ich habe zum ersten mal, ein sogenanntes Insektenhotel (gekauftes), im Garten aufgehängt und dabei folgendes festgestellt:
Am besten Richtung Süd/Ost ausrichten, die Rundungen, da wo es nötig ist, etwas nacharbeiten, dass keine scharfen Kannten vorhanden sind (habe dafür ein scharfes kleines Messer genommen), ganz wichtig, alles mit Druckluft ausblasen, es kam sehr viel an Holzresten heraus.
Ich war sehr überrascht, wie schnell es angenommen wurde und habe mich darüber gefreut, deswegen werde ich noch mehr aufhängen.
Ich finde, damit kann man sehr viel, für wenig Geld, für die Natur tun!
Wir hatten die Erfahrung gemacht, dass sich die Insekten die Lochgröße auf ein gefälliges Maß zurecht kleistern.
Unverputzte Mauer aus Lochziegeln, Ausrichtung nach Osten und bis Mittag von der Sonne beschienen.
Es gibt aber sehr viele Arten, die das nicht können. Gedacht waren die Dinger ja ursprünglich für die Förderung / Erhaltung der Artenvielfalt und nicht so sehr für die Förderung von einer oder ein paar „Feigenblatt“-Arten.
Auch ich habe vor ein paar Jahren mit einem gekauften Insektenhotel angefangen. Ein paar hohle Strohhalme wurden genutzt, aber ich habe nie kapiert, wozu die Holzwolle, die Kiefernzapfen, der eine Lochziegel gut sein sollen. Dann war da noch so eine Spezial-Unterkunft mit Schlitz, vielleicht für einen Falter, der sich senkrecht hineinfalten sollte.
Der Erfolg also zweifelhaft und weil ich gerne Bienen und Hummeln zur Befruchtung von Obst und Beeren anlocken wollte, habe ich recherchiert.
Ungewöhnliche, gartenschmückende Hotels aus gebranntem Ton gibt’s auf Bestellung bei Barbara Stockhaus (stockhaus-keramik dot de):
Dann habe ich mir ein gutes Holzbohrer-Set gekauft und Hartholz aus meinem Brennholzhaufen selbst gelocht. Die blau markierten Löcher waren 2020 belegt und dieses Jahr bisher gut besucht (die Rückseite auch):
Der aktuelle Versuch ist ein Hartholz zum Aufhängen, die Löcher zur Wand, also vogelgeschützt. Holzdübel als Abstandhalter. Auf dem Foto die Wandseite mit ersten Gästen:
Der Begriff „Insektenhotel“ ist falsch. Insekten übernachten dort nicht, sondern werden dort geboren. Entwickeln sich aus den Eiern und entfleuchen dann.
Deswegen habe ich nur wenige Löcher >6mm gebohrt - und diese waren komischerweise sofort ausnahmslos alle „besetzt“, egal, ob im Lehm oder Hartholz - im Lehm haben sie sich die kleineren Löcher selber ordentlich vergrößert.
Dafür ist meine Frau zuständig, ich bin nur der Ausführende.
Allerdings können wir nur selten beobachten, wer da nun werkt, da wir tagsüber arbeiten und abends dort keine Sonne mehr ist.
Im Lehm haben wir lediglich die Grauschwarze Düstersandbiene entdeckt, aber die hat sich in die kleineren Löcher reingebuddelt.
Wir können nur abwarten, was aus den größeren Löchern dann rauskommt.
Bei uns sind die Rolladenstopper, also diese Röllchen, die dafür sorgen, dass die Rolladen nicht ganz im Rolladenkasten verschwinden, sehr beliebt und jedes Jahr völlig ausgebucht. Und die haben sicher 10mm…
die werden von Mauerbienen gebucht - wahrscheinlich der Roten Mauerbiene, die grade wegen ihrer Flexibilität nicht besonders auf Nisthilfen angewiesen ist. Dort, wo sie kleinere Durchmesser findet, ist ihr das aber lieber, weil sie da nicht so viel selber machen muss.
Grade weil sie sich auch größere Durchmesser zurechtbauen kann, ist die Rote Mauerbiene mit der häufigste Besucher der Discounter-Versionen von „Insektenhotels“.
Kannst du bitte mal zwei Fotos machen? Eine Nahaufnahme (wie sehen die Löcher aus?) und eine Fernaufnahme, wo man die Umgebung (Dachvorstand, Schattenwurf) sehen kann.
Ich vermute, dass das Braten in der Sonnenhitze nicht geschätzt wird. Obwohl ich selbst diese hübsche Keramik frei (ohne Sonnen- und Regenschutz) platziert habe. Muss mal sehen, wie stark die angenommen wird. Vorgestern habe ich die verschlossenen Löcher gelb markiert. Die anderen sind von gestern und heute (jetzt 18.05.2022 12:15). Der untere Teil wird bevorzugt.
Dann gibts natürlich noch die Möglichkeit, dass keine Bienen vorhanden sind. Bei mir fehlen Schmetterlinge, obwohl ich seit Jahren entspr. Blühpflanzen anbiete.
Mein Video-Tipp: Werner David mit seiner Serie NATURGARTENBALKON. Da kann man viel über Nisthilfen und das Leben der Wildbienen erfahren.
Ich meine den Beginn des Eierlegens. Natürlich nehmen Solitärbienen lieber das gemachte, passende Nest in der richtigen Größe, als sich erst ein Loch zurechtmauern zu müssen. Die grösseren Unterarten und Hummeln werden schon noch kommen. Und wenn nicht …
Die meisten interessiert das Material nicht, weil sie sich Unterschlupf im Boden suchen. Für die Minderheit experimentiere ich mit verschiedenem Material. Hartholz, Weichholz, Keramik bisher.