Keineswegs.
Ein konservativ eingestellter Mensch ist nicht faschistisch. Jede Gruppe aber, die gleiche/ähnliche Interessen im Bund gegenüber anderen vertritt, dagegen schon. Grundlegende Bedeutung des Begriffs faschistisch.
Schwierig wird faschistisch, wenn ein Bündnis nicht nur sich vertritt, sondern andere ausgrenzt oder ausschließt. Wie beispielsweise in der aktuellen Situation in Thüringen. Dort „bündeln“ zwar einerseits alle Parteien von FDP bis Die Linke (Konservative, Liberale, Sozialisten) für das gemeinsame hehre Ziel Regierungsfähigkeit des Parlaments. Leider verfolgen sie dabei ein wichtigeres Ziel: Nicht nur eine Partei, sondern fast 1/4 von (konservativen) Wählern in Thüringen aus allen demokratischen und parlamentarischen Prozessen auszuschließen.
Das ist aktuell gelebter praktizierter Faschismus der negativen Art.
Bevor nun der Einwand kommt, dass es sich bei der AFD um eine verfassungsfeindliche Partei handelt — dem ist nach aktueller Rechtsprechung nicht so. Die AFD hat wie seinerzeit die Grünen keinerlei Regierungserfahrung, daher ist auch eine Annahme, dass sie nicht regierungsfähig sein könnte und wie die Grünen nicht zur politischen Mitte rücken werden, haltlos (radikale Grüne von einst haben es in höchste Ämter geschafft).
In Kürze stehen Kommunalwahlen hier in Bayern an. Und in vielen Gemeinden haben sich für diese Wahlen parteilose Gruppen (alles Faschisten ) namens „Unabhängige…“ oder „Bürger…“ und so aufgestellt. Sie werden sicherlich einen nicht unerheblichen Anteil der Stimmen abräumen und gar manchen Bürgermeister stellen. Da kommen sehr viele neue Namen und Ideen auf. Viele, egal ob liberal, konservativ oder sozialistisch, sind der eskalierenden Schwarz-Weiß-Politik der großen Parteien überdrüssig, sie gehen sehr kritisch mit ihrem politischen Umfeld um. Das ist die absehbare zeitnahe politische Zukunft. Kommunal, im Land, und dann später bundesweit. Demokratie und Bürgernähe. Da bin ich mir relativ sicher.
awM