Danke! Ein Paradebeispiel statistischer Betrügerei
Hi,
ich habe hier mal die entscheidende Passage des Textes hinkopiert.
Das ist nämlich ein Paradebeispiel für dilettantisches Vorgehen.
Die gezogenen Schlüsse sind deshalb zwangsläufig aus der Luft gegriffen.
Von den befragten 110 Patienten
Man beachte, dass ausschliesslich Patienten einer (grösseren) Praxis befragt wurden. Es wurde niemand befragt, der nicht Patient ist.
Auf dieser lausigen Basis kann man wirklich keine vernünftigen Aussagen gewinnen.
gaben 49 % einen Tinnitus rechts als
auch links an. Auffällig war, daß 68 % von diesen in der Nähe
(sichtbar) von Mobilfunkantennen bzw. Starkstrommasten wohnen, 32 % sowohl mit Handy als auch mit einem schnurlosen Telefon Zuhause telefonieren.
Das ist alles Andere als auffällig, geradezu normal!
Nur 20 % der Befragten telefoniert nicht mit einem Handy oder einem schnurlosen Telefon. Von diesen 110 Patienten klagten 38 % nach dem telefonieren mit einem Handy bzw. schnurlosen Telefon über ein warmes Ohr, ein dumpfes Gefühl im Kopf,
Auch das ist nichts Besonderes.
Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit.
Hier wurden mehrere Symptome zusammengefasst, die in der Summe 38 % ergeben. Wieviel davon die letzten beiden Symptome, die ich mal als nicht normal bezeichnen möchte, beitragen, geht aus dem Text nicht hervor. Ich denke, der Grund liegt nahe.
Bei den meisten befindet sich die Ladestation für Handy – Schnurlostelefon (DECT) im Wohnzimmer bzw. Flur, bei 13 % im Schlafzimmer.
Ja, und? Bei wem ist das nicht so?
Des weiteren wurden die Patienten angehalten versuchsweise über eine Woche sowohl Handy als auch das schnurlose Telefon auszuschalten. Hierbei zeigte sich, daß 40 % der Patienten, die diesen versuch unternommen haben, der Tinnitus leiser bzw. subjektiv nicht mehr als störend empfunden wurde. Das heißt, für diese zeit konnte auf weitere therapeutische Maßnahmen verzichtet werden.
Man kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sich die 40% auch beispielsweise durch folgende Massnahme ergeben hätten:
„In 5 m Umkreis der DECT Stationen stets auf dem linken Bein hüpfen, ausserhalb davon stets auf dem rechten Bein hüpfen“.
Sich einstellende Verbesserungen aufgrund an sich wirkungsloser Massnahmen sind ein sehr alter und bekannter Hut in der Wissenschaft.
Was hier fehlt, ist eine Kontrollgruppe, oder eine Gegenprobe.
Gruss,