Hallo,
ich bin auf einige Fragen zu teilkristallinen Thermoplasten gestoßen, die nicht ganz in mein „Weltbild“ der Kunststoffe passen.
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Ich bin in dem Wissen aufgewachsen, teilkristalline Thermoplasten würden vorwiegend oberhalb der Glasübergangstemperatur eingesetzt, da sie dort duktil und nicht „glasartig“ sind. Bei einem Blick auf z.B. PA6 oder PA12 (z.b. Exemplarische Materialdaten) mit Tg von ca. 75°C bzw. 49°C frage ich mich nun aber wie das zusammenpasst. Die Kunststoffe würden demnach bei Raumtemperatur unterhalb Tg eingesetzt, also nicht dort, wo ich „erwartet“ hätte. Welchen Vorteil bringt es dann noch, nicht auf die verzugsärmeren amorphen Thermoplaste zu setzen? Bieten die Kristallinen Bereiche auch unterhalb Tg z.B. mechanische Vorteile?
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Teilkristalline Thermoplasten sind nicht klar/durchsichtig sondern trüb durch die Lichtbrechung an den Phasengrenzen. Flaschen aus PET sind aber durchsichtig. Ich vermute die Kristallisation wurde fertigungstechnisch unterbunden. Wenn das zutrifft, warum dann nicht direkt einen amorphen Thermoplasten nehmen? oder z.B. PE-HD, was deutlich kostengünstiger zu sein scheint.
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Polycarbonat ist durchsichtig, was mich auf eine amorphe Struktur schließen lässt (möglicher Fehler). Amorphe Strukturen müssten aber „glasartig“ weil unerterhalb Tg einzusetzen sein, PC ist aber ein sehr schlagzäher Kunststoff, der z.B. auch für „Schutzscheiben“ in Prüfständen verwendet wird, um eventuell losfliegende Teile zu Stoppen. Wie passt das zusammen?
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Polyamide werden sehr häufig z.B. im Automobilbau eingesetzt, Werkzeuggehäuse sind z.T. aus PA6GF… Wenn ich über die Eigenschaften von PA lese, schneiden sie mechanisch eher zweitklassig ab, die Wasseraufnahme ist ein Problem, … kurzum meine Frage: Welche Vorteile hat PA?
Ich bin für jede Hilfestellung / Hinweis / … dankbar!
Viele Grüße!