Hallo,
nachdem ein Flüchtling aus dem Irak einen Anschlag auf der Berliner A 100 verübt hat, vermisse ich Besuche von Politikern bei den Opfern und sonst übliche Solidaritätsbekundungen.
Das Muster der Terroranschläge ist doch -im Vergleich zu Hanau - ziemlich ähnlich:
Idiologie,
Antisemitismus,
psychische Störungen.
Der Attentäter hatte das Profil: Polizeibekannt, eigentlich Abschiebepflichtig mit Duldungsbeschluss.
Ich hab hier mal zum Vergleich zwei Artikel der „Tageszeitung“:
Anschlag in Berlin: Terroranschlag oder Amokfahrt
Am Dienstag rammt ein Mann auf der A 100 vorsätzlich Fahrzeuge und verletzt dabei sechs Menschen. Was war sein Motiv?
„In Medien und Politik ist nun vielfach von einem „islamistisch motivierten Anschlag“ die Rede. Doch das sei vorschnell, kritisierte der Berliner Kinder- und Jugendpsychiater sowie Psychotherapeut Basel Allozy am Donnerstag gegenüber der taz. „Man muss erst einmal die Fakten sauber sortieren, um die Frage beantworten zu können: War es der Amoklauf eines psychisch Gestörten oder Extremismus?“…
Allozy wiederum sagte der taz, es gebe hierzulande eine Tendenz, Straftaten von Muslimen oder muslimisch gelesenen Menschen schnell als „islamistisch“ zu verorten. „Es geht nicht darum, Terror kleinzureden“, betonte er. „Aber nicht jeden Amoklauf eines Muslimen kann man Islamisten in die Schuhe schieben.“…Zu einem extremistischen Anschlag – ob islamistisch, rechtsradikal oder linksradikal – gehörten ein klares Bewusstsein und ein gezielter Wille.“
Forensische Psychiaterin zum Anschlag: „Terroristen sind meist nicht krank“
Der Attentäter von Hanau war psychisch krank, sagt die Psychiaterin Nahlah Saimeh. Dennoch habe seine Tat ein klar rechtsextremes Narrativ.
„Einerseits das Narrativ rechtsextremer Ideologie und Verschwörungstheorien. Hinzu kommen Hinweise auf eine schwere psychotische Erkrankung, wahrscheinlich eine paranoid-halluzinatorische Schizophrenie mit sehr bizarren Wahninhalten und akustischen Halluzinationen, auch eine sehr deutliche narzisstische Überhöhung der eigenen Person…
Birgt die Pathologisierung von Terroranschlägen und Gewalttaten nicht die Gefahr, dass Rassismus und Terrorismus verharmlost werden?
Völlig richtig. Terror hat erst einmal gar nichts mit Psychiatrie zu tun und Terroristen sind im Regelfall nicht psychisch krank. Sonst könnten sie die manchmal durchaus komplexen Anschläge auch gar nicht verüben.
Nun ist aber m.E. bei dem Artikel, der auf den Anschlag auf der Berliner Autobahn Bezug nimmt, die Tendenz zu erkennen, es sei „kein Terrorist“, während nach dem Artikel zum Hanauer Anschlag durchaus terroristische Züge in der Tatausführung gesehen werden.
Ist denn die sog. „Amokfahrt“ kein Terroranschlag? Wenn „nein“, wo liegen die objektiven Unterschiede zu „Hanau“?
Gruß
rakete