Hallo Johann,
such mal im Intenet nach „Thermoshield“. Dieses
Materialprinzip schwappte schon vor ca. 12 Jahren aus den
Staaten nach D über.
Mal abgesehen davon, daß ich genauso meine Zweifel habe, ob IR mit Fassadenfarbe so reflektiert werden kann wie dort behauptet - es geht in diesem Artikel offenbar nicht um „Thermoshield“ oder ähnliches (welches wohl mit irgendwelchen Kügelchen arbeitet).
Aufgrund der geringen Schichtstärke, die
mit Fassadenanstrichen erzielt wird, konnten bisher die
Herstellerangaben zu den Wärmedämmaspekten leider in der
Praxis nach meiner Kenntnis nicht verifiziert werden.
Diese Aussagen beziehen sich aber auf „Thermoshield“, so hat die Uni Hannover wohl mal was in der Art gemessen. Bei dem Anstrich aus dem Artikel des OP geht es aber wohl im wesentlichen um Reflexion von IR und einer damit postulierten Hitzeabweisung von Außenfarbe. Ob und wie so etwas auch auf einer Innenwand nach innen gerichtet funktionieren würde - *schulterzuck*
Schichtstärken sind aber irrelevant, wenn ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll, da geht es nur um reine Physik. Derartige Beschichtungen im Bereich Glas sind wenige µm dick - und funktionieren sehr gut, sei es Kratzfestigkeit oder eben selektive Reflexion. Bei beschichteten Doppelglasisolierfenster ist der Effekt zumindest bekannt und wird schon lange eingesetzt.
Ob das mit der Fassadenfarbe trotzdem Bauernfängerei ist - andere Frage.
Leider hält nicht jede Werbeaussage, was sie verspricht. Und
die sich ultimativ selbstreinigende Fassadenfarbe gibt es auch
noch nicht. Es gibt Produkte, die aufgrund ihrer
Bindemittelbasis und der daraus resultierenden mikroporösen
Oberflächenstruktur zu einer geringeren Anschmutzung neigen.
Nicht nur, es gibt auch Farben mit Titandioxid, welche durch Bildung von Sauerstoffradikalen Schmutzanhaftungen wegoxidieren wollen.
Aber auch dieses Prinzip wurde nicht erst seit der ebenfalls
ca. 12 Jahre alten Werbekampagne entdeckt und in Anstrichen
umgesetzt, sondern ist vom Prinzip her schon seit ca. 30
Jahren bekannt.
Nanobeschichtete Oberflächen sind zwar schon länger bekannt, kaufen kann man aber bisher kaum etwas. Spontan fällt mir da nur Autolack von DB ein.
PS: Insofern stimme ich mit Gandalf inhaltlich überein.
PS: Du verneinst vermutlich zu Recht die Wirkung eines anderen Produktes, Gandalf verneint die angewandte Physik nachweislich existierender Produkte.