Text auf einer alten Ansichtskarte - welche Sprache ist das?

Mich würde interessieren, um welche Sprache es sich hierbei handelt und was der Text bedeutet.
Danke und LG
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Keine Ahnung.
Jedenfalls ist der Absenderort oben rechts ein deutscher Name
…?.. b(ei). …? …dorf

Was zeigt denn die Vorderseite der Ansichtskarte, daß man das geografisch vielleicht besser einordnen könnte?

Gibt es Hinweise auf ein Datum?
(Die deutschen Grenzen haben sich ja öfter mal verschoben.)

Einen Ort namens Felzdorf gab/gibt es in Österreich.
https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=248750

Zunächst einmal überhaupt die Schrift :flushed:. Auch bin ratlos.
Einige Buchstaben haben Ahnlichkeit mit griechischen Minuskeln ξ χ ψ ο γ Daraus erkennbar, daß es sich nicht um eine nicht-europäische Schrift handelt. Aber andere sind nicht nur keiner europäischen, sondern überhaupt keiner Schrift zuzuordnen.

Die Buchstabenfolge in einigen Wörtern (3. Wort, 1. Zeile) lässt vermuten, daß es sich überhaupt nicht um eine gesprochene Sprache handelt. 2. Wort dritte Zeile enthält gar keinen Vokal. Ferner gehäuft Wörter mit 3 und 4 Buchstaben … usw.

Vielleicht ein Geheimcode, der absichtlich wie Text auf einer Grußkarte aussehen soll?

Blumau b. Felixdorf

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Mich erinnert es an russische Handschrift, eher Druck- als echte Schreibschrift. @Nadja, kannst Du damit etwas anfangen?

und es git doch sicherlich eine Ortsangabe, wohin die Karte ging?

Super, danke. Ich dachte gleich, daß mein gelesenes „z“ etwas komisch aussieht, hatte aber keine andere Idee! :wink:

Das könnte gut sein.
In Blumau gab es eine Pulverfabrik:
https://www.wiener-werkstaette-postkarten.com/de/produkt/blumau-bei-felixdorf-kuk-pulverfabrik-1908/

Oder könnte die Sprache ungarisch sein?

„Im Zweiten Weltkrieg diente die Engelsmühle als Durchgangslager für ungarische Juden, wo sich zeitweise an die 2000 Menschen aufhielten.“

Die genannte Engelsmühle war in Felixdorf.
https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/ort/felixdorf/

Text und Ortsname sind zwei unterschiedliche Schreiber, meine ich.

Gruß

Wird aber in lateinischer Schriift geschrieben. Und da die Sprache agglutinierend ist, hat sie viel mehr längere Wörter.

Ah ja! Oder der Schreiber kann die fremde Schrift nicht wirklich schreiben und versucht sich deshalb in einzelnen Buchstaben. Wobei er Druckschrift und Schreibschrift - und womöglich auch Groß- und Kleinbuchstaben - vermischt. Deshalb hat er sich vielleicht auch bei seinem eigenen Namen verschrieben?

Ich tippe jetzt auf Armenisch. Dort finde ich die meisten Ähnlichkeiten. Es gibt Druckschrift, Kurrentschrift und Schreibschrift, die sich teils sehr unterscheiden. Der Name würde demnach mit „K“ beginnen.

Die Lösung kann bestenfalls die Adresse bringen. Vielleicht kriegen wir die ja noch @geryk?

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Jep.
https://www.shutterstock.com/de/image-vector/armenian-alphabet-correspondence-printed-handwritten-uppercase-2194715161

Hallo, danke erstmal für die Antworten. Die Karte gehört einer bekannten, die mich ersucht hat, die Sprache herauszufinden. Da ich die Karte nicht bei mir habe, versuche ich, auch das Foto von der Vorderseite zu bekommen und werde sie dann ebenfalls hier posten…

Die Sprachen, die ich bisher ausschließen kann sind:
Alle lateinischen (romanischen) Sprachen (wie Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch, Rumänisch, Katalanisch, etc.)
Ungarisch
Hebräisch
Griechisch

Danke jedenfalls für die Bemühungen. Macht euch aber bitte keinen Stress, es ist nicht sooo wahnsinnig wichtig, ist halt nur interessant.

Eh man sich um die Sprache kümmert, muss doch die Schrift identifiziert werden :thinking:
Und daher ist doch am nächstliegenden erkennbar, daß selbstverständlich alle Sprachen, die lateinisch, griechisch, kyrillisch und auch hebröisch geschrieben werden, nicht in Frage kommen :flushed:

Es war also eine Schrift zu suchen, die zwischen Osteuropa und Westasien geografisch anzusiedeln war. Denn dort gibt es viele Schriften, die in der Spätantike aus der griechischen, aramäischen und einer der altsyrischen Schriften künstlich erzeugt worden waren. Und von denen schält sich halt die armenische Schrift mit der größten Ähnlichkeit der (heutigen) Schreibschrift-Typen heraus. Genauer geht es nicht, es sei denn, es findet sich jemand, der die Sprache flüssig spricht (und schreibt), denn die Handschrift unterlag in den Jahrzehnten vor den 1940ern sicherlich ebenso ganz individuellen Varianten wie damals die altdeutsche Kurrent.

Wobei diese nicht unbedingt zur Sprache gehören muss. Es gibt in unserem Familienschatz eine Feldpostkarte meines Großvaters (Stiftler) an seine damalige Verlobte aus der Zeit, als er vor Verdun Unterstände zimmern musste, die er aus grundsätzlichem eigensinnigem Widerwillen gegen die Kontrolle von allem und jedem mit dem Text versehen hat (auf der Rückseite eines Gruppenfotos seiner Einheit, wo in Uniform etc. alle doch recht ähnlich aussehen):

Ὀβ Δοῦ μίχ φίνδεστ ?

Auch im vorliegenden Zusammenhang ist es gut möglich, dass die verwendete Schrift nicht zu der Sprache passt, in der der Text geschrieben ist.

Schöne Grüße

MM