Hallo,
ich habe mich auf mehrere Ausschreibungen für Teilzeitjobs als Lagerarbeiter beworben, und von diesen beiden Leihfirmen eine telefonische Zusage erhalten (soll nächste Woche kommen um den Arbeitsvertrag zu unterschreiben). Wie sich herausgestellt hat, ist der Einsatzort in beiden Fällen der selbe (Hellmann).
Hat jemand Erfahrung mit diesen Firmen und kann sagen, welche von beiden die seriösere ist?
Dir muss es wirklich dreckig gehen, wenn ich mir deine Fragen hier so durchlese. Ich finde es einerseits wirklich bewundernswert, wenn Du bereit bis bei deiner Ausbildung lieber solche Jobs zu machen, als Dich in die soziale Hängematte zu begeben. Andererseits solltest Du aber überlegen, wohin Dich auch nur ein Übergangsjob/ein Teilzeitjob bringen kann.
Wir reden hier von einem Job für Leute ohne jegliche Qualifikation. Auch die muss jemand machen, und viele Menschen, bei denen es für mehr nicht reicht, sind froh, wenn sie so einen Job bekommen können. Zu Zivi-Zeiten habe ich mich mal für einen Bewohner eingesetzt, der mir mit seiner bescheinigten 100% geistigen Behinderung zu schlau für das Schraubensortieren in der WfB vorkam. Der kam dann zu einem anderen Bewohner in einen Zeitschriftengroßhandel, und kommissionierte da dann recht schnell Zeitschriften. Nach einem halben Jahr kam die Anfrage, ob er denn den Staplerschein machen dürfe. Hat er beim ersten Versuch geschafft. Tolle Leistung!
Aber solche Jobs habe z.B. ich zuletzt zu Schulzeiten gemacht. Schon vor dem Studium habe ich darauf geachtet nur Dinge zu machen, bei denen man etwas lernen kann, von denen man etwas mitnehmen kann, bei denen mal Leute kennenlernt, die einen mal weiterbringen können. Es heißt ja oft, dass man nichts umsonst macht, und alles für irgendetwas gut ist. Aber man sollte natürlich dafür sorgen, dass man Dinge tut, die dazu auch geeignet sind.
Wenn es 100% zum Studium passende Stellen für Dich aktuell nicht gibt, spricht ganz viel dafür, es mal etwas abseits des Weges zu versuchen. So mancher Quereinsteiger hat hinterher Karriere gemacht. Wenn ich mir nur das hiesige Wochenend-Käseblatt ansehe, dann war da z.B. ein Hersteller von speziellen Intercom-Systemen für Hochsicherheitsbereiche, der jemand - ohne Angabe weiterer Voraussetzungen - für die Elektronik-Kleinserienproduktion sucht, oder ein Freizeitpark, der diverse Leute für die Anlagentechnik, angefangen von Heizung-Klima bis Achterbahn sucht. Das sind Dinge, die für jemanden wie Dich „ausbaufähig“ wären, solange Du nichts Besseres findest, und die für Zeugnisse sorgen können, mit denen Du bei der nächsten Bewerbung Kompetenzen nachweisen kannst.
Ganz ehrlich: Wenn es wirtschaftlich für Dich tragbar wäre, würde ich an deiner Stelle eher das ein oder andere unbezahlte Praktikum machen, bevor ich Pakete sortiere würde. Bei Praktika muss man natürlich auch aufpassen, dass man rechtzeitig den Absprung in bezahlte Tätigkeiten schafft, aber auch darüber kannst Du weiterkommen. Mit dem Sortieren von Paketen besteht die erheblich höhere Gefahr in eine Sackgasse zu geraten, aus der Du dann so schnell nicht wieder raus kommst.
Naja, ganz so schlimm ist es nicht. Ich habe sogar noch 3 kleine Wohnungen, die ich vermiete, und die Mieteinnahmen reichen für ein Leben knapp unter Hartz 4 - Niveau.
Hab mich jetzt für „TempoTeam“ entschieden, einfach weil ich da zuerst Gelegenheit hatte, den Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Arbeitszeit 2 Tage pro Woche, damit komme ich auf ca. 500 € im Monat, und vor allem fällt die freiwillige Krankenversicherung weg (zuletzt 202 €), das ist schonmal ein Vorteil.
Nebenbei bewerbe ich mich ja auch noch um „richtige“ Stellen, nur die Aussicht ist z.Z. eben bescheiden.