Tiefkühl-Pilze wie braten?

Hallo Pilz-Experten,

bei uns sollen vorhandene Tiefkühl-Pilze (Steinpilze und Pfifferlinge) zubereitet werden
mit Pfannkuchen.

In Rezepten dazu heißt es einmal, die gefrorenen Pilze in heißer Pfanne braten, bis keine Flüssigkeit mehr austritt und erst dann Fett dazugeben.

Ein andermal heißt es, Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und dann die gefrorenen Pilze hineinsetzen.

Was ist denn „besser“?
Die Pilze trocken anbraten oder in das heiße Fett geben?

Vielen Dank für gute Hinweise.

Gruß Walter VB

Ich würde die gefrorenen Pilze mit dem Butterschmalz zusammen in die kalte Pfanne geben und gemeinsam erhitzen.
Das wäre das gleiche Prinzip wie bei den fertigen Pfannengemüsen aus dem Supermarkt.

Ich würde Butter nehmen, nicht Butterschmalz. Nur wenige Pilzsorten vertragen sehr heißes Fett. Lieber etwas länger in der Pfanne bei niedrigeren Temperaturen, wenn das Wasser weg ist, behutsam weiter braten.
Pfifferlinge schmecken jetzt nicht mehr. Sie werden bitter wenn sie lange im eingefrorenen Zustand gelagert werden.
Udo Becker

Das Problem ist, dass gefrorene Pilze beim Auftauen dazu neigen, matschig zu werden. Meines Erachtens begegnet dem am besten damit, dass man die Pilze unaufgetaut in die Pfanne gibt und das austretende Wasser unter Rühren verdampfen lässt. Rühren und nichts anbrennen lassen … Wenn die Sache „trocken läuft“ Butterschmalz zugeben.

@Udo_Becker: das Problem mit der Bitterkeit von eingefrorenen Pfifferlingen hat nach meiner Erfahrung nichts mit der Lagerzeit zu tun sondern damit, ob sie vor dem Einfrieren blanchiert wurden oder nicht. Pfifferlinge sind mW die einzigen Pilze, bei denen man auf das Blanchieren nicht verzichten sollte - eben weil sie sonst nach dem Auftauen bitter schmecken.

Freundliche Grüße,
Ralf

Ganz ehrlich: Ich würde gefrorene Pilze gar nicht anbraten. Und da nicht angebratene Pilze mE auch für kaum etwas taugen (selbst für eine Suppe brate ich die Pilze vorher kurz scharf an, damit sie ihr Aroma voll entfalten können), sehe ich die Einsatzmöglichkeiten von TK-Pilzen zumindest in meinem Hause bei Null, da hier aus dem selben Grund auch keine Dosenpilze oder Pilze aus dem Glas zum Einsatz kommen, sondern ausschließlich frischen Pilze.

Es gibt viele Dinge, die als TK-Produkt wunderbar sind, wie z.B. Erbsen und Bohnen. Aber Pilze gehören definitiv nicht dazu (höchstens wenn man sie als Alternative zur Dosenware betrachtet).

Guten Tag Wiz,

vielen Dank für Deine kritischen Anmerkungen, die ja wohl von einem Gourmet kommen.

Aber dennoch kann ich Dir nicht unbedingt zustimmen.

Wir haben vor vielen Jahren im Engadin im Ski-Urlaub im März in einem guten Restaurant
zum ersten Mal Pasta mit Steinpilzen gegessen – und das war sehr gut / köstlich.
Nach dem Geheimnis befragt, sagte uns der Wirt, dass die Pilze in gefrorenem Zustand in
die trockene Pfanne müssen, ob er noch ein Geheimnis hatte, weiss ich natürlich nicht.

Das Problem ist, dass meine Frau kürzlich verstorben ist und ich nun als Lehrling in der Küche stehe.

Ich werde es also in jedem Fall probieren müssen, nachdem die Pilze vorhanden sind, aber
die erfahrene Köchin leider fehlt.

Gruß Walter VB

Keine Angst, wiz ist jemend, der großen Wert auf vernünftige Zutaten legt. Ob er ein Gourmet ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich weiß, dass die Antwort nicht dazu da war, um dich zu brüskieren.

Das tut mir leid.

Wenn du dich darauf einlässt und auch damit rechnest, dass etwas mal schief gehen kann, ist es eine wunderbare Gelegenheit, zu erfahren, wie schön kochen sein kann.
Ich möchte dir ein, zwei Tipps mit auf den Weg geben.

  • Fang klein an. Soll heißen, kein abgehobenes Zeugs, sondern klassische Küche, Gulasch, Eintopf, Rührei, Königsberger Klopse (gibts bei uns heute, deswegen fiel mir das gerade ein :grinning:), Bratkartoffeln, Nudeln usw.
  • Versuche nicht, die Gerichte so hinzubekommen, wie deine Frau. Das schaffst du nicht. Mein Kartoffelsalat schmeckt anders als der meiner Mutter, obwohl ich dieselben Zutaten verwende. Mein Gulasch schmeckt anders als der meiner Schwiegermutter, obwohl ich die gleichen Zutaten verwende usw.
  • Rechne unbedingt damit, dass nicht alles beim ersten Mal klappt, manches auch nicht beim zweiten oder dritten Mal.

Ich wünsche dir viel Spaß und viel Erfolg bei deinen ersten Schritten.

Soon

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Hallo DrSoon,

herzlichen Dank für die aufmunternden Worte und Empfehlungen.

Gruß Walter VB

Den Gourmet kann ich nicht ganz leugnen, wobei ich hier täglich ganz normale Alltagsküche für die Familie mache, und gar nicht so oft mal aufwändigere Geschichten mache. Aber auch in der Alltagsküche spielen bei mir gute Zutaten eine ganz wichtige Rolle, und die sind auch gar nicht so teuer, und machen auch gar nicht so viel Arbeit, wie es gerne mal von Nicht-Köchen behauptet wird. Allerdings hatte ich zu Jugendzeiten auch tatsächlich mal ein paar Wochen in der gehobenen Gastronomie, die bis heute nachwirken, und immer noch Ansporn für mich sind, mich diesbezüglich fortzuentwickeln. Einerseits bzgl. Werkzeug, Arbeitstechniken und -Planung. Andererseits eben auch in Bezug auf die bestmögliche Verwertung guter Zutaten, um eben unter dem Strich kein Geld dabei zu verbrennen.

Wenn man, so wie Du, nun plötzlich aus einer Notlage ins kalte Wasser gestoßen wird, dann ist das natürlich zunächst einmal alles andere als förderlich, dem Thema seine schönen Seiten abzugewinnen. Oder vielleicht auch doch, weil es durchaus Spaß machen kann, zu erleben, wie man sich in ein neues Thema einarbeitet und dann die eigenen Fortschritte sieht, und nebenbei auch noch zu leckerem und gesunden Essen kommt.

Wenn Du die Pilze schon hast, würde ich sie auch wie dir empfohlen erst mal ohne Fett in die knallheiße Pfanne (bitte hierfür keine beschichtete Pfanne verwenden) geben, damit erst einmal äußeres Wasser verdampfen kann, sich zumindest etwas Röststoffe bilden, und erst bei ausreichend trockener Pfanne Fett zugeben. Die Pilze bis dahin möglichst wenig bewegen, weil du sonst die Temperatur in den Pilzen immer wieder runter bringst, und dann Wasser flüssig austritt, statt gleich zu verdampfen.

Wenn die die Pilze gleich in heißes Fett wirst, dann wird das eine extreme Spritzerei werden, und Pilze kalt mit Fett anzusetzen, gibt einfach nur fettige, geschmacklose Radiergummis.

Und beim nächsten Mal greife einfach zu einer Packung Zuchtchampignons , schneide die in mundgerechte Stücke, und brate die nur kurz wieder in der knallheißen Pfanne mit ausreichend hoch erhitzbarem Fett (z.B. Butterschmalz) nur kurz an.

Wird schon!

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Guten Tag Wiz,

herzlichen Dank für Deine ermunternden Worte und Hinweise.
Meine Frau war – anerkanntermaßen – die beste Hobbyköchin in der ganzen Verwandtschaft und Bekanntschaft.
Dementsprechend verwöhnt bin ich natürlich über viele Jahre gewesen.
Und nun muss ich mich im hohen Alter damit abmühen.

Aber dank guter Ratschläge werde ich auch das meistern.

Die Tiefkühlpilze habe ich schon ganz gut hinbekommen.

Beste Grüße Walter VB