Hallo baw,
wenn ich die Dinge im Brett „Deutsche Sprache“ richtig verstehe, dann geht es bloss um eine Haarspalterei. Mich stoert zwar auch der laxe Umgang mit Sprache in der Wissenschaft, aber oft mache ich die selben Fehler. Also: Von meiner Seite kein Vorwurf.
Evindenz ist oft eine Glaubensfrage, wissenschaftliche Beweise sind selten. Oft finden sich wirklich nur Hinweise: Sehe ich im Proteinkristall ein Dimer, ist es das Protein dann auch eines? Oder finde ich eine Eigenschaft bei bestimmten Teilpopulationen haeufiger, ist diese dann erblich? Oder finden bestimmte Ereignisse mit unterschiedlichen Haeufigkeiten statt, ab wann werden einige dieser Ereignisse dann wahrscheinlicher als andere?
Manchmal ist es kein Problem solche Fragen zu beantworten, oft schon. Von einer „Entdeckung“ moechte ich Sprechen wenn ein Ding/Ereignis verfizierbar gefunden wurde/auftrat. Hinweise sind in meinem Verstaendnis Belege fuer eine Theorie, die auch noch andere Erklaerungen zulassen. Starke Hinweise jedoch sind immer noch keine finalen Beweise, sind aber sehr schwer mit anderen - bis dato - aufgestellten Theorien zu erklaeren.
Ich habe letztens versucht Differenzkarten von 2D-Karten zu berechnen: Bis drei „Sigma“ sah ich Unterschiede. Heisst das, dort ist tatsaechlich ein „signifikanter“ Unterschied? In diesem Fall (leider) ein klaren NEIN, denn der zugrundeliegende (Phasen)-Fehler war groeser, als die mittlere Abweichung. Oder weniger technisch Ausgedrueckt: Ich habe zweimal dasselbe gemessen ohne es zu wissen.
Theorien leben also von ihrer Plausibilitaet. Das ist Vor- und Nachteil zugleich. Es steht letztlich jedem frei zu glauben oder abzulehnen. Zum Glueck behaupten Naturwissenschaftler nur selten sie haetten die Wahrheit gepachtet.
Gruss,
Christian