Tinnitus nach Lärmtrauma

Hallo alle Zusammen,

bin 21 Jahre alt und habe vor 6 Jahren das erste mal einen Tinnitus gehabt, nach einem lauten Konzert. Dieser war dann zwar noch da, aber so leise das ich ihn selbst beim Ohren fest zuhalten kaum gehort habe.
Nun habe ich am 21.8 auf einem Dorffest ( das muss man sich mal vorstellen :smile: ) ein Lärmtrauma davongetragen. Der Tinnitus machte sich erst 3 Tage später (Dienstag) so richtig bemerktbar, Donnerstags zum HNO. 10 Tage Prednisolon und Trental -> keine Besserung
Nochma zum anderen HNO, Hörtest gut, Senke da wo es für Lärmtrauma typisch ist, otoakustische Emissionen scheinbar lehrbuchmäßig. Er meinte mit Geduld und evtl. Infusionen hätte ich sehr gute Heilungschancen.
10 Tage Infusionen mit Trental bekommen, die letzte war am Freitag. Jetzt hat sich das Piepen in den Ohren rechts fast ganz verabschiedet und links ist es weniger geworden, dafür habe ich jetzt ein Dröhnen/Sausen/Grillenzirpen im ganzen Kopf :frowning: Das ist ebenfalls ganz schön anstrengend :frowning:
Was mir auch auffällt, Lautstärke und wahrgenommene Intensität schwanken, ich denke bei mir kommt auch einiges von der Psyche weil ich mir total Sorgen mache und grad total im Prüfungsstress bin.

Meine Frage: Wie schätzt ihr die Chancen ein, das der Tinnitus auch noch nach 4 Wochen verschwindet? Wie lange kann es denn dauern, bis sich die Ohren nach einem Lärmtrauma regenerieren? Hat hier jemand vielleicht ein bisschen Ahnung davon? Er muss ja nicht ganz weggehen, einfach nur auf das vorherige, nicht mehr störende/wahrnehmbare Level. Bin für jede Info dankbar.Hat jemand ähnliches erlebt?? VIELEN DANK IM VORAUS! und danke fürs lesen :wink:
Liebe Grüße

…und habe vor 6 Jahren das erste mal einen Tinnitus gehabt, nach einem lauten Konzert. Dieser war dann zwar noch da, aber so leise das ich ihn selbst beim Ohren fest zuhalten kaum gehort habe.Nun habe ich am 21.8 auf einem Dorffest ( das muss man sich
mal vorstellen :smile: ) ein Lärmtrauma davongetragen. Der
Tinnitus machte sich erst 3 Tage später (Dienstag) so richtig bemerktbar, Donnerstags zum HNO. 10 Tage Prednisolon und Trental -> keine Besserung Nochma zum anderen HNO, Hörtest gut, Senke da wo es für Lärmtrauma typisch ist, otoakustische Emissionen scheinbar lehrbuchmäßig. Er meinte mit Geduld und evtl. Infusionen hätte ich sehr gute Heilungschancen.
10 Tage Infusionen mit Trental bekommen, die letzte war am Freitag. Jetzt hat sich das Piepen in den Ohren rechts fast ganz verabschiedet und links ist es weniger geworden, dafür habe ich jetzt ein Dröhnen/Sausen/Grillenzirpen im ganzen Kopf :frowning: Das ist ebenfalls ganz schön anstrengend :frowning: Was mir auch auffällt, Lautstärke und wahrgenommene Intensität
schwanken, ich denke bei mir kommt auch einiges von der Psyche weil ich mir total Sorgen mache und grad total im Prüfungsstress bin.Meine Frage: Wie schätzt ihr die Chancen ein, das der Tinnitus auch noch nach 4 Wochen verschwindet? Wie lange kann es denn dauern, bis sich die Ohren nach einem Lärmtrauma regenerieren?
Hat hier jemand vielleicht ein bisschen Ahnung davon? Er muss ja nicht ganz weggehen, einfach nur auf das vorherige, nicht mehr störende/wahrnehmbare Level. Bin für jede Info dankbar.Hat jemand ähnliches erlebt?? VIELEN DANK IM VORAUS! und danke fürs lesen :wink:
Liebe Grüße

Antwort:

Hallo,

ich selbst habe Tinnitus durch ein Laermtrauma.
Heilungschance beim Tinnitus durch Laermtrauma ist gering. Eher die Moeglichkeit auf Besserung. Was mir damals noch geholfen hat, ist eine „Hyperbare Sauerstofftherapie“. Du solltest deinen HNO Arzt sofort aufsuchen und ihn danach fragen. Deine Krankenkasse wird evtl. die Kosten nicht uebernehmen. Dann bitte deine Eltern dies zu tun. Ansonsten hast du Tinnitus wahrscheinlich Lebenslaenglich. Versuche unbedingt zu vermeiden, deine Ohren ein drittes mal lauten Quellen auszusetzen. Ich gehe auch zu Konzerten, aber nur noch mit Stoepseln im Ohr! Tinnitus verschlechtert sich erheblich durch Stress und trinken von Alkohol. Mehr hoerbar in ruhigen Gegenden wie beim zu Bett gehen, ruhiger Naturumgebung, tragen von Motorradhelm und benutzen von Ohrstoepseln.
Ich wuensche dir von Herzen eine Gute Besserung!

Hallo KleineResa.
Ich habe Deinen Leidensweg gut verstanden denn ich habe ähnliches erlebt.
Bitte mach Dich weiter im Internet schlau da die Schulmedizin mir nicht geholfen hat.
Meine Ratschläge an Dich.

  1. Keine Infusionen mehr sie sind u. Umständen sogar gefährlich.
  2. Diese Buch gibt Dir Hoffnung und die Hoffnung kann ich dir auch geben. Das Buch und nur das Buch hat mir geholfen mein Zirpen Brummen Trompeten Pfeifen im ganzen Kopf erträglich zu machen.https://www.amazon.de/Tinnitus-Musiktherapie-Annette…
  3. Google mal bitte „Tinnitus und Geschmacksverstärker“. Du wirst staunen.
  4. Ein Guter Arzt empfahl mir absolute Ruhe… Kein Radio Fernsehen Musik 3 Tage Bettruhe . Ich selber hab damit gelernt die Töne besser zu ertragen.
    Nun ich würde mich freuen im nächsten Jahr was von Dir zu hören.Geb die Hoffnung nicht auf!!! Nochmals. Geschmacksersterker ist absolutes Gift nicht nur für Tinnituserkrankte.
    Und ich weiß Du wirst nach der Musiktherapie wieder deine alte Lebensqualität erreichen…Gruß,E.A.Fischer

Hallo KleineResa,

ob Dein Tinnitus wieder ganz verschwindet kann Dir wahrscheinlich niemand sagen. Es verhält sich schon so, dass je länger der Tinnitus da ist es unwahrscheinlicher wird das er ganz wieder verschwindet.

Du hast aber ja schon erkannt worum es geht: Je mehr Du daran denkst umso stärker nimmst Du das Geräusch wahr. Gerade jetzt in dieser noch recht akuten Phase ist es wichtig Dich „geräuschmäßig“ abzulenken. Tue etwas was Dir Freude macht und setze Dich auch ruhig Geräuschen aus nur nicht unbedingt Lärm. Es ist durchaus zu schaffen den Tinnitus wieder so aus der Wahrnehmung zu verschieben, dass er Dich nicht mehr so stört. Das hast Du ja schon mal geschafft.

Wenn Du merkst, dass Du es dieses Mal alleine nicht so gut schaffst Dich abzulenken gibt es einige gute Methoden wie z.B. Musiktherapie oder meinen Favorit Tinnitus Retraining Therapie die Dir helfen können. Wichtig ist das Du weißt, dass man durchaus etwas gegen Tinnitus machen kann und man nicht absolut ausgeliefert ist.

Falls Du nähere Infomationen brauchst, melde Dich gerne nochmal.

Ich drücke Dir die Daumen und denk dran ablenken, ablenken, ablenken.

Liebe Grüße

NicoleHmF

Hallo alle Zusammen, erstmal vielen Dank für eure Antworten.

Heute geht es mir schon wieder ein bisschen besser,ich hab das Gefühl das es mit jedem Tag mini-minimal leiser wird :wink: Aber besser als nichts…
ich bin prinzipiell eigentlich ganz zuversichtlich, weil ich es ja schoneinmal wieder wegbekommen habe. Da war die Situation eine ganz andere…ich war 15,hab mir nicht so viele Gedanken gemacht, war morgens in der Schule und mittags mit Freunden unterwegs und auf einmal war er weg…jetzt bin ich älter, studiere, sitze den ganzen Tag in meinem leisen Zimmer am Schreibtisch, höre das Piepen noch mehr, denke daran…muss aber weiterlernen also auch nichts machen was Spass macht…- es ist ein Teufelskreis.

Was mich ein bisschen positiv stimmt, ist eine Freundin, die schon dreimal Tinni nach Lärmtrauma wegbekommen hat…und wenn die das kann, kann ich das auch :wink:
Ich muss noch drei Wochen Powerlernen und versuch dabei so gut es geht nicht auf das Geräusch zu hören…und am 22.10. geh ich auf ein langersehntes Konzert ( natürlich nur mit Gehörschutz :wink: ) und bis dahin wirds ja wohl weg sein^^

Aber das mit der Musiktherapie hört sich sehr interessant an, ich denke wenn es in 2-3 Wochen noch nicht wirklich besser ist werde ich das versuchen.

Die Infusionen haben bei mir übrigens subjektiv schon etwas geholfen, ein Tag vor der ersten Infusion war es noch ein richtiges Alarmklingeln im Kopf, so das ich den halben Tag geheult hab, während den Infus wurde es dann immer erträglicher und hat sich mehr in ein Geräusch im Kopf verwandelt, das man besser ausblenden kann.

Ein HNO meinte übrigens diese Verlagerung des Geräusches von einem Piepen in den Ohren zu einem Grillenzirpen in den Kopf wäre ein positives Zeichen… falls ihr was anderes denkt, bitte nix sagen hehe…

Für weitere Tipps bin ich immer offen…! Viele Grüße

Hallo,

bitte verzeihe die späte Antwort.

Ersteinmal bin ich kein Experte für Lärmtrauma und kann nur das wiedergeben, was ich darüber gehört habe. Ich kenne mich eher beim Tinnitus als folge von Wirbelsäulenverletzungen aus.

Das war die schlechte Nachricht. Die guten folgen:smile:

Beim Tinnitus unterscheidet man drei Phasen. Die akute- bis zum dritten Monat, die subakute- vom 3 bis zum 12, und die chronische, danach halt.
In den allermeisten Fällen verschwindet der Tinnitus in der akuten Phase von selbst, in der subakuten kann er noch verschwinden, und in der chronischen ist es sehr unwahrscheinlich, dass er noch verschwindet.

Gerade bei Lärmtraumata liegt die Chance, dass er selbst weggeht, sehr, sehr hoch.
Dass sich dein Tinnitus verändert, ist eine hervorragende Nachricht. Als ich im Krankenhaus Infusionen bekommen habe, sagten meine Ärzte, dass der Tinnitus erst gefährlich wird, wenn er einen konstanten Ton bildet.

Das Wichtigste ist, dass du ruhig bleibst/wirst. Das hört sich wahrscheinlich schwer bis unmöglich an, ist im Prinzip das Beste, was du zur Heilung machen kannst. Nach dem neuesten Stand der Forschung ist ein Tinnitus ein neurologisches Problem. Stress und Fixieren auf das nervenzerreissende Geräusch ist das falscheste, was du machen kannst. In meiner akuten Phase war ich ein Wrack. Ich habe an nichts anderes merh gedacht und nichts anderes mehr wargenommen als meinen Tinnitus. Geschlafen habe ich so gut wie garnichts mehr. Besser gings mir erst, als ich meinen Hausarzt darauf ansprach, ob er mir etwas zur Beruhigung verschreiben könne. Er holte dann gleich die Keule raus und verschrieb mir Antidepprisiva. Erst war ich skeptisch, aber als ich die erste Pille eingeworfen habe und danach eine ganze Nacht durchschlafen konnte, ging es mir schlagartig wieder besser. Ich will dir nicht raten, solche Mittel zu nehmen, ich will dir nur sagen, wie wichtig innere Ruhe beim kleinen piepsenden Begleiter ist.

Wenn du dich intensiv informieren möchtest empfehle ich dir dieses Forum:
http://forum.mytinnitus.de/de/

Allerdings solltest du da Vorsicht walten lassen. In solchen Foren schreiben fast ausschliesslich Leute, die das Pech hatten, dass der Tinnitus geblieben ist, und dazu das noch viel größere Pech, dass sie sich nicht damit arangieren können, und dann noch das fast unmögliche Pech, dass sie extrem darunter leiden. Letzteres trifft nur auf einen geringen Promillebereich aller betroffenen zu.

Nach langem Text noch ein kleiner Rat. Hör nicht hin und sorge für eine konstante Geräuschkullise, vor allem beim Einschlafen. Ich selbst höre bevorzugt „Die Zeit“-Artikel.

Gute Besserung und LG

Jörg

P.S. Manchmal habe ich den Tinnitus sogar in den Augen, dann sehe ich nur Pfeifen:smile:

Hallo Jörg,
vielen Dank für deine mutmachende Antwort… :smile:
Mein Tinni veräbndert sich zur Zeit ständig…mal ist er lauter, mal leiser- mal piepst es links ganz hoch, dann wieder tief - manchmal rüber nach rechts…-einmal ganz im Kopf… kanns garnict erklären, aber es tut sich was…und du meinst, das ist ein positives Zeichen? Hab ich ja auch schon gehört, das jede Art von Veränderung gut wäre…

Ich denke eig. auch, das meine Chancen ganz gut sind, meinte auch mein behandelnder HNO auf Basis meiner Hörkurve & otoakustischen Emissionen ( die sind wohl lehrbuchmäßig…). Hatte das ja schonma, Medis halfen nichts- Ich als 15-Jährige hab mir einfach nix dabei gedacht … und dann wars weg, wann und wie lange der Prozess gedauert hat weiß ich aber garnimmer. Ich hab halt einfach nimmer dran gedacht. Das ist auch meine Hoffnung, wenn die Klausuren vorbei sind.

Also ist 5 Wochen noch kein erschreckende, beunruhigender Zeitraum nach einem Lärmtrauma?

Liebe Grüße

Hallo,
mein Tinnitus ist die Folge von zuviel Stress und und Leistungsdruck in Verbindung mit privaten Problemen.
Mit Lärmtrauma habe ich zum Glück keine Erfahrung.
Sicher ist allerdings, daß gedankenlose Hochbelastung des empfindlichen Sinnesorgans „Ohr“, bei jungen Leuten zunehmend, zu in den meisten Fällen unheilbarem Tinnitus führt.
Man muß ihn annehmen und lernen damit umzugehen;
ich habe dafür ca. 20 Jahre gebraucht aber mittlerweile kann ich damit einigermaßen leben.
Es hilft mir zu wissen, daß ich ihn durch übersteigerten Ehrgeiz und selbstverschuldete Problematiken selbst verursacht habe und nun eben auch damit leben muß.
In deinem Fall trifft das sicherlich noch mehr zu.
Alles Gute und freundliche Grüße,
grubber