THW-ähnliche Organisationen in anderen Ländern?

Hallo,

Wenn irgendwo auf der Welt ein Erdbeben oder anderes schlimmes Unglück passiert, sieht man entweder betroffene Bewohner oder Soldaten als Helfer und Sucher nach Verschütteten arbeiten.

In Deutschland gibt es dafür das THW, das speziell für solche Einsätze ausgebildete ist und auch Spürhunde mit verschiedener Ausbildung hat. Das wird dann auch in andere Länder geschickt. Nur wenn sie vom Umfang des Unglücks überfordert sind, fordern sie weitere Hilfen an.

Gibt es vergleichbare Orginsationen auch in anderen Ländern? Wenigstens in denen, die entwicklungsmäßig und zivilisatorisch uns vergleichbar sind?

Oder müssen dann immer die Soldaten ran, die für so etwas gar nicht asusgebildet sind? In Beirut hat man z. Z. nach Videos den Eindruck, dass fast nur Zivilisten sich selber helfen - neben den ausländischen Helfertruppen.

Fragt sich und Euch
Carsten

Mindestens die Feuerwehr als Basis des Zivil-und Katastrophenschutzes sollte auch im Libanon vorhanden sein und aktuell tätig sein.

Es gibt mind. in allen westlichen oder Industrieländer einen gut organisierten Zivilschutz unter dessen Dach viele Hilfsorganisationen vereint sind und zusammenarbeiten.
Bei uns ist das THW nur eine davon. Hauptpartner ist immer die Feuerwehr, die teils selbst spezialisierte Krafte (so die Höhenrettung etwa) vorhält. Alle Rettungsdienste gehören dazu (DRK usw.)

Bei uns stellt u.a. das DRK auch Hundestaffeln zur Personensuche.
Bin gar nicht mal so sicher, das THW hat auch welche.

Thema Soldaten : Hier nutzt man in der Regel die schnelle Verfügbarkeit und die klare Kommandostruktur. Für medizinische Hilfe und Versorgung halten die ja Kräfte und Material vor, ebenso Fachpersonal.
Pioniereinheiten haben Bergegerät und ausgebildete Kräfte.

usw.

MfG
duck313

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Nachtrag:
THW hat eine Fachgruppe Ortung (Typ A genannt), die auch Rettungshunde umfasst.
Und die für Schnelle Auslandseinsätze gebildete Einheit SEEBA zu der ebenfalls Suchhunde gehören.

In dieser Ausprägung nicht. Die letzten großen Auslandseinsätze des THW in technisch und organisatorisch hoch entwickelten Ländern waren 2003 beim Hochwasser in Südfrankreich und 2005 beim Hurrikan Katharina in Louisiana / USA. In beiden Fällen ging es um Gestellung, Aufbau und Betrieb von Anlagen zur provisorischen Trinkwassergewinnung bei lokal zerstörter Infrastruktur - dazu fehlt den in den genannten Ländern bei solchen Anlässen eingesetzten Armee-Einheiten das Material und das Know-How.

Meines Erachtens liegt ein Teil der heutigen Bedeutung des THW in der Epoche des kalten Kriegs, wo die Territorien der DDR und der BRD bis zum Rhein von den gegnerischen „Blöcken“ sozusagen in stillschweigender Übereinkunft zur vollständigen Zerstörung beim ersten nuklearen Schlagabtausch vorgesehen waren und großer Aufwand damit getrieben wurde, die Dinge bei der Bevölkerung der designierten verstrahlten Steppen ein wenig anders darzustellen.

Mit den Suchhundestaffeln ist Deutschland weniger alleine, da kommen auch aus Österreich und der Schweiz sehr gute Kräfte, seltsamerweise nicht aus Frankreich, obwohl dort auch eine Menge klassischer Hundesport getrieben wird. Träger sind hier hauptsächlich die Sektionen des IKRK (einschließlich Bergwacht) in den drei genannten Ländern. Übrigens sind auch (jetzt ganz unabhängig von Erdbeben oder sonst Verschütteten) Minensuchhunde vorwiegend aus den drei genannten Ländern weltweit im Einsatz, u.a. über medico international dort, wo man nicht allzu aufdringlich mit Schwarzrotgold wedeln will (u.a. Jugoslawien, Afghanistan).

Schöne Grüße

MM