Theater, Theater...euer Favorit?

Halli,

als Kulturmanagerin mit Liebe zum Theater bin ich nicht ganz so unerfahren. ABER ich denke, es gibt immer Neues zu sehen und zu erfahren.

Daher wollte ich einmal fragen, was so euer absoluter Favorit in Sachen Theaterstück ist. Und warum? Das darf auch gerne ausgefallen sein, unbekannt, verrückt… Vielleicht habt ihr einen Geheimtipp für mich? Aber vorsicht, wenn es nirgendwo läuft, erwarte ich von euch persönlich eine kleine Kostprobe :wink:

Viele Grüße von Corinne

Hallo Corinne,

ich habe immer sehr gern absurde Stücke gesehen bzw. Stücke an der Grenze zum Absurden: Dario Fo, Eugene Ionesco usw. - und natürlich Samuel Beckett in allen Variationen. Warum? Weil es einfach Spaß macht und (!) zum Denken anregt.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Corinne,

im Moment: The Trial of the Big Bad Wolf
(weil ich’s grad mache).
Gut: Jakov Lind: The Silverfoxes are dead.
(auch private Gruende)
Ansonsten Shakespeare bis zum Umfallen.
Und Pieter Dirk Uys.
und vieles vieles mehr…

Gruesse, Elke

Hallo, Corinne!

Auch wenn es nicht wirklich neu ist (so gar nicht), so ist und bleibt mein Favorit doch Cyrano de Bergerac. Kann schon nicht mehr sagen, in wievielen verschiedenen Inszenierungen ich das Stück schon gesehen habe …
Die Verbindung aus wundervoller Sprache und der Liebesgeschichte, die (bis heute gültig!) sich mit dem Verwirrspiel um innere Werte, scheinbarer Oberflächlichkeit und Äußerlichkeiten befaßt.
Für mich ist es nicht (nur) das Stück als solches, sondern ebenso die vielfältige Art der Darstellung. Und immer wieder die Sprache …
„…denn beim letzten Verse stech ich …“ :c)

Viele Grüße
Vince.

Servus Corinne,

ich persönlich bin begeistert von Christoph Schlingensiefs „Atta Atta - Die Kunst ist ausgebrochen“ (Volksbühne in Berlin), aber das ist wohl eine sehr spezielle Sache. Einige Freunde, die ich in das Stück geschleift habe, konnten meinen Enthusiasmus kaum teilen. Ich beschäftige mich mit dem Phänomen Schlinge schon länger und halte diese Inszenierung für seine bisher gelungenste. Eben das, was für Thomas Theater gut macht - nämlich dass es unterhaltsam ist UND anregende Gedanken bewirkt (für mich explizit auch noch dass es nicht berechenbar ist und aufregende Momente hat) - finde ich bei „Atta Atta“!
Ausserdem im Moment m.E. sehr empfehlenswert: „Ausweitung der Kampfzone“ im Deutschen Theater.
Überraschenderweise gefällt mir eigentlich auch „Leonce und Lena“ von Wilson mit der Musi von Grönemeyer im Berliner Ensemble sehr gut.
Ansonsten hatte ich vor kurzem meine erste Marthaler-Erfahrung, die mich unsagbar gelangweilt und genervt hat. Das musste ich jetzt mal loswerden. Träfe gerne mal einen Marthaler-Anhänger, damit dieser mir sagen könnte, was er an diesem hochgelobten Regisseur konkret liebt.
Was gefällt dir denn, Corinne?
Schönen Gruss,
Frau Kant

Halli,

danke für eure Antworten - es ist auch was dabei was ich nicht kenne :smile: und mich nun neugierig gemacht hat.

Nun wurde ich gefragt, was ich mag… das ist sehr schwer zu beantworten, denn ich mag sehr viel, vor allem englischsprachiges Theater. Aber liebe Frau Kant, ich kann dem nur zustimmen: Theater muss unterhalten und anregen :smile: Das ist auch für mich sehr wichtig. Aber so ein kleiner Favorit ist - das liegt natürlich auch an den Schaupsielern und am Können des Regisseurs, mit wenig viel zu schaffen - Enten Variationen von David Mamet (Staatstheater Stuttgart mit Hans Josef Eich, Wolfgang Schwarz).

Viele Grüße von Corinne

Hi Kollegin Corinne!
Immer wieder: „Der Theatermacher“ von Thomas Bernhard. Zum Schreien komisch (Schon der erste Satz: „Was, in diesem Hause soll ich spielen“ holt sich den ersten Lacher - egal in welchem Haus), sprachlich ein Hochgenuss, intelligent, kritisch…
Dazu muss ich allerdings sagen, dass Th. Bernhard zu meinen Lieblingsautoren gehört und Liebe soll ja möglicherweise ein bisschen blind machen, oder? Das soll aber meinen Tipp nicht abschwächen.
Einen schönen Sonntag Dir,
Anja

Hallo Corinne!

Also das Theaterstück, was mich zum Theater gebracht hat im Grunde
(weil ich so beeindruckt war, obwohl ich im Grunde nichts verstanden
habe) war „Angels in America“ von Tony Kushner. Ich habe es später
auch noch mal gelesen und fand einfach die Szenen und Dialoge sehr
gut! Das läuft natürlich (leider seit der Spielzeit 98/99) nicht
mehr…
Dann mag ich auch gern „Feuergesicht“ von Marius von Mayenburg, wobei
ich da auch keine spezielle Inszenierung gut fand, sondern auch das
Stück…
Und was mich vor 2 Jahren beeindruckt hat, war die Inszenierung von
leander Hausmann vom „Sommernachtstraum“ …

ja…bitteschön :wink:

Peter Handke: „Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land“

Gruss, LS

Hallo,
Beckett: endspiel. Auch das Stück, dass ihm am liebsten war. Absolut. Das Absurde ist mein Ding, obwohl man als junger Autor da mal raus muss