Terror von links im Wahlkampf - Kolumne im SPON

Hi,

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fleischhau…

Bis auf die Tatsache dass der Angriff in Bremen (und nicht in Bremerhaven) statt fand hat Herr Fleischhauer hier alles gesagt. Ich persönlich kann in der Forderung der AfD dass jeder (nachweislich) politisch Verfolgte hier Asyl bekommen soll, aber wir darüber hinaus über ein Einwanderungsystem nach kanadischem Vorbild nachdenken sollten auch nichts „rassistisches“ oder gar „islamfeindliches“ erkennen. Und Antisemitismus? Vielleicht kann mir da ja auch jemand weiterhelfen wo die AfD „antisemtisch“ ist.

„Die Unduldsamkeit mit abweichenden Meinung (sic) entspringt nicht besonderem Scharfsinn, sondern im Gegenteil eher Gedankenfaulheit: Wer andere niederbrüllt oder sonstwie zum Schweigen bringt, muss sich nicht die Mühe machen, ihre Argumente zu widerlegen. Tatsächlich bringt es die Erregungswilligen in arge Verlegenheit, wenn sie begründen sollen, was sie so schlimm finden, dass es ihnen die Sprache verschlägt. Auch darin sind sich linke und rechte Krawallbrüder gleich, aller Vorbildung, die Erstere von Letzteren trennen mag, zum Trotz.“

In diesem Sinne

K

Hört sich nach der Antifa an
Das sind die Supergutmenschen, die sind so links, die sind sonst gar nichts mehr:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sascha_…_ein_aufrechte…

In Heidelberg fallen sie sogar über die Wahlplakate der FDP her.

Gruß

Stefan

Bis auf die Tatsache dass der Angriff in Bremen (und nicht in
Bremerhaven) statt fand hat Herr Fleischhauer hier alles
gesagt.

Was schon mal zeigt, wie sorgfältig Herr Fleischhauer recherchiert hat. Aber nicht nur SPON verwöhnt die Leserschaft mit Qualitätsjournalismus: http://ht.ly/ofFvS

Gruß,
Ralf

Im Kern hat Herr Fleischhauer aber recht: Bei einem Angriff von Rechten auf einen Stand der Linken würde sich keiner die Mühe machen so genau zu recherchieren und das Video in Einzelbilder zerlegen um zu „beweisen“ dass es sich „bei der Horde Rechtsradikaler“ ja eigentlich nur um 3 Leute handelte. Und wer es machen würde, der kann sich ja gleich zu denen in die rechte Ecke stellen.

Gruss
K

Moin Kasi,

auch in Duisburg hat es mutmaßlich einen ähnlichen Vorfall gegeben. Dort sollen Nachbarn des sogenannten Roma-Hauses in einer Informationsveranstaltung als „Nazis“ tituliert und dann angegriffen worden sein: http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/polizei-stu…

Übrigens: Auch die etablierten Parteien hätten so ein Thema wie „Einwanderung“ spätestens nach Beginn der Sarrazin-Debatte auf die Agenda nehmen können.

Gruß
Ultra

‚Linke‘ - Begriff und Inhalt
Hi Kasi,

abgesehen vom Begriff „Terror“ - das stünde auf einem anderen Blatt - ist hier zu definieren, was eigentlich ein „Linker“ ist.

Auch wenn sich allerhand Leute, die die Anwendung von Gewalt gegen die Äußerung mißliebiger Meinungen, Abreißen von Plakaten, Einschüchterung von Zuhörern und Interessierten bei öffentlichen Veranstaltungen und an Infoständen als legitime Mittel der politischen Auseinandersetzung betrachten und praktizieren, selbst als „Linke“ bezeichnen, lässt sich zwischen dieser Verachtung der Freiheit der Meinungsäußerung (einem klassischen bürgerlichen Grundrecht, ohne das Aufklärung nicht erfolgreich möglich ist) und klassischen linken Positionen genauso wenig eine Verbindung herstellen wie zwischen letzteren und der öffentlichen Titulierung von Mitbürgern als „Ratten und Schmeißfliegen“ (FJS) oder der Entfernung von Kurt Faller und vielen anderen aus dem Staatsdienst, initiiert von den Ministerpräsidenten der Länder auf Einladung von Willy Brandt, der sich damit ebenfalls um ungefähr 180° von einer „linken“ Position entfernt hat, auch wenn er hie und da mit diesem Attribut geschmückt wird.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Sprich: Linke sind per se „Gut“.

Antifa, Kommunismus, Rote Khmer,… sind/waren keine Linken.

Schon klar…

Sprich: Linke sind per se „Gut“.
Antifa, Kommunismus, Rote Khmer,… sind/waren keine Linken.

Hast du den Artikel gelesen und verstanden?

Servus,

dass Du jemanden „per se gut“ findest, finde ich amüsant.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo Blumepeder,

versuch es doch einfach einmal mit dem „üblichen Sprachgebrauch“ für Linke®.

Es muß sich ja auch nicht jeder Linke gleich mit den „kriminellen“ Eigenschaften anderer Linker in einen Topf geworfen fühlen. So wie nicht jeder Rechte sich mit der NPD in einen Topf geworfen sieht.

FJS ist seit nunmehr ca. 30 Jahren tot. Wollen wir seine blöden Sprüche nicht bemühen, um heutige Nichtdemokraten zu beurteilen. Die Zeiten haben sich glücklicherweise geändert.

Gruß
vdmaster

Hallo vdmaster,

wenn sich jetzt selbsternannte „Linke“ als Prügelgarden hervortun, die nicht nur Plakate mit Hinweisen auf Veranstaltungen und Wahlplakate von Linken systematisch abreißen und zerstören, sondern schon auch mal jemanden krankenhausreif schlagen, der versucht, dem Einhalt zu gebieten: Was kann man dann mit dem Sprachgebrauch machen?

Unabhängig davon wird ein Begriff sinnlos, wenn man ihn von Mode und Zeitgeist abhängig subjektiv und beliebig gebraucht, so dass er dann unterm Strich überhaupt nichts mehr bedeutet. Im gegebenen Fall ist das freilich eine sicherlich sinnvolle Option - der Verzicht auf diesen Begriff macht es für den Sprecher notwendig, konkret zu sagen, was oder wen er eigentlich meint.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo Blumepeder,

wenn sich jetzt selbsternannte „Linke“ als Prügelgarden hervortun(…)
Was kann man dann mit dem Sprachgebrauch machen?

Ihn zur groben Orientierung verwenden. Das mag dem demokratischen Linken nicht passen. Ebenso wie es dem demokratischen Rechten nicht passt, wenn er sich in einem Topf mit antidemokratischen Linken befindet („Kampf gegen Rechts“). Es dient aber der Vereinfachung in der täglichen Verwendung.

Mir fält in letzter Zeit auf, dass ein Teil der Linken diesen verkürzenden Begriff gerne nur mit positiven Attributen besetzt sehen möchte, und den Rechte gerne die negativen anhängt. Und umgekehrt. Dabei ist die Begriffseinordnung erst einmal wertneutral.
Printmedien können in einer Kolumne oder einem Artikel keinen Abriß über das Politische Spektrum anbieten und darauf verweisen, dass die Einordnung politischer Ansichten politologisch differenzierter erfolgt. Zumal es hier eben kein allgemein gültiges Schema gibt, jedoch brauchbarere als die eindimensionale links-rechts-Achse.

Unabhängig davon wird ein Begriff sinnlos, wenn man ihn von Mode und Zeitgeist :abhängig subjektiv und beliebig gebraucht,

Der Begriff wird aber nicht subjektiv oder beliebig benutzt, unterliegt weder Mode noch Zeitgeist, sondern ist historisch begründet und weitgehend normiert, wenn auch stark verkürzend.

Und, um es nochmal zu verdeutlichen: Der Begriff „die politische Linke“ beinhaltet die Partei „Die Linke“, beschränkt sich aber nicht darauf. Ich kann mir aber schon ausmalen, was geschähe, wenn es eine Gründung einer Partei „Die Rechte“ gäbe. Da würden Teile der (antidemokratischen) politischen Linken extrem am Rad drehen und des Krieges Hunde entfesseln.

Gruß
vdmaster

Hallo vdmaster,

Ihn zur groben Orientierung verwenden.

im von Kasi gegebenen Fall dient er zur groben Desorientierung, weil hier Leute der „Linken“ zugerechnet werden, die keinerlei Anhaltspunkt dafür geben, „Linke“ zu sein, aber Anhaltspunkte dafür, dass sie in der „Kartographie“ der Parlamente des 19. Jahrhunderts als erbitterte Feinde des zentralen bürgerlichen Grundrechts der freien Meinungsäußerung und reflexhaftem gewalttätigem Zuschnappen immer dann, wenn sich in der „politischen Landschaft“ irgendeine Art wirksamer Opposition abzeichnet (d.h. sich „staatstragend“ bis über die Grenzen geltenden Rechts hinaus gebärden), ganz „rechtsaußen“ sitzen müssten.

Mir fällt in letzter Zeit auf, dass ein Teil der Linken diesen
verkürzenden Begriff gerne nur mit positiven Attributen
besetzt sehen möchte, und den Rechte gerne die negativen
anhängt.

Auch auf der „anderen Seite“ das beliebige Zusammenrühren verschiedener politischer Standpunkte, Positionen und Aktivitäten zu einer schematischen Aufreihung entlang eines gedachten „rechts-links-Strahls“, die jeder - auch groben - Orientierung zuwider läuft. Beobachtbar übrigens nicht erst in letzter Zeit seit Auftreten der AfD, sondern bereits seit etwa 1985, als die Republikaner einige Erfolge bei Wahlen erzielten.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo Blumepeder,

im von Kasi gegebenen Fall dient er zur groben Desorientierung, weil hier Leute der :„Linken“ zugerechnet werden (…)

Diese Schlußfolgerung ergibt sich aber nur dann, wenn Du die „Linke“ als solche nur mit nicht autoritären oder totalitaristischen Werten verbindest. So gesehen wäre ein Linker automatisch per Definition demokratisch.

die keinerlei Anhaltspunkt dafür geben, „Linke“ zu sein,

Naja, für mich sieht es nach den typischen Antifa-Anarcho-Schwarzer-Block-Hanseln aus.
Diese werden aber allgemein zur Linken zugerechnet.

Zitat Wiki über die Politische Linke: "Im heutigen Sprachgebrauch wird unter einer „linken“ politischen Positionierung in der Regel eine Haltung verstanden, die sich ideologisch von mehr oder weniger ausgeprägten und gefestigten sozialistischen Grundsätzen ableitet. Er wird vor allem angewendet auf den Kommunismus und den Anarchismus , historisch stärker, in der Gegenwart eingeschränkter auch auf die Sozialdemokratie und bisweilen den Sozialliberalismus "

aber Anhaltspunkte dafür, dass sie in der „Kartographie“

der Parlamente des 19. Jahrhunderts als erbitterte Feinde des
zentralen bürgerlichen Grundrechts der freien Meinungsäußerung
und reflexhaftem gewalttätigem Zuschnappen immer dann, wenn
sich in der „politischen Landschaft“ irgendeine Art wirksamer
Opposition abzeichnet (d.h. sich „staatstragend“ bis über die
Grenzen geltenden Rechts hinaus gebärden), ganz „rechtsaußen“
sitzen müssten.

Nein, weil dort eher die Monarchisten angesiedelt gewesen wären.

Möglicherweise reden wir deswegen etwas aneinander vorbei, weil Du links-rechts mit libertär-autoritär gleichsetzt. Hier geht es aber eher um libertär-autoritär/totalitaristisch.
Oder demokratisch-undemokratisch. wie ich ja schon ausführte, sind die simplen Achsenmodelle wegen ihrer Eindimensionaliät stark verkürzend. Sinnvoller wären da andere Modelle wie der politische Kompass oder auch das Hufeisenschema. Hier wird klar, dass es zwischen extremistischen Linken und Rechten bzgl. ihrer undemokratischen Einstellungen eine grössere Nähe gibt, als zur demokratischen Mitte.

Im Bundestag sitzen die Parteien, vom Rednerpult aus betrachtet ja auch in einem links-rechts-Schema. In folgender Reihenfolge: Die Linke – SPD – Bündnis 90/Die Grünen – CDU/CSU – FDP. Wobei es lt. Wiki folgende Besonderheiten zu berücksichtigen gibt: „Die FDP wurde 1949 rechts von den Unionsparteien platziert, da sie damals allgemein als rechtsliberal galt. Später wollte keine der beiden Seiten tauschen.[9] Bis 1983 bestand die SPD darauf, dass links von ihr keine Fraktion sitzen darf. Daher sitzt die Grünen-Fraktion rechts von ihr, obwohl sie in ihrer Anfangszeit als deutlich „linker“ betrachtet wurde. Beim Einzug der damaligen PDS 1990 bestand die SPD nicht weiter auf ihrem äußeren Platz.“

Ich hoffe, dass Du mit dem links-rechts, ergänzt um das Hufeisen oder den Kompaß dann eher Deinen Frieden machen kannst.

Einigkeit zwischen uns beiden dürfte wohl wenigstens in dem Punkt bestehen, dass physische Angriffe, Störung des Wahlkampfs und Beschädigungen von Plakaten in der politische Auseinandersetzung nichts zu suchen haben und zutiefst undemokratisch sind.
Auch, wenn mitunter schwer zu ertragen ist, für oder gegen was so manche (noch) nicht verbotene Partei eintritt.

Gruß
vdmaster