Tinkturen mit 60-96%ige Ethanol, Opiumtinktur 35%

Zur Herstellung von Tinkturen wird 60-96%iger Ethanol verwendet. Warum ist er zur Herstellung von Opiumtinktur nur 35%ig? Siehe z.B. Eingestellte Opiumtinktur. Hat es was mit den Polaritäten der Inhaltsstoffe zu tun?
Liebe Grüße.

[MOD Volker]Titel verändert und Text angepaßt

Zur Herstellung von Tinkturen wird 60-96%iger Ethanol
verwendet. Warum ist er zur Herstellung von Opiumtinktur nur
35%ig? Siehe z.B. Eingestellte Opiumtinktur. Hat es was mit

Der Ethanol der zur Herstellung von eingestellter Opiumtinktur verwendet wird ist nicht 35 %-ig. Woher hast du denn das?

Wenn du fertige, eingestellte Opiumtinktur auf ihren Ethanolgehalt untersuchst, ergeben sich ca. 35 % Ethanolgehalt in der Gesamttinktur.

35%ig? Siehe z.B. Eingestellte Opiumtinktur. Hat es was mit
den Polaritäten der Inhaltsstoffe zu tun?

Nein, etwas mit der Zusammensetzung.

Gruß

watergolf

Wenn du fertige, eingestellte Opiumtinktur auf ihren
Ethanolgehalt untersuchst, ergeben sich ca. 35 % Ethanolgehalt
in der Gesamttinktur.

Ja, stimmt. Die Frage ist wohl etwas unglücklich formuliert…

Ja, stimmt. Die Frage ist wohl etwas unglücklich formuliert…

Wie sollte man sie denn glücklich formulieren?

Gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass die Tinctura opii normata einen Ethanolgehalt von ~35% hat und wenn ja, welcher?
LG.

Gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass die Tinctura opii
normata einen Ethanolgehalt von ~35% hat und wenn ja, welcher?

Der Grund wird sein, daß man in Apothekerkreisen schon lange an dieser Tinktur herumbastelt, vielleicht schon vor Paracelsus.

In der untenstehenden Literaturstelle wird darauf hingewiesen, daß die pharmazeutischen Eckdaten seit mehr als 100 Jahre unverändert sind:
„BTM-Rezeptur mit Tinctura Opii normata

Diesbezüglich findet man in Literatur und Arzneibüchern verschiedene Angaben, wie
z.B. „Tinctura Opii simplex/ Einfache Opiumtinktur“ – „Tinctura
Opii/ Opiumtinktur“ – „Tinctura Opii normata/ Eingestellte Opiumtinktur“.
Diese Unterschiede in der bei pharmazeutischen Grundstoffen
üblichen lateinisch-deutschen Nomenklatur suggerieren,
dass es sich, ausgehend von Pharmacopoea Gemanica II (1883)
bis zum gültigen Ph.Eur. 6 um unterschiedliche Tinkturen handeln
könnte.
Der Blick in die verschiedenen Monographien zeigt aber, dass
ein und dieselbe Tinktur beschrieben wird: Opiumtinktur, die aus
Opiumpulver und einer 1:1-Mischung von Wasser und Ethanol
70% (V/V) durch Mazeration erhalten und auf 1,0% Morphin standardisiert
wird. Mit Fortentwicklung der Arzneibücher hat sich nur
die Bezeichnung der Tinktur mehrmals gewandelt.
Die übrigen pharmazeutischen Eckdaten
wie Ausgangsdroge, Extraktionsmittel,
Herstellungsverfahren
und Standardisierung
auf 1,0% Morphin blieben
über mehr als 100 Jahre
unverändert.“

Sicher hat bereits Galenus aus Kostengründen möglichst verdünnten Ethanol eingesetzt, wenn er sonst alle Anforderungen an die jeweils gewünschte Tinktur erreichen konnte.

Gruß an den

Pharmazeutisch Technischen Assistenten

watergolf