Tigerstaaten

Hallo!.. ich hab ein großes Problem…

ich muss einen Vortrag halten… und naja ich habe ein Thema dass mich ziemlich auf den Kopf stellt…

Problemstellung:

Kennzeichnen Sie die „Kleinen Tiger“ als Kernraum des Welthandels und begründen Sie die Angst der anderen Kernräume vor der wirtschaftlichen Stärke dieser Länder.


also zum ersten Teil würde ich darstellen wo die Tigerstaaten sind und wie sie sich entwickelt haben, zum zweiten Teil weiß ich garnicht was ich hinzufügen soll :frowning:

es wäre total super wenn ihr mir helfen könntet! wenigstens ein bisschen… jede Aussage könnte mir behilflich sein!!!..

LG Laura

Hi,

es wäre total super wenn ihr mir helfen könntet! wenigstens
ein bisschen… jede Aussage könnte mir behilflich sein!!!..

Hast du schon mal hier nachgesehen, inkl. der dort genannten Links?
http://de.wikipedia.org/wiki/Tigerstaaten

WoDi

ja das habe ich mir schon alles durchgelesen, aber so wirklich eindeutig steht es ja nicht drin, nur dass die tigerstaaten konkurrenzfähig gegenüber den industriellen staaten werden…

aber was ist daran so schlimm? konkurrenz gehört dazu… und untereinander haben die kernregionen auch eine gute handelsbeziehung… wieso nicht auch mit den tigerstaaten!?

ich freue mich über weitere infos!..

MfG laura

Hallo Laura

Ich versuche mal, dir ein paar Anregungen zu geben.
Allerdings kann/darf ich nur überblicksmäßig und beispielhaft schreiben. Auch weiß ich nicht, welche Antworten genau erwartet werden (es können also noch weitere oder ganz andere Punkte eine Rolle spielen).

Meiner Ansicht nach ist dein Konkurrenz-Gedanke gar nicht so abwegig.
Ich sehe hier Konkurrenzsituationen auf mindestens 2 Ebenen: Angebots- und Nachfrageseite.

Vorweg gesagt: Konkurrenz als solche gehört natürlich in einem marktwirtschaftlichen System dazu.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wettbewerb(Wirtschaft)

Allerdings heißt das auch, dass es sowohl Gewinner als auch Verlierer in diesem Wettbewerb gibt. Wenn also die Tigerstaaten gegenüber den westlichen Industrienationen gewisse Wettbewerbsvorteile haben sollten, ist die „Angst“ derer dann durchaus zu erklären.

Relevante Konkurrenzsituationen zwischen den betrachteten Wirtschaftsräumen sehe ich beispielsweise auf der Angebotsseite des Marktes. Das heißt, wenn Unternehmen in den Tigerstaaten in der Lage sind, vergleichbare Produkte gegenüber Firmen in anderen Staaten günstiger herzustellen und so auch auf dem Weltmarkt anzubieten.
(z.B. aufgrund von niedrigeren Lohnkosten)

  • Folge u.a.: Erhöhung des Absatzes/Marktanteils der effizienteren/kostengünstiger produzierenden Unternehmen zulasten der anderen Unternehmen der Branche auf dem Weltmarkt
  • weitere mögliche Folge: verschärfter Preiskampf inkl. Verdrängung nicht konkurrenzfähiger Firmen vom Weltmarkt (Beispiel: Computerbranche - Speicherherstellung: Insolvenz von Qimonda aufgrund des drastischen Preisverfalls für Speichermodule auf dem Weltmarkt - Konkurrenzfirmen sitzen u.a. in Taiwan & Südkorea)

Auf der Nachfrageseite entsteht eine Konkurrenzsituation u.a. bei Rohstoffen und Energieträgern. So konkurieren die Unternehmen auf dem Weltmarkt (oder bilateral mit einzelnen Staaten) um die Rohstoffe und Energieträger, die sie zur Produktion ihrer Waren benötigen. Wenn jetzt (z.B. weil Unternehmen in den Tigerstaaten ihre Produktion ausweiten) eine größere Nachfrage entsteht, erhöht das (bei gleichbleibendem Angebot) die Preise für diese Stoffe (Beispiel: steigender Ölpreis letztes Jahr u.a. aufgrund der steigenden Nachfrage aus Indien und China).

PS: Der Weltmarkt ist aber nicht immer so konkurrenzfördernd - so gibt es in vielen Ländern (auch EU, USA und Tigerstaaten) Zölle, Ein- oder Ausfuhrbeschränkungen usw. zum Schutz der heimischen Volkswirtschaften - diese verzerren den Wettbewerb und können auch Konkurrenzsituationen verschärfen (z.B. durch Ausfuhr-Subventionen u.a. Staatshilfen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Protektionismus

Allerdings ergeben sich aus der Existenz anderer aufstrebender Volkswirtschaften auch Vorteile und Chancen für die bestehenden ökonomischen Kernräume (das wird aber komischerweise nicht in der Frage verlangt)
Bsp:

  • Absatzmarkt für Konsum- und Luxusgüter (die in den dortigen Staaten aufgrund der Spezialisierung nicht hergestellt werden)
  • Absatz von Produktionsgütern (Maschinen, die in den Fabriken gebraucht werden, um überhaupt Waren zu produzieren) - übrigens eine Schlüsselindustrie in Deutschland

Beste Grüße
Thomas

Hallo,

dem vorherigen kann ich nur wenig hinzufügen.

Ich will aber nochaml untersteichen. Die „Angst“ der Kernstaaten resultiert aus der Dynamik, die die sog. Tigerstaaten gezeigt haben. Teilw. waren dies Länder, die zuvor nur maginal ausgeprägte Wirtschaften hatten und innerhalb einer kurzen Zeitspanne in die „erste Liga“ aufrückten. Nicht nur industriell trat ein Entwicklungssprung ein, sondern gleichzeitig entwickelte sich auch der Dienstleistungsbereich etc. Dadurch vergrößerte sich sehr schnell die Zahl der Akteure.
Da es sich jedoch meist um kleine Staaten handelte, war die zusätzliche Nachfrage, bzw. der neu entstandene Markt eine eher geringe Begleiterscheinung. Vielmehr machte die Präsenz eines neuen (oft noch lohnkostentechnisch billigeren) Anbieters sorgen. Hiefür ist das Beispiel Südkorea bestens geeignet, weil wir heute zahlreich E-Geräte aus diesem Land benutzen.

Ich hoffe diese Anregungen konnten ein biss´chen heöfen.
Gruß,
Akkus.