Tigerschnecke

Ich habe heute beim Kelleraufräumen eine Tigerschnecke gefunden.
Ich habe den Wand-Bereich in dem ich das Brennholz lagere mit hochkant stehenden Paletten zur Verbesserung der Luftzirkulation vor direktem Kontakt des Holzes mit der Wand geschützt. Hinter einer solchen Palette habe ich eine Tigerschnecke gefunden, die Palette war auch noch ein paar Meter weg von dem kaputten Kellerfenster gestanden, die hat also nicht so einfach mal die falsche Stecke gekrochen sonder muss sich aktiv vom einfallenden Licht weg bewegt haben. Habt Ihr da eine Erklärung für?
Die war auch höchst vital, ganz sicher nicht kurz vor’m Abnippeln. Ich habe sie dann unter meine Weinrebe gestzt, unter der sich wieder das Unkraut kniehoch breit gemacht hat und den Bereich etwas feucht gemacht.

Servus,

Tigerschnecken sind vorwiegend nachtaktiv, tags nur bei bedecktem, trüben Himmel, gerne nach Regen. „Vom Licht weg“ bedeutet für sie auch „Richtung Versteckmöglichkeit“, sie halten sich tagsüber auch in Steinhaufen, Holzlegen usw. auf, es muss nicht unbedingt feucht sein, bloß eben keine direkte Lichteinstrahlung - die würde zu sehr trocknen.

Schöne Grüße

MM

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Was mich halt wundert, vor dem Kellerfenster liegen 100erte qm Basaltpflaster und das nächste Erdreich ist in jeder Richtung min. 10m weg. Bei dem Wetter gegenwärtig glüht der Basalt ja noch bis lange nach Mitternacht.

Man weiß nicht, wie lange sie schon in dem Keller wohnt - früher, als es noch ab und zu mal regnete, war Pflaster nichts, was man als Schnecke fürchten muss, sie kann das auf einer ganz „gewöhnlichen“ Erkundungstour mal nachts überquert und dann eben das Loch im Fenster als „Weg zum Versteck“ gefunden haben. Ich habe keine Idee, woran sich diese Tiere orientieren, wenn sie unterwegs sind, welche Sinne sie da benutzen und ob überhaupt, oder ob sie eher ziellos unterwegs sind und nur auf kurze Distanz wahrnehmen, wo es nach essbaren Dingen riecht.

Ihre große Cousine Arion vulgaris hab ich bei bedecktem Himmel und Regenwetter schon scheinbar ganz ziellos und weit ab von jeder Deckung, gar aus der Deckung heraus ins Freie, herumkriechen sehen.

Schöne Grüße

MM

Aber wie lange käme die denn ohne Wasser und Narung aus. Dass sie in der Lage ist sich eine der fetten Spinnen oder Kellerasseln zu schnappen kann ich mir nicht vorstellen und besonders feucht ist der Keller auch nicht, dass sie da geschützt vom Austrocken wäre.

Hmm - da bin ich überfragt. Ich bin bloß jedes Mal auf’s Neue überrascht, wenn es mal eine Weile knochentrocken war, und dann nach einem kleinen Regen gefühlt Legionen von den kleinen Cousinen Ackerschnecken bereit stehen, um sich beim ersten Tropfen auszugraben und z.B. sechs Meter Reihe frisch aufgelaufenen Spinat in einer Nacht wegzuputzen, als hätte da nie etwas gestanden.

Ganz wichtig ist, dass Tigerschnecken zwar auch „kannibalisch“ andere Schnecken und deren Eier verspeisen, aber grundsätzlich mit jeder verrottenden Substanz (etwa dem „Filz“ auf nie ganz glatt gehobelten Paletten) klarkommen.

Schöne Grüße

MM

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Das ist wahr! :cry:

Das erklärt es wohl.

Bei mir wohnen sie im jeweiligen Betonschacht wo die Wasseruhr installiert ist am Eingang des Grundstücks und im Schacht der den Ablasshahn für die Hauswasserversorgung enthält. Beide sind schneckendicht verschlossen, dauerhaft dunkel und das Grundwasser steht darin mehr oder weniger hoch.
Udo

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