahn um die Sonne ist unser Planet im Nordwinter etwas sonnennäher und deshalb schneller unterwegs, wodurch Nordwinter/Südsommer kürzer als Südwinter/Nordsommer sind.
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Die Sonne ist kein punktförmiges Gebilde, sondern durch ihr Verhältnis von ihrem Durchmesser zur Erdentfernung eine scheinbare Scheibe mit dem Durchmesser von zirka 30 Bogenminuten Blicköffnungswinkel. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. Definiert man den Auf-/Untergang als den Zeitpunkt, zu dem die „oberste“ Stelle der Sonne genau auf Horizonthöhe ist, ließe sich bei senkrechtem Sonnenauf- und -untergang etwa jeweils zwei Minuten lang schon/noch ein Teil der Sonnen-„Scheibe“ sehen; in unseren Breiten vielleicht auch mal doppelt so lange, weil sich die Sonne für den Beobachter schon recht „schräg“ zum Horizont bewegt. Das alleine könnte aber auch nur 8 Minuten Diskrepanz an einem Tag erklären. Wir reden jedoch von 11-14 Minuten, die zu den offiziellen Frühlings- und Herbstanfangstagen bereits länger als die zu erwartenden 12 Stunden „Tag ist“.
Wer weiß mehr?
MfG,
Marius