Zu dem Thema kann ich sagen: Unser Sohn, mittlerweile 11 geworden, ist extrem betroffen vom ADHS. Wir habe es bemerkt, als er drei war. Er hat nie richtig gespielt, sondern die Spielsachen rumgeworfen, und er war sehr unruhig. Wir sind dann zu verschiedenen Kinderärzten gegangen, die meisten haben gemeint, er wäre halt ein bisschen unruhig. Wir wollten uns damit aber nicht zufrieden geben und sind dann irgendwann in der Haunerschen Kinderklinik in München gelandet, wo ein ausführlicher Test gemacht wurde, der den Verdacht dann auch bestätigt hat. Von da an ging es Schlag auf Schlag. Er kam in einen Heilpädagogischen Kindergarten, und zusätzlich bekam er Ergotherapie. Heute geht er in eine spezielle Förderschule, die kleine Klassengruppen haben. In eine Regelschule könnte er nicht, weil da bis zu 30 Kinder in einer Klasse sind. Vom Leistungsbereich her, ist er seit Jahren Klassenbester, was bestätigt, daß manche ADS Kinder sehr intelligent sind. Was ihm und uns weiterhin Probleme macht, ist seine kurze Aufmerksamkeitsspanne.
Falls jemand Adressen in und um München sucht, da kenne ich einiges.
Hallo,
und nun stell dir mal vor ein solcher ADHS’ler ist in einer Regelschule weil seine alleinerziehende Mutter sich weigert ihn in eine entsprechende Schule zu geben.
Was denkst du wie wirkt sich das auf die Klasse und den Unterricht aus?
Genau das ist das Problem in der Klasse meines Sohnes und dort ist nicht nur ein ADHS’ler sondern noch zwei weitere ADS’ler!!
Schön das ihr euch für euren Sohn so darum kümmert, ich wünschte mir mehr Eltern die dies tun.
Gruß Andrea
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Hallo!
Man sollte auch bedenken, dass jemand mit ADS oder ADHS nicht ewig in einer Welt mit vielen anderen Menschen mit ADS leben wird.
Man kann ja nicht eine ADS-Kolonie aufmachen, wo die ADSler dann auf ewig isoliert/geschützt sind.
Ich will damit nicht sagen, dass beschriebene „Spezialschulen“ sicher falsch wären. Ich denke nur, man darf das nicht allein von einer Seite betrachten.
Und deshalb wird es im Einzelfall interessant, inwieweit die Fördereinrichtungen die Kinder wirklich auf „das Leben danach“ vorbereiten.
VG, Srefan
Also in unserem Fall, kann ich nur sagen, daß das Hauptproblem nicht bei den " normalen " Menschen besteht, sondern in der Anzahl der Menschen oder Kindern. Unser Sohn ist schlichtweg total reizüberflutet, was durch große Klassenverbände noch verstärkt wird. Ich denke, daß dagegen keine Fördereinrichtung was tun kann. Denn auch da gibt es nur kleine Gruppen. Aber bei Ausflügen werden die Kinder auch mal mit vielen Menschen zusammentreffen, unser Sohn sucht in solchen Fällen von alleine die Hand der Erzieherin, weil er diese vielen Reize nicht verarbeiten kann.
Was das Leben nach der Förderschule betrifft, so ist das in seiner Schule so, daß sich die Lehrer sehr stark einsetzen, damit diese Jugendliche einen Ausbildungsplatz bekommen. Am besten in kleinen Betrieben, bei Handwerkern oder ähnlichem.
Was die Fördereinrichtungen machen, ist: Strukturierte Tagesabläufe, enge Grenzen setzen, die Motorik fördern, den Kindern psychologische Betreuung zukommen lassen.
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Hallo!
Man sollte auch bedenken, dass jemand mit ADS oder ADHS nicht
ewig in einer Welt mit vielen anderen Menschen mit ADS leben
wird.
Nein natürlich nicht nur brauchen diese Kinder den notwendigen Raum und die notwendige Aufmerksamkeit/Förderung um sich später besser anpassen zu können.
Man kann ja nicht eine ADS-Kolonie aufmachen, wo die ADSler
dann auf ewig isoliert/geschützt sind.
Nein das will ich auch nicht aber … hmm dazu fällt mir ein das in der Klasse meines Sohnes auch noch auffällig viele LRS-Kinder sind (7) … es ist halt so das von den beiden ADS_Kindern gar nicht die Unruhe ausgeht sondern gerade von jenem ADHS-Kind dessen Mutter dem Rat der Psychologin und auch der Schule nicht folgen will. Er sorgt für erhebliche Unruhe und zieht eben die beiden ADS’ler meist mit und dann den Rest der Klasse. Die Lehrer sind zwar bemüht aber wie sollen sie denn da gegenan arbeiten.
Ich will damit nicht sagen, dass beschriebene „Spezialschulen“
sicher falsch wären. Ich denke nur, man darf das nicht allein
von einer Seite betrachten.
Und deshalb wird es im Einzelfall interessant, inwieweit die
Fördereinrichtungen die Kinder wirklich auf „das Leben danach“
vorbereiten.
Jedes Kind mit ADS/ADHS ist in seinen Auffälligkeiten anders geartet und muss als jeweiliger Einzelfall behandelt werden. Nur denke ich das Eltern dabei auch verstehen müssen das Förderschule nicht gleichbedeutend mit dumm oder lernbehindert zu setzen ist. Wer diesem alten Lernbild anhängt der hat im Kampf für sein Kind schon verloren, es sollte doch darum gehen dem Kind die besten Vorraussetzungen für die Zukunft mitzugeben und wenn dazu Kleingruppen- oder Einzelunterricht gehört sagt dies noch nichts über die Intellegenz aus. Mein Sohn hat LRS gut dies ist eine Schwäche die er sein Leben lang haben wird, es liegt an mir ihm das Rüstzeug mitzugeben damit er lernt damit umzugehen. Er muss halt andere Wege beschreiten um geschriebene Inhalte zu verstehen und umzusetzen und er benötigt dafür eventuell noch etwas mehr Zeit, das heißt aber nicht das er dumm ist im Gegenteil. In anderen Bereichen ist er seinen Mitschülern haushoch überlegen. Ich denke dies gilt auch für ADS’ler bzw. ADHS’ler nur das hier noch weitere Faktoren eine Rolle spielen mit denen das Kind lernen muss umzugehen, da sind entsprechende Einrichtungen sicher besser als die Regelschule in der das Kind als Einzelperson einfach untergeht und als Störenfried empfunden wird. Zumal wenn sein Verhalten negative Auswirkungen auf den restlichen Klassenverband hat.
Gruß Andrea
Was sind denn das für Schulen, bzw. womit schließen die ab?
Was sind denn das für Schulen, bzw. womit schließen die ab?
Von dieser Schule wechselt man in der 9.ten Klasse in die jeweils dem Wissensstand geeignete Regelschule um den Abschluß zu machen. Also Haupt-, Realschule und Gymnasium.
Gruß Andrea
Hallo und Danke für die Antwort!
Von dieser Schule wechselt man in der 9.ten Klasse in die
jeweils dem Wissensstand geeignete Regelschule um den Abschluß
zu machen. Also Haupt-, Realschule und Gymnasium.
Dann ist natürlich auch wichtig, wie die Schüler dann vorbereitet sind. Also wie viele zu den einzelnen Schulen kommen (und da dann auch so gut zurecht kommen, dass sie den Abschluss kriegen)
Hast du eine Statistik dazu?
(Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast, aber ohne Statistiken ist man als Empirist aufgeschmissen
VG, Stefan
Hallo und Danke für die Antwort!
Von dieser Schule wechselt man in der 9.ten Klasse in die
jeweils dem Wissensstand geeignete Regelschule um den Abschluß
zu machen. Also Haupt-, Realschule und Gymnasium.Dann ist natürlich auch wichtig, wie die Schüler dann
vorbereitet sind. Also wie viele zu den einzelnen Schulen
kommen (und da dann auch so gut zurecht kommen, dass sie den
Abschluss kriegen)
Hast du eine Statistik dazu?
Nein keine Statistik, leider. Ich weiß aber das oftmals „Verhaltensauffällige“ Kinder von den Regelschulen dorthin empfohlen werden, wenn die Kinder dann wechseln kommen sie später wieder in diese Regelschule zurück um ihren Abschluß zu machen.
Ein großes Problem jedoch ist die Tatsache das stets nur von „Verhaltensauffälligen“ Kindern gesprochen wird im Amtsdeutsch und somit diese Einrichtung den Ruf weg hat nur für schwer erziehbare zu sein. Also leider negativ belegt sind, die Eltern machen sich oftmals kein eigenes Bild von der Einrichtung sondern hören lieber auf die Gerüchte!!!
Ich habe Kinder aus dieser Einrichtung kennengelernt und kann mit Bestimmtheit sagen das hier gute Arbeit geleistet wird.
Gruß Andrea
(Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast,
aber ohne Statistiken ist man als Empirist aufgeschmissenVG, Stefan
Was bitte ist der Unterschied zwischen ADS und ADHS? Habe von Letzterem nie gehört.
Ich betreue einen Fünftklässler in einer Schülerförderung. Er ist auch ziemlich quirlig, leicht abzulenken und überhaupt laut. Aggressiv ist er aber nicht.
Allerdings halte ich ihn für ein ziemlich schlaues Kerlchen. Am Gymnasium sind die Lehrer jedoch unzufrieden mit seiner Art. Hagelt ständig blaue Briefe. Ich hingegend arbeite sogar sehr gern mit ihm.
In einer kleinen Gruppe (betreue immer um die 5 Kinder) ist das gar kein Problem, wenn man mit seinen frechen Sprüchen (die sogar ganz lustig sind) umgehen kann.
Glaube, dass die besagten Klassen mit 30 Kindern grundsätzlich einfach zu gross sind. Etwas schwierigere Kinder gleich in eine „Schwererziehbaren-Rolle“ zu packen ist hinsichtlich der schlechten Ausgangsbedingungen an Schulen einfach nicht fair.
Hallo Lotus,
Was bitte ist der Unterschied zwischen ADS und ADHS? Habe von
Letzterem nie gehört.
ADS = Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom
ADHS = Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität.
Der wenig Informierte denkt bei ADS fast automatisch
an den typische Hypie, der durch Ruhelosigkeit gekennzeichnet
ist, der sprichwörtliche Zappelphilip.
ADS zeichnet sich hingegen durch träumerisches Verhalten
aus, etwa den Hans-guck-in-die-Luft-Typ. Diese Kinder werden
meist viel später diagnostiziert, weil sie oft einfach als
verträumt abgetan werden und für jemand mit Abstand*) „pflege-
leicht“ sind.
Ich betreue einen Fünftklässler in einer Schülerförderung. Er
ist auch ziemlich quirlig, leicht abzulenken und überhaupt
laut. Aggressiv ist er aber nicht.
Aggressivität kann bei ADHS auftreten, muss aber nicht.
Ich kenne eigentlich keine speziell aggressiven ADHSler,
nur einige, die halt mal mit sich und der Umwelt die
Geduld verlieren.
Allerdings halte ich ihn für ein ziemlich schlaues Kerlchen.
Viele ADS und ADHS Betroffene sind intellgent, aber nicht
notgedrungen.
Am Gymnasium sind die Lehrer jedoch unzufrieden mit seiner
Art. Hagelt ständig blaue Briefe. Ich hingegend arbeite sogar
sehr gern mit ihm.
In einer kleinen Gruppe (betreue immer um die 5 Kinder) ist
das gar kein Problem, wenn man mit seinen frechen Sprüchen
(die sogar ganz lustig sind) umgehen kann.
Das klingt, ehrlich gesagt, nicht nach ADS oder ADHS.
Glaube, dass die besagten Klassen mit 30 Kindern grundsätzlich
einfach zu gross sind.
Ja.
Etwas schwierigere Kinder gleich in
eine „Schwererziehbaren-Rolle“ zu packen ist hinsichtlich der
schlechten Ausgangsbedingungen an Schulen einfach nicht fair.
Auch ja.
Grüße
Elke
*) mit „jemand mit Abstand“ meine ich z.B. nicht Eltern,
ein Träumer kann sehr nervenaufreibend sein, aber wenn sich
ein Lehrer nur um reibungslosen Unterrichtsablauf kümmert
und sich mit mangelnden Leistungen (die unter denen, die aufgrund
vorhandener Intelligenz zu erwarten wären) zufriedengibt,
dann nervt ihn ein ADSler ohne Hyperaktivität in der Regel
recht wenig.