Thermenhotel Schwarzwald

Zur Hilfe! Hier im Brett wurde schon einige Male (möglicherweise von @Aprilfisch) ein sensationelles Thermenhotel im Schwarzwald empfohlen. Da ist irgendwo eine Therme und es gibt ein Hotel mit „Bademantelzugang“. Soweit ich mich erinnere war die Internetseite von diesem Hotel in edlem weinrot - „gold“. Kann mir jemand helfen?

Wenn ich mich recht entsinne, was das ein Hotel in Bad Wildbad.

Danke, das war’s! Vielen Dank für die schnelle Antwort :slight_smile:

Ja, das ist es.

Konkret mit zwei Thermen, es gibt im Ort außer dem Palais Thermal auch noch eine aus den (vermutlich) 1960er Jahren, sozusagen zum Ausweichen, wenn im Palais Thermal zu viel Betrieb ist.

Ziemlich direkt neben dem Hotel die Sommerberg-Bahn, eine Standseilbahn auf die erste sichtbare Erhebung des in dieser Gegend auslaufenden Schwarzwalds. Bus nach Kaltenbronn mit dem sehr schönen Hochmoor um den Wildsee und dem Hohloh-Turm, beide bereits im baddischen Ausland gelegen. „Oben“ zum Einkehren das Hotel Sarbacher mit recht hübscher Küche in schwäbisch-badischem Krossauwer.

Schöne Grüße

MM

Servus,

ein ganz kleiner Wermutstropfen allerdings sei für Wildbad genannt, damit es da nicht zu Enttäuschungen kommt: Richtig brutal heiß ist in Wildbad weder das Wasser noch die Saunen. Freunden der deutlicheren Ausprägungen sei die Sonnenhof-Therme in Saulgau empfohlen: Da kommt das Wasser mit 42 Grad am Brunnenkopf an und ein (kleines) Becken, das gleich neben dem Brunnenkopf liegt, hat eine Temperatur von 40 Grad, und die Sauna zeigt auch, dass man im katholischen Oberschwaben weiß, wie das mit dem Fegefeuer geht - da steht schließlich auch bei manchem Bäcker im Fenster „täglich ofenfrische Seelen“: Die Sauna dritten Grades hat in Saulgau 90 Grad, und das voll digitalisiert: Wenn die Augäpfel gar sind, piepst es (schdemmd nadirlich idda, Witzle g’machd).

Sonst ist Saulgau so ziemlich das Gegenteil von Wildbad, aber auch das mit Charakter: Eigentlich ist da nach Öl gebohrt worden, daher sind ziemlich fette Meißel niedergebracht worden, so dass man jetzt mit dem heißen Wasser richtig aasen kann. Die Außenbecken sind für ein Thermalbad ausgesprochen groß, und durch die Außenanlagen fließt ein Bächlein mit heißem Wasser, an dem Anfang Februar die Krokusse blühen. Das ist aber das einzige, was man als eine Art Luxus bezeichnen könnte - sonst ist die ganze Badeeinrichtung frei von allem Schickimicki, der größte Teil der Besucher sind Leute, die sich im Lauf eines oberschwäbischen Lebens das Kreuz kaputtgeschafft haben: Altenpflegerinnen, Bauern, Zimmerleute usw. Wenn man nach Saulgau zum Baden kommt, ist ein hübsches Quartier der wenige Kilometer neben der Stadt liegende Oberamer Hof. Da muss man darauf achten, dass man am Freitag anreist, weil am Freitagnachmittag das Backhäuslein eingefeuert wird und es ab Vesperzeit bis in den Abend Dinneta gibt. Außerdem hat es dort nicht nur Walder Bräu, sondern auch einen recht gelungenen Mooscht. Also ungefähr so, wie sich Sebastian Sailer vermutlich das Paradies vorgestellt hat.

Schöne Grüße

MM

Was heisst das denn in °C? Ich habe für mich festgestellt, dass 37/38°C perfekt sind. Da werde ich nicht gar und erfriere auch nicht :wink: Und Saulgau kenne ich natürlich, den Jungbrunnen. Darum ist von der Wasserqualität und -temperatur Bad Buchau für mich perfekt. Wenn es denn nicht diesen wunderbaren Charme der 70er Jahre hätte schüttel

Servus,

ach komm - ein richtiges schwäbisches Bad muss doch von gestern sein. Auch solche Avantgarde-Tempel wie Vals haben nicht die ewige Jugend, und noch ist nicht gesagt, wie dieser altern wird - und ob er das Heidengeld, das er kostet, wert ist, müsste dann auch erst noch geschwätzt werden.

Auch die Wildbader Fürstentherme lebt nicht unwesentlich davon, dass sie (abgesehen von dem Freibecken und den Liegen auf dem Dach) nicht bloß von gestern, sondern sogar von vorgestern ist. Und, onder ons Bfarrersdechdern: Was wäre das Mineralbad Berg in der Landeshaubdschdadd ohne sein Capri-Fischer-Flair? Eigentlich ist es schon eine ziemliche Gemeinheit, dass man dort nicht „Jolly“ von Langnese in den Geschmacksrichtungen Erdbeere und Vanille um zwanzig Pfennig bekommen kann.

Wegen der Formulierung in Grad Celsius: Das „Frauenbad“ hat offiziell 38°, dürften 37° sein; das „Herrenbad“ offiziell 32°, real eher 30. Das Außenbecken auf dem Dach, mit offiziell 41 Grad, etwas über 38 Grad und mit einem hübschen Kontrast zur frischen Luft im Freien.

Schöne Grüße

MM

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aber jetzt doch nochmal nachgefragt:

Buchau und Wasser? Dort geht es doch anompfirsich eher um Moor und Fango als um Wasser? Oder habe ich da „neuere“ Entwicklungen verschlafen - ‚neuer‘ ist hier allerdings relativ, ich war im zarten Alter von drei Jahren bei der letzten Fahrt (im Personenverkehr) des Buchauer Zügles dabei. Das letzte, was ich von dort mitgekriegt habe, ist, dass in Buchau das schnelle Wegbrechen der von den Rentenversicherungen finanzierten Kuren viel besser gemänitscht wurde als in Schussenried, wo diese Entwicklung das schnelle Ende der Moorbad-Kurbetriebe bedeutete. Wie auch immer: Ist an dieser Stelle „Buchau“ vertippt und eigentlich Saulgau gemeint, oder hat man in Buchau die Wendung vom Moor hin zum Wasser vollzogen und ist jetzt auch im Kreis der „Thermen“ angelangt?

Schöne Grüße

MM

Tja MM,

da steht Dir aber eine große Enttäuschung bei deinem nächsten Stuttgart-Besuch bevor

Denn das „Neuner“ ist seit zwei Jahren dicht und wird „saniert“. Ob die alten Gebäude „nur“ kernsaniert oder gleich ganz abgerissen werden, ist auch noch nicht völlig klar.

By the way und o.T. zu Bad Saulgau:
Ja, das dortige Bad ist ein wirkliches kleines Schmuckstück. Du hast aber noch eine Klientel vergessen. Denn direkt neben dem Bad sind auch noch zwei Rehakliniken. Und der von Dir erwähnte Wasserlauf fließt direkt zu einem Teich direkt vor der „Klinik am schönen Moos“, einer sehr guten Reha-Klinik für Psychosomatik, wo ich 2007 einen fetten Burn-out auskuriert habe und gerne den verbilligten Thermeneintritt für Klinikpatienten genutzt habe.

&Tschüß
Wolfgang

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Oh je - kein Neuner-Bad mehr in Berg, kein Muckefuck mehr in Ludwigsburg, kein Bahnhof mehr am Bahnhof. Und an den Altpapier-Pfleiderer erinnert sich eh schon kaum jemand mehr. Das nächste wird dann wohl sein, dass man aus der Zacke eine Hyperloop-Teststrecke macht, die Kochenbas an Subway verpachtet und im Breuninger ein Audlädd-Zender für irgendwelchen Lumpenkruschd eröffnet.

Noja, man soll sein Herz halt nicht so an die diesseitigen Dinge hängen, heißt es -

Schöne Grüße

MM

Jaja,

auch in Bad Buchau wurde ab Mitte der 80er ein großes Rad gedreht, Investorenpleiten inclusive:
https://adelindistherme.de/startseite/

&Tschüß
Wolfgang

Hallo,

zumindest deswegen

kann ich Dich beruhigen, solange ich noch was in dem Laden im Aufsichtsrat zu melden habe.
Schließlich habe ich ja auch schon (in aller Bescheidenheit) 2003/4 durch ein neues Betriebskonzept die Seilbahn gerettet. Die Alternativpläne für ein billigeres „Stand“-Denkmal waren schon weit gediehen …

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Servus,

da beschleicht einen doch der Eindruck, die Erhaltung der rerum Stutgardiensium läge, soweit sie die Strambe betreffen, doch wesentlich in zwei Händen. Wäre überhaupt ein geführter Beitriebwagen GT 4, obwohl es ihn auch sonst gegeben hat wie ich finde das „typischste“ Fahrzeug der Strambe, betriebsfähig erhalten geblieben, wenn es nicht das Filetstück der Stuttgarter Berg- und Talbahn trotz allem noch und wieder gäbe? Mit der schrägen Nummer 23 für den Fünfzehner kann man noch leben, immerhin fährt sie überhaupt!

A propos - das heißt glaub ich ‚vom Hölzchen zum Stöckchen kommen‘: Du hast doch einen einigermaßen souveränen Überblick zu den Liniennummern vor 1978. Mir fehlt schon lange eine Nummer, um einen von meiner Mutter mündlich überlieferten Häberle/Pfleiderer-Dialog von Willy Reichert korrekt wiederzugeben. Die beiden unterhalten sich darüber, wie man am gescheitesten morgens ins Gschäfd kommt, trotz kriegsbedingter Einschränkungen des Strambe-Verkehrs. Der Häberle meint, er würde jetzt, obwohl es mehr Zeit kostete, immer mit dem Vierer fahren, weil der noch mit Anhängern verkehrte. Darauf der Pfleiderer: ‚Ha no, i pfeif‘ auf da Vierer ond älle seine Ahänger, i fahr mid em (…)!’ (Diese ziemlich treffsichere lose Lippe hat den Willy Reichert nicht mehr als ein paar Wochen Auftrittsverbot gekostet, es gibt noch eine Reihe von dieser Sorte, die er öffentlich gebracht hat.) Um das richtig wiedergeben zu können, bräuchte man eine Linie im Netz der 1940er Jahre, die zumindest teilweise ähnliche Haltestellen bediente wie der Vierer. Welche kann Reichert da hergenommen haben?

Schöne Grüße

MM