Guten Tag,
Ich habe ein Thermometer in Eiswasser sorgfältig (!) auf 0 Grad geeicht. Jetzt habe ich es mal mit einem Fieberthermometer verglichen und sieh da, es zeigt ca. 3 Grad weniger.
Das Fieberthermometer ist sicher genau, die Eiswassermethode auch. Frage: Wo liegt der Fehler?
Vielen Dank.
Moin,
Ich habe ein Thermometer in Eiswasser sorgfältig (!) auf 0
Grad geeicht. Jetzt habe ich es mal mit einem
Fieberthermometer verglichen und sieh da, es zeigt ca. 3 Grad
weniger.
Das Fieberthermometer ist sicher genau, die Eiswassermethode
auch. Frage: Wo liegt der Fehler?
Du solltest Deinen Versuchsaufbau schon genauer beschreiben. Was ist das für ein Thermometer, wo ist der zweite Punkt zum Kalibrieren?
Mit welchem Thermometer hast Du die 0° überprüft?
Aus welchem Wasser sind die Eiswürfel?
BTW „Eichen“ kannst Du nicht, dafür sind die Eichämter zuständig. Du kannst kalibrieren. Ok., ist sicher ein wenig Haarspalterei, wir haben im Praktikum aber immer eine richtige Standpauke bekommen, wenn mal wieder eichten
Gruß Volker
Hallo Mischek.
Wenn du den Nullpunkt wirklich sicher festgemacht hast, liegt der Fehler wahrscheinlich darin, dass das Rohr für die Messflüssigkeit ungleich weit ist.
Dadurch dehnt sich die Messsäule, je nachdem wo sie gerade steht, ungleichmäßig aus.
Ein Skalenstrich ist nicht überall, oder auch nirgends, gleich 1 Grad.
Du müsstest das Thermometer für jede Temperatur neu „eichen“.
Gruß, Nemo.
Hallo Nemo,
du hast recht. Danke für die Anregung. Bei jeder Temperatur ist die Abweichung verschieden groß. Aber auch unter verschiedenen Thermometern, die alle im Eiswasser gleichzeitig auf „0“ gesetzt wurden, habe ich große Abweichung bei höheren Temperaturen festgestellt. Ich habe 4 Stück in den Wintergarten gelegt wo es heute recht warm ist. Von 27 Grad bis 35 Grad habe ich abgelesen. Angenommen die Wahrheit liegt in der Mitte, dann sind das ± 10% Das sagt ja alles und ist sicher die Erklärung für mein anfängliches Problem. Einfache Thermometer sind offensichtlich verdammt unlinear. Das hätte ich so nicht erwartet. Gruß Mischek
Hallo,
mal ganz abgesehen Davon, dass Temperaturmessung allgemein schwierig ist (ich bin bisher auch nicht unter 0.1 Grad Genauigkeit in einem begrenzten bereich gekommen): Das Fieberthermometer ist im Breich um 40 Grad ziemlich genau, denn dafür gibt es Vorschriften (die ich im Moment nicht parat habe). Was ein Fieberthermometer bei 0 Grad anzeigt, ist dagegen ziemlich egal, da ist der Patient sowieso tot.
Gruss Reinhard
Hallo Volker,
danke erst mal für die Antwort. Ich sehe die Sache etwas einfacher. Wenn man an einem fertigen Thermometer den 0-Grad Strich in Eiswasser nachjustiert, dann sollte automatisch die Skala auch bei höheren Temperaturen (37 Grad Vergleichstemperatur) noch einigermaßen stimmen. Die Methode in siedendem Wasser einen 2. Punkt festzulegen, kann man ja eh nicht machen, weil ein normales Thermometer so weit nicht reicht. Also habe ich einen 2. Punkt mit einem Fieberthermometer „festgelegt“, und siehe da, man müsste die Skala neu erstellen. Oder es gibt eine andere Ursache. Das war ja meine Befürchtung.
Inzwischen habe ich mit weiteren Versuchen die Ursache gefunden: Handelsübliche Raumthermometer mit Flüssigkeitsröhrchen sind erschreckend ungenau. Mehr als 10 % Abweichung scheint normal zu sein. Hätte ich so nicht erwartet.
Gruß Mischek
Hallo mischek,
da habe ich vlt. zu kompliziert gedacht. Ich bin von einem selbstgebauten Thermometer ausgegangen
Aber diese Billig-T. sind tatsächlich „Schätzeisen“!
Gruß Volker
Hallo Mischek.
Aquarianer kennen das Problem.
Es hat Jahre gedauert, bis die Firma Tetra endlich mal ein Aquarien-Thermometer angeboten hat, das auf +/- 1 Grad genau ging.
Das war dann auch gleich dreimal so teuer wie der gewöhnliche Schrott.
Abweichungen bis zu 4 Grad kamen durchaus vor.
Es scheint, als hätte man bei der üblichen Thermometer-Herstellung wenig Einfluss auf die Genauigkeit. Wahrscheinlich müssen die Ungenauen nachträglich aussortiert werden.
Interessant wäre in dem Zusammenhang, wie genau die elektronischen Thermometer sind.
Gruß, Nemo.
Hei!
Jede Messmethode (und Messgerät) hat einen mehr oder weniger eng definierten Arbeitsbereich. Und nur für diesen wird auch geeicht (bzw. kalibiert, wenn man es selber macht).
Ein Fieberthermometer hat einen Arbeitsbereich von - sagen wir mal - 36°C bis 42°C. Nur in diesem Bereich muss es genau sein, alles was darüber oder darunter liegt kann mit einem erheblichen Fehler behaftet sein - ist ja zum Fieber messen völlig irrelevant, weil Patient tot.
Ein Thermometer fürs Aquarium wird i.A. nur von 10°C bis vieleicht 30°C halbwegs genau messen - darüber und darunter interessiert keinen mehr.
lg, mabuse
Hallo Nemo,
Interessant wäre in dem Zusammenhang, wie genau die
elektronischen Thermometer sind.
Üblich so um die plusminus 0.5°C (eigentlich korrekt wäre die Angabe 0.5K). Richtig gute Geräte schaffen so 0.1K.
Siehe zB. http://www.amarell.de/electronic-01-04/07-thermomete…
Allgemein: http://de.wikipedia.org/wiki/Pt100
Sehr genau (0.01K) ist das Beckmann-Thermometer, das ist aber nicht elektronisch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beckmann-Thermometer
LG
Jochen
Hallo Reinhard,
Das
Fieberthermometer ist im Breich um 40 Grad ziemlich genau,
denn dafür gibt es Vorschriften (die ich im Moment nicht parat
habe).
Die Vorschriften sind für D von der PTB.
Ein digitales darf +/- 0.3K abweichen.
Bei den Quecksilberdingern waren es +/- 0.5K, wenn ich das noch richtig im Kopf habe.
MfG Peter(TOO)
Hallo zusammen,
erst mal vielen Dank für die Anregungen und Komentare. Es scheint sich tatsächlich zu bestätigen, dass die einfachen Raumthermometer wirklich nur „Schätzeisen“ sind, wie es hier mal genannt wurde. Wenn es so ist, dass diese Thermometer nur in einem ganz bestimmten und kleinen Bereich einigermaßen genau sind oder sein können, so ist eigentlich nur das Fieberthermometer mit seinem engen, aber genauen Bereich vorbildlich.
Man muss sich dann aber fragen was sich die Hersteller „normaler“ Thermometer eigentlich dabei gedacht haben. Da werden Bereiche von z.B -20 Grad bis +50 Grad hergestellt, aber kein Hinweis welche Genauigkeit man in welchem Bereich erwarten darf. Das Beispiel mit dem Aquarium ist treffend.
Letztlich ist ein Thermometer ein Meßgerät, und ich hätte hier mehr erwartet. Vor diesem Hintergrund werde ich jetzt ein elektronisches Thermometer anschaffen.
Gruß Mischek
Moin,
Ich habe ein Thermometer in Eiswasser sorgfältig (!) auf 0
Grad geeicht.
Frage:
Was für ein Thermometer ist das bzw. wieviel hat es gekostet?
Wir nutzen im Labor kaum noch Flüssigkeitsthermometer, weil sie, selbst einigermaßen teure, hoffnungslos unpräzise sind.
Es gibt zwar solche, die auf 0,1 K genau messen, aber die kosten so viel, daß Du wohl Pickel kriegen würdest, erführest Du den Preis
Es werden mittlerweile fast ausschließlich Widerstandtermometer genutzt.
Gandalf