Nein, du täuschst dich nicht.
Das ist eine Entwicklung seit vielen Jahren.
Keine medizinisch-wissenschaftliche, sondern eine politisch-ideologische.
Man müsste aber (zu) weit ausholen, weil verschiedene Aspekte miteinander verknüpft sind.
Der klassische Arzt als freier Beruf mit hoher Autonomie ausgestattet wird ja auch immer mehr ausgehöhlt.
Das ist meines Erachtens sogar der Kernpunkt einer Gesamtbewegung, die eben auch Druck auf die Komplementärmedizin und das Heilpraktikertum bedeutet.
Vor dem Hintergrund zunehmender Verstaatlichung des Gesundheitswesens kommt es zu einer weitreichenden Verschlechterung der Rahmenbedingungen ärztlicher Berufsausübung. Eine zunehmende Trivialisierung und Diskreditierung des Arztberufs sowie eine überbordende Regulierungsdichte mit einer stetig steigenden Bürokratisierung bei gleichzeitig wachsendem ökonomischem Druck schränken die ärztliche Therapiefreiheit immer mehr ein. Freiheit bei der ärztlichen Entscheidung ist jedoch wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Sicherung einer hochwertigen und an den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientierten Gesundheitsversorgung.
Ein Arzt, der frei darüber entscheiden kann, welche Therapie individuell die notwendige ist, mag für manchen Politiker unbequem sein, für die Patienten aber ist er die Garantie für eine seinen Bedürfnissen entsprechende Behandlung.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/64834/Entschliessungen-zum-Tagesordnungspunkt-III-Der-Beruf-des-Arztes-ein-freier-Beruf-heute-und-in-Zukunft
Dass das ein Artikel von 2009 ist, zeigt bereits, dass es um eine lange Entwicklungslinie geht.