"Terroristen mit LIebe begegnen"

Hallo,

Wie haltet Ihr Christen es mit der Nächstenliebe? Hat dazu jeder eine eigene Meinung oder gibt es dazu nur eine einzige, die gültig ist? An die man sich ver :rage: naoch einmal halten kann. Wenn ja, auf welcher Grundlage?

Anlass meiner Frage ist Frau Käßmann. Die mahnt aus aktuellem österlichen Anlass insbesondere Christen an, Terroristen mit LIebe zu begegnen.

Weil, das hätte selbst Jesus so gesagt.

Es könnte eine journalistische Ente sein, dass die Medien, hier n-tv, nur aus journalistischem Selbstzweck etwas in die Welt setzt, was Käßmann möglicher weise nie gesagt hat. Schlimm genug. Wenn das so wäre, würde Frau Käßmann inzwischen sicher dementiert haben. Vielleicht kommt´s noch. Das Dementi.

Aber selbst wenn. Bedeutet Nächstenliebe auch, Fürbitte für den blanken Nihelismus zu leisten? Verdient unbedingter Zerstörungswillen irgend ein Maß an Rücksicht oder Toleranz? Gibt es nicht doch auch Grenzen für Christten? Ab wann ist christliche Nächstenliebe nichts als TOTALER QUATSCH?

Friedenösterliche Grüße mki

Hi,

das hier eignet sich nicht nur zur Bewältigung von Trauer über den Verlust eines Angehörigen, sondern überhaupt für den Umgang mit jeder Sorte Konflikt. Und Liebe passt auf den 5. Schritt. Das bedeutet nicht, dass jemand den Mörder seines besten Freundes heiraten muss, sondern dass man aufhört zu hassen - der Hass richtet einen nämlich selbst zugrunde, ohne ansonsten etwas vorwärts zu bringen.

Wenn man sich anschaut, was in der reaktion auf Terroranschläge wie in Brüssel und Paris so alles vorgeschlagen wird - das reicht von Folter und Ausbomben ganzer Familien bis hin zu (nicht mehr als direkte Reaktion) Friedensverträgen und Aufnahme von flüchtlingen - was davon wird wie gut helfen, und was davon ist Liebe?

die Franzi

Ich habe die Tage in einer Kneipe folgendes beobachten können: Ein Gast konnte sich nicht benehmen und hat rumgepöbelt. Dann fing er an die Bedienung anzufassen. Der Wirt ging zu ihm und bat ihn sehr bestimmt die Lokalität zu verlassen. Der Gast pöbelte weiter und als er den Wirt anfasste ballerte der ihm eine. Da wurde ihm klar dass er wohl besser geht was er dann auch getan hat.

Mit Liebe und einem Gebet hätte der Wirt das wohl nicht geschafft.

Hallo,

Ja, was davon kann nur gemeint sein? Was nicht?

Gruß mki

Hi,

aber ihm eine ballern hätt auch niht sein müssen. Polizei?

die Franzi

Das war eine dieser Kneipen wo die Wirte ihre Kundschaft kennen und wissen wann sie die Polizei rufen und wann nicht. Wir reden hier nicht von der Hotelbar des Adlons :wink:

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Bitte! Verfangt Euch nicht in Trivialbeispiele! Danke!

mki

Aber tätige Nächstenliebe wäre gewesen, ihm, nachdem er ihm die Fresse poliert hat, vor seinem Abgang Erste Hilfe angedeien zu lassen.

:japanese_ogre: merimies
bekennender Atheist

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Märtyrer. Der des Christentums. Der des Islam. Der Unterschied zwischen beiden. Eine Antwort auf deine Frage.

Franz

Der Märtyrer ist der Extremist einer Religion. Oder sonstiger Ideologien.

Es gibt durchaus auch altruistische Märtyrer.

Darf ich antworten, obwohl ich mich nicht als Christ bezeichne?
Ich halte es mit Rumii, sorry.

Dieser Artikel gibt meine Haltung recht klar wieder:

Hallo WiSon,

Wer in aller Welt ist Rumii? Was könnte er passendes gesagt haben?

Gruß mki

… ab dem Zeitpunkt wenn man Gewalt mit Gewalt antworten kann und dafür Frieden erntet.

So habe ich kein Problem mit der Idee, Bitte, dass wir auf den Terror eben nicht mit Hass, Gewalt und Terror reagieren müssen. Sondern ganz gelassen weiterhin unsere Vorstellung vom Leben zelebrieren. Und dabei bin ich nicht einmal Christ und habe meine Probleme mit der Feindesliebe (um die geht es dir doch eigentlich?!).

Ein mehr an Freiheit, Offenheit, Liebe ist nun gefordert und nicht mit einer Gesellschaft antworten, welche die Terroristen herbeibomben wollen.

Wo ist hierbei das Problem?

Hallo Eli,

Okay.

Ist Frieden nicht aber einfach nur die Abwesenheit von Krieg. Von daher sollte man nicht unbedingt davon erwarten.

Gruß mki

Korrektur

Rumi, das zweite i kam weil ich manchmal schon einen Datttrich kriege :relaxed:
Rumi hast Du sicher schon gefunden. Durch googlen meine ich. Aber die Antwort auf Deine Frage findest Du da wahrscheinlich nicht.
Um die Antwort habe ich mich etwas gedrückt, Ich mache mich ja nackig hier.
Also, auf gehts!
Rumi war ein Dichter und Denker, der im islamischen Raum aufwuchs. Und dieser hatte die Größe, zu sagen: Ich bin kein Jude, kein Christ und kein Moslem.
Er war aber sehr gottgläubig. Er war aber auch nicht der Mensch, der die Anhänger der o.g. Religionen verteufelt hätte.
Und bei Rumi fühle ich mich eben etwas zu Hause.

Frau Käßmann ist für diese Meinung ja republikweit verprügelt worden, selbst von Rabbi Steiman in der Jüdischen Allgemeinen.
In der Tat ist, was sie gesagt hat und wenn sie das so gesagt hat, missverständlich. Dennoch sollte man, bevor man wieder auf sie einhaut, ein wenig nachdenken.
Vor 30 Jahren haben wir in der Friedensbwegung von „Entfeindung“ gesprochen und gemeint, dass die verhärteten Fronten aufgelöst werden könnten. Und das war auch nicht ganz erfolglos. Nun unterscheidet sich die gegenwärtige Lage aber doch in einigem von der Lafe in den 80er Jahren. Damals gab es Staaten und Staatenbündnisse, also feste Strukturen. Das ist beim Terrorismus anders. Terrorismus ist keine Struktur, sondern ein modus operandi, also eine Methode, um bestimmte Ziele durchzusetzen. Und diese Methode hat offenkundig nur ein Ziel: Angst zu verbreiten. Und aus dieser Angst heraus sollen die derart Eingeschüchterten sich bereitfinden, mit den Terroristen gemeinsame Sache zu machen (um es mal ganz neutral auszudrücken), ihre Sicht der Dinge zu übernehmen, bestenfalls ihren Glauben anzunehmen und sich zu verhalten, wie sie es für richtig halten. Die Menschen hinter den Anschlägen zeigen sich aber nicht, sie stellen sich nicht der Diskussion und verweigern den rationalen Diskurs. Deswegen sind sie nicht „fassbar“, sind kein wirkliches Ziel, auch kein Ziel für die Liebe, und sei sie christlich.

Der Glaube und die Theologie sagen aber auch, dass die Obrigkeit das Schwert von Gott hat, um das Böse zu verfolgen. Darum sind in diesem Fall polizeiliche und geheimdienstliche Methoden der richtige Weg, die Menschen hinter dem Terror aufzuspüren und vor Gericht zu stellen.