Hallo Reinhard,
Tabelle-Textausrichtung in Zelle. Warum Microsoft das wieder geändert hat, weiß der Himmel. ich weiß nur: Warum einfach, wenn’s auch kompliziert gehen kann?
Besonders bescheuert ist diese Änderung, weil MS seine eigenen Einteilungen verläßt: Formate für Zeichen und Absatz sind bei Format, für Tabelle bei Tabelle, für Dokumente bei Datei und für Shapes bei Zeichnen.
Absatzrichtung sieht vom Icon her aus wie ein Absatzformat, ist beim Anpassen auch in der Liste der _Format_Befehle zu finden, funktioniert aber nicht bei Absätzen, nur in Tabellenzellen und Textfeldern. Was soll das?
Kuckst Du bei OpenOffice. Ich habe es seit einigen Monaten installiert. Es ist zwar schwer zu bedienen, aber viel mächtiger und viel stringenter als Word. Ich bleibe nur bei Word, weil ich in den vergangenen zwanzig Jahren immer damit gearbeitet habe und die Befehle intuitiv anwende. Außerdem habe ich derart viele winzigen Anpassungen (z.B. fünf Sorten Anführungszeichen, 299 strukturierte AutoTexte, unzählige Befehlsadaptationen), daß OOo für mich einn richtiges Kreuz ist („die Finger führen automatisch die Word-Befehle aus“), wenn ich 'mal in OOo 'was machen muß.
In bestimmten Dingen finde ich es schon gut, daß alte Sachen, die so mitgeschleppt werden, einfach mal bei Versionsupdate :wegfallen.
Ich ja auch. Aber man muß die Benutzer berücksichtigen. Der Umgang mit Office im beruflichen Umfeld ist immer eine Sache von endlosen Wiederholungen — einfach deshalb, weil in jeder Abteilung einer Firma nur bestimmte Teile eines Geschäftsvorfalls ablaufen. Diese aber a) hochspezialisiert und b) in Massen. Daraus entwickelt sich auch der spezialisierte Umgang mit dem Office-Paket, der dann bei Veränderungen zunächst zum Kollaps führt.
Allerdings ist auch irgendwann Ende der Fahnenstange. Dieser Zeitpunkt ist für mich mit dem Ribbon-Murks gekommen. So eine — Entschuldigung — gequirlte Scheiße: in XL07 fast fünzig Müll-Formatvorlagen in jeder Tabelle, die sich alle im Ribbon breit machen und den Benutzer vernebeln. In Word ein riesiger Abfallhaufen bei Format- und Listenvorlagen. U.v.a.
Ich stelle deshalb meine Freunde langsam auf OOo um und wende es selbst parallel zu Word an, wiel ich keine Lust mehr habe auf MS.
Nehmen wir mal die 1904-Datumsdarstellung in Excel. Sie beruht so weit ich weiß einzig darauf, daß zu der Zeit als MS Office/Excel anbot ich glaub Multiplan der Marktführer in dem Bereich war.
Ich meine, Lotus wäre der Marktführer gewesen, MS hätte erst mit der Krücke Multiplan (furchtbares Ding, hat keine Tabelle sauber gedruckt, ich mußte stets Word5DOS-Druckertreiber durch Ändern der Dateiendung [ich meine auf *.prd] in Multiplan einbinden, damit ich meine Kalkulationen sauber ausgedruckt bekam).
Also, spätestens … Gibt noch mehr Punkte, die mir einfallen die mal dringenst erneuert werden müßten.
Vollkommen d’accord. Wenn Du magst, mach’ 'mal hier im Forum eine kurze Aufzählung, was Du machen würdest. Das regt bestimmt auch andere an, und dann gibt’s wieder eine Gelegenheit, ein kleines nützliches Makro zu schreiben…
Hat eigentlich schon jemand ausgerechnet, geschätzt, welche Kollateralschäden die Updates bei Firmen oder Privatleuten von Office 2003 auf Office 2007 verursacht hat? …
Ich bin der festen Meinung, wenn man diese „Zeit“ weltweit zusammenrechnet und mit einem Stundenlohn von X mal nimmt, ist das dicke größer als der Umsatz den MS mit Office erzielt.
Das denke ich auch. Nur: Was glaubst Du eigentlich, wer diese Schulungen macht? Nach vorne hin irgendjemand. Aber guck’ doch 'mal bei Microsoft Press. Diese unsäglichen Bücher, in denen jeder einzelne Befehl erklärt wird, nicht aber, wie man mit diesen Befehlen Probleme löst — und zwar echte, keine Berufsschul-Hausaufgaben.
Ein leuchtendes Beispiel dafür ist Oracle. Da kostet ein Schulungstag 8.000 Euro. Da Oracle aber unter SAP liegt, muß da mindestens einer hin, wenn’s um die Datenbank geht. Er könnte vielleicht auch zu SAP gehen. Aber da ist’s noch teurer (und noch schlechter).*
Soweit mein Teil unseres Meinungsaustauschs.
Gruß
Markus
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* Die Programmiersprache von SAP heißt ABAP. In der Branche wird das übersetzt mit Always better alternatives possible. Und sie ist von SAP, u.a. übersetzt mit Starten-Anschauen-Psychiatrie.