Hallo Insel!
Wie üblich es ist, weiss ich nicht genau, kann es aber „erahnen“. Zumindest die Tierarztpraxen, die ich so kenne, verkaufen Futtermittel, teilweise auch andere Dinge.
ABER…die Futtermittel bei den meisten sind Diätfutter, die im Handel nicht verkauft werden. D.h. spezielle Futter, die für spezielle Problemstellungen konzipiert sind.
Früher hatten wir auch Tierärzte, die ganz normales „Alltagsfutter“ bestimmter Firmen an uns empfohlen haben, man bekam gleich eine Probe in die Hand gedrückt, teilweise verkauften die TAs auch selbst dieses Futter.
Da war das Vertrauen in Futterfragen sofort weg.
Der meinte (natürlich nicht
überraschend *g*), gerade vet-concept sei viel schlechter als
„seine“ Firma (Belcando), aber die Gewinnspanne für die
Tierärzte bei diesem Hersteller am besten.
Ich denke, dass die wenigsten Tierärzte mit normalen Läden mithalten können. Dazu müssten sie ja grosse Lagerbestände haben (so ein Futtersack ist nicht gerade klein), ausserdem Personal für den Verkauf, oder so wenig Patienten, dass sie nebenher die Zeit haben, das richtig aufzuziehen.
Vet Concept stellt allerdings auch Diätfuttermittel her, die eben wieder in oben genannte Sparte fallen. Also etwas anderes als das, was im Zooladen verkauft wird. Vielleicht hat Dein TA diese Sparte im Angebot und nicht die normalen Futtersorten für gesunde Tiere?
Ich möchte aber nicht
durch den Kauf von vet-concept (das Welpenfutter mag unser
Kleiner sehr) weiterhin unseren Ex-TA unterstützen, der
bekommt bei jedem Einkauf eine Provision.
Der TA könnte dann eine Provision bekommen, wenn er mit einem Futterhändler zusammenarbeitet und Du bei dem das Futter kaufst 
Wenn er selbst das Futter verkauft, muss er es bezahlen und gibt es für einen höheren Preis an Dich weiter.
Aber das macht der Futtermittelverkäufer drei Ecken genauso, wo ist denn da der Unterschied?
Wenn Dein Hund das Futter mag und gut verträgt, wäre es doch sinnvoll, dabei zu bleiben, egal wer nun das Geld für das Futter einnimmt?
Dass der erwähnte TA absolut
führend ist im Kohlemachen bei seinen Patienten, ist hier am
Ort allen bekannt, nur ich habe es nicht gewußt, in den
letzten Monaten aber deutlich abbekommen, denn unser schwer
kranker Hund scheint die absolute Geldquelle zu sein :-/.
Schwer kranke Tiere verursachen bei jedem Tierarzt Kosten. Es kommt auch immer darauf an, was der Tierbesitzer möchte. Will er maximal alles haben und tun, damit das Tier wieder auf die Beine kommt, kostet es natürlich mehr, als wenn er nur die Grundversorgung sicherstellen möchte.
Es kommt ja auch darauf an, was der TA bei Deinem Hund so alles gemacht hat. Manche Behandlungen/Untersuchungen kann nicht jeder TA durchführen, und die, die es können, mussten sich unter Umständen teure Geräte dafür zulegen. Diese Kosten müssen wieder reinkommen.
Ich will jetzt Deinen alten TA nicht verteidigen, ich kenne ihn schliesslich nicht. Aber mir begegnen im privaten Umfeld oft ähnliche Argumente, wenn ich dann genauer nachfrage, stellt sich aber heraus, dass der TA gar nicht viel dafür kann, dass er einen schlechten Ruf hat. Das soll auch nicht gegen Dich gehen, sondern einfach zum Nachdenken anregen und auch eine kleine Aufforderung sein, beim neuen TA darauf zu achten dass er wirklich das macht, was der Hund braucht.
Ihr Tierärzte im Forum, aber JEDER, den ich hier im kleinen
Ort frage, warum er nicht zu diesem TA geht, schüttelt nur den
Kopf und erzählt mir Geschichten, die ALLE in diese Richtung
gehen.
Wenn jeder das so sehen würde, könnte der TA seine Praxis schliessen 
Den meisten Leuten fallen negative Dinge wesentlich leichter wieder ein als positive. Wer erzählt schon, dass eine Impfung glatt gelaufen ist? Dass der Hund seinen Brechdurchfall innerhalb kürzester Zeit wieder losgeworden ist? Solche Sachen interessieren doch niemanden so richtig 
Andersrum redet sich über Geld immer recht gut. Sprich, dieses war sooo teuer, jenes auch. Da kann doch nur ein böser Mensch dahinter stecken, der nicht das Lebewesen, sondern nur das Geld im Kopf hat und und und.
Das geht sowas von schnell, dass man es kaum glauben möchte. Einmal auf dem Hundeplatz in der Spielgruppe den anderen zugehört, einmal in einem Hundeforum mitgelesen…sehr oft lässt sich dann eben bei kritischem Hinterfragen feststellen, dass der Besitzer es aus einem „falschen“ bzw. ungünstigen Blickwinkel gesehen hat oder selbst der Verursacher für hohe Kosten war.
Zurück zur Futterfrage…bei Tierärzten, die fürs kranke Tier Futtermittel verkaufen, sehe ich für mich keine Probleme in Richtung Vertrauen. Diese Futter gibt es aus gutem Grund nicht im Zooladen. Aber ich will schon, dass mir der TA genau erklären kann, wieso mein Tier dieses Futter braucht, welche Hersteller so einer Art von Futter es gibt, welches wie viel kostet, welche Packungsgrössen es gibt usw., also eine umfassende Beratung. Auch möchte ich wissen, ob ich selbst zubereitetes Futter auch geben könnte oder ob das zu problematisch wäre.
Versucht ein TA, mir eine bestimmte Futtersorte anzudrehen, obwohl mein Tier ok ist, bin ich dagegen ausgesprochen misstrauisch. Wenn er will, dass ich das Futter wechsle, soll er mir sagen, worauf ich bei einer neuen Futtersorte achten muss, und ich schaue selbst, welcher Hersteller mir zusagt.
Leckerchen und Hundeleinen und was es da nicht alles gibt würde ich beim TA nicht kaufen, allein schon, weil ich sowas da nicht suche
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich damit gross Geld verdienen lässt, die meisten Tierhalter gehen ja zum TA, wenn ihr Tier krank ist, da hat man anderes im Kopf als ein Halsband.
Kommt also immer drauf an, finde ich
Es wäre für mich kein Grund, eine Praxis generell abzulehnen, weil da für mich Fachliches wesentlich wichtiger ist. Aber wenn, wie in Deinem Fall, Zweifel an Behandlungsempfehlungen da sind, wäre ein Wechsel zumindest einen Versuch wert. Zurückkehren kannst Du ja immernoch, wenn Du merkst dass die neue Praxis anders ist als erhofft.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig Input geben!
Gute Besserung an den Wuff!
Liebe Grüsse
Bine 