Tierverbrennung auf Schulgelände

Kinder & Familie Kindererziehung
#1

Hallo,

heute vor Unterrichtsbeginn durfte meine Tochter, 10 Jahre, 5. Klasse einer Gesamtschule zusammen mit weiteren fünf Klassenkameraden mit ansehen, wie einige Achtklässer zwei Hasen mit einer Flüssigkeit übergossen und anzündeten. Die Schüler der höheren Klasse haben die Kinder zunächst nicht bemerkt, als sie sie entdeckten jedoch mit Prügel nach dem Unterricht bedroht, wenn sie „petzten“.

Natürlich haben sie geschlossen den Vorfall der Schulleitung gemeldet und die Missetäter wurden von ihren Eltern abgeholt.

Jetzt meldet sich gerade der Klassenlehrer meiner Tochter und meinte, dass es so aussähe als wolle die Schulleitung diesen Vorfall „unter den Teppich kehren“.

Ich bin stinkwütend, sitze hier mit meinem total verstörten Kind und finde keine Worte um ihr diese Ungeheuerlichkeit zu erklären.

Was können wir und die anderen betroffenen Eltern tun, damit das nicht einfach mit einer kleinen Aktennotiz erledigt wird (falls das überhaupt angedacht ist) und was kann ein solcher Vorfall überhaupt für Konsequenzen nach sich ziehen? In der Schulordnung steht ja nun nicht, dass das Verbrennen von Tieren auf dem Schulgelände verboten ist…

…ich komme da einfach nicht drauf klar. Wo sind wir eigentlich? Und demnächst wird ein Kind angezündet, weils ja so spannend ist?!

Oder reagiere ich da über?

Ob die Tiere zu dem Zeitpunkt noch lebten konnte bisher nicht geklärt werden, was meiner Meinung nach aber auch nicht wirklich eine Rolle.
Ebenfalls ist (noch) nicht bekannt, wem die Tiere gehörten.

Wenn euch was dazu einfällt, wäre ich dankbar für eure Vorschläge :smile:.

Lilith

#2

Moin, moin Lilith,

Du hast vollkommen Recht, Dich so aufzuregen und Du hast alles Recht, empört zu sein!

Ihr als Eltern der Kinder, die verstört sind, habe alles Recht zu erfahren, wie die Schulleitung zu reagieren gedenkt. Es scheint mir geraten, zuerst mal mindestens die Elternpflegschaftsvorsitzenden der Klasse Eurer Kinder zu benachrichtigen, danach vielleicht die Vorsitzenden der Schulpflegschaft.

Mindestens Bescheid wissen sollten die; es iat ja noch nicht ausgemacht, was die Schulleitung tun wird. Wenn sie nicht so reagiert, wie es in Euren Augen angemessen ist, können die beiden Pflegschaften aktiv werden und mindestens dem Schulamt, danach möglicherweise dem Schulausschuß Eures Stadt- oder Gemeinderats denm Fall vortragen.

Ich würde nicht sofort so hoch anfangen, sondern erst mal dem Schulleiter die Möglichkeit geben, sich angemessen zu verhalten.

Dann aber - falls das notwendig ist - vorwärts mit Hurra und Gebrüll!
Verzeih mir die martialische Anwandlung!

Gruß - Rolf

#3

Ungläugiges Hallo,
du regst dich völlig zu Recht auf,ein solch asoziales, unmenschliches Verhalten muss in jedem Fall geahndet und schwer bestraft werden. Die Schule ist hier natürlich gefordert. Sollte von der Schulleitung alles abgelehnt werden, würde ich den (Di-)Rektor mal fragen, was er denn von einem Leserbrief oder einem Artikel in der Lokalpresse hält.

Des Weiteren muss so ein Vergehen zur Anzeige bei der Polizei gebracht werden. Wo kommen wir denn hin, wenn so etwas nicht geahndet wird?

Die Jungs müssen die komplette Bandbreite möglicher Strafen abbekommen, dass sie nicht mehr wissen, wo rechts und links ist.
Anschließend muss ihnen eine faire Chance zum Neuanfang gegeben werden.

Schönen Abend noch, ich wünsche dir viel Kraft für die Notwendige Hartneckigkeit!
Aragorn.

#4

Hallo Lilith,

so was würde ich auch nicht so einfach auf sich beruhen lassen.

Wenn die Schule nichts unternehmen möchte, kann eine Anzeige bei der nächsthöheren Behörde (ist abhängig vom Bundesland) Wunder wirken.

Oder ein kleiner Tip an die Lokalpresse. Da hab ich schon mehrfach mitgekriegt, daß sich dann plötzlich was bewegte.

Gandalf

#5

Hallo Lilith,

natürlich hast du Recht! So ein Fall gehört an die Öffentlichkeit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Achtklässler an zwei Hasenkadaver kommen, also müssen sie die Tiere für dieses Vorhaben vorab getötet haben, oder sie grausam verbrannt haben. Beides zeugt von einer massiven Verrohung.
Das ist entsetzlich für deine Tochter, sowie für die Täter.
Frage den Schulleiter, was er in diesem Fall unternehmen wird. Handle schnell, damit die Tierkadaver nicht beseitigt werden, und ein Nachweis der Todesursache unmöglich wird. Hast du den Eindruck, dass er nicht SOFORT etwas unternimmt, gehe noch am selben Tag zur Polizei, und informiere das Jugendamt.
Wer solche Verrohung durchgehen lässt, schädigt alle beteiligten Kinder nachhaltig.
Stelle dich darauf ein, dass notfalls ein Schulwechsel für deine Tochter ein Thema wird, falls der Schulleiter nicht korrekt reagiert, und zwar egal wie du handeln wirst. Falls der Fall unter den Tisch gekehrt wird, kannst du eine weitere Wertevermittlung getrost vergessen. Deine Tochter wird den Schulgang verweigern, oder eine nihilistische Einstellung einnehmen, weil ja sowieso jeder ungestraft tun und lassen kann, was er will. Falls du Druck ausübst, kann es sein, dass deine Tochter geschnitten wird, oder sogar massives Mobbing betrieben wird. Zu diesen Themen kann das Jugendamt auch beratend helfen.

Ich drücke euch die Daumen, dass die Sache gut ausgeht, aber lass die Sache nicht vertuschen.

LG
Tollkirsche

#6

Der Psychologe sagt
Vorfall dringend beim Jugendamt melden.
Tierquälereien (i.w.S.) stellen einen erheblichen Risikofaktor
für bestimmte Verhaltensweisen dar. Manchmal sind sie Teil einer psychischen Erkrankung, manchmal Vorläufer für andere Delikte.
Entsprechend ist es wichtig, dass diese Kids betreut werden, um diese Dinge auszuschließen, im Auge zu behalten.

Mein Rat daher:
(a) erstmal etwas beruhigen
(b) Vorfall dem Jugendamt melden
© Termin mit dem Schulleiter machen und Dein Anliegen vorbringen-
und zwar aus beiden Perspektiven- die Deines eigenen Kindes auch hinsichtlich der Angst, die dadurch entsteht- und die „die Kids brauchen u.U. dringend Hilfe“-Perpekive.

#7

Hallo,

Ich würde ganz klar eine Anzeige bei der Polizei veranlassen. Es liegt nämlich nahe, dass die Tiere zunächst getötet wurden. Und das steht unter Strafe.

Lutzie

#8

eigentlich gibt es ein tierschutzgesetz

http://www.leveste.de/tierschutz/tierschutzgesetz/01…

den schülern muss deutlich gemacht werden, dass sie ein lebewesen verbrannt haben…

mfg:smile:
rene

#9

Hallo,

Jetzt meldet sich gerade der Klassenlehrer meiner Tochter und
meinte, dass es so aussähe als wolle die Schulleitung diesen
Vorfall „unter den Teppich kehren“.

Inwiefern ist die Klassenlehrerin in die Entscheidungen der Schulleitung eingebunden und warum redet sie im Konjunktiv?

Erstatte einfach Anzeige und gut ist.

Gruß

#10

Hi Lilith

Gratuliere Dir zu Deiner Zivilcourage und Deinem Mut!

Du hast schon viele gute Ratschläge bekommen.

Den besten fand ich -Die Presse informieren- Skandal! … Bild, RTL etc
und auch die Lokalpresse.

Diese Institution wird Dir sicherlich auch helfen koennen:

http://www.peta.de/p35/weiter.html

Beispiel:

http://www.peta.de/sonstiges/jugendliche_tierquaeler…

Breitgretene Skandale mögen die Schulleiter nicht gerne…

Viel Erfolg!
Siân

#11

Hi Rolf

Verzeih, weshalb in aller Welt sollte man warten? Die Tiere sind doch verbrannt worden von den „Jugendlichen“. Das sind Fakten und interesssante Nachrichten über Tierquälerei.

Tiere sind doch sehr interessante und lukrative Themen für Reportagen.

Schau mal wie beliebt Knut ist oder Bruno war…

Name em" shame em" wäre meine sanfteste Vorgehensweise bei solchen „Zensiert“ Tierquälern.

Gruß
Siân

#12

Hallo,

was mir bei dem ganze völlig unklar ist:
Wie haben die das geschafft, zwei Hasen mit irgendwas zu übergießen und anzuzünden.
Waren die vielleicht schon tot?
Ein lebendiger Hase wäre schon bei Annäherung auf wenige Meter davongejagt.

Gruß
Werner

#13

Kurzes Feedback
Hallo zusammen :smile:

erstmal möchte ich mich für die vielen Rückmeldungen und guten Tipps von euch bedanken, sie haben mich auf jeden Fall darin bestärkt nicht lockerzulassen - es aber auch nicht an die ganz, ganz große Glocke zu hängen - den Druck der dadurch entsteht muss mein Kind aushalten und sie ist gerade erst aus einer schwierigen Zeit herausgekrabbelt und hat sich so super gut eingefunden.

Ein Schulwechsel kommt zur Zeit überhaupt nicht in Frage. Wir müssen sehen, dass die Angelegenheit für alle Seiten zu einem einigermaßen befriedigenden Abschluss kommt.

War ja alles etwas unglücklich vom Zeitablauf - am Donnerstag ist die Sache passiert, am Freitag gab es Gespräche mit den Kindern (im Klassenverband) und eine Vorschlagsammlung, wie die Jugendlichen „bestraft“ werden sollen (vom Aufenthalt im Klärwerk bis zum Hundezwingerreinigen war wohl alles dabei, aus einigen Kindern sprachen da vermutlich auch ganz deutlich die Eltern). Viel Neues hatte sich noch nicht ergeben. Dann kam das Wochenende, Brückentag, Feiertag…

Morgen wird es Gespräche zwischen den Jugendlichen und den „Kleinen“ geben (ebenfalls wieder im Klassenverband), bisher habe ich noch keine Ahnung was dabei herauskommen soll. Heute morgen hatte ich ein interessantes Gespräch mit meinem Chef (unsere Töchter besuchen die gleiche Klasse) und der berichtete mir, dass es sich um ganz junge Tiere gehandelt habe und diese vor der Verbrennung mit Steinen erschlagen wurden. Uns beiden ist klar, dass nicht nur unsere Kinder , sondern auch die Missetäter Hilfe brauchen. Ihm ist zu Ohren gekommen, dass sich die beiden Schulpädagogen in dem Fall engagieren.

Ob die Tierchen vom Taschengeld erworben wurden oder einfach aufgestöbert wurden… oder, oder, oder ist noch nicht geklärt.

Ich werde den morgigen Schultag (und den Bericht meines Kindes, das auch schon wieder fröhlicher in den Tag schaut) noch abwarten und dann erstmal erneut das Gespräch mit dem Klassenlehrer bzw. der Stufenleiterin suchen, um mich rückzuversichern, dass die Schulleitung tatsächlich ernsthaft auf eine Lösung hinarbeitet. Die werde ich natürlich hier noch bekannt geben.

Vielen Dank für eure Unterstützung :smile:

Lilith

#14

Hi Lilith

Du bist eine vorbildliche Mutter. Danke für die Rückmeldung. Ich wünsche Dir und Deiner Tochter alles alles Gute.

Liebe Grüße
Siân