Arabisch fehlerfrei & verständlich schreiben mit dem Computer
Ein einzelnes Wort oder ein kurzer arabischer Text, sei es Profanes oder ein Hadith aus den Sunnabüchern, lässt sich problemlos mit einer Online-Tastatur erstellen, und dann mit copy&paste in einen Editor einfügen, z.B. hier auf wer-weiss-was.de
Online-Tastaturen, die auch die normalen, d.h. allgemein üblichen Vokale und Akzente des Arabischen berücksichtigten, so …
Fatha: Der (kurze) Vokal „a“, ein Schrägstrich über dem zu vokalisierenden Schriftzeichen (HTML-Code = َ) → ﹶ
Damma: Der (kurze) Vokal „u“, ein verkleinertes arabisches ﻮ „Waw“ über dem zu vokalisierenden Schriftzeichen (HTML-Code = ُ) → ﹸ
Kasra: Der (kurze) Vokal „i“, ein Schrägstrich unter dem zu vokalisierenden Schriftzeichen (HTML-Code = ِ) → ﹺ
Schadda: Zur Kennzeichnung einer Verdoppelung, ein verkleinertes arabisches ﺷ „Schin“ (Verkleinerung ohne Punkte!) über dem zu verdoppelnden Schriftzeichen (HTML-Code = ّ) → ﹼ
Sukun: Zur Kennzeichnung einer Vokallosigkeit, ein kleiner Kreis über dem Schriftzeichen, dem kein Vokal folgen soll (HTML-Code = ْ) → ﹾ
… fänden sich zuhauf …
→ http://arabtast.de/
→ http://www.arabeclavier.com/tastatur-deutsch-arabisch.html
→ http://www.arabisch.tv/arabisch-tastatur/
→ http://www.arabische-tastatur.de/
→ http://www.clavier-arab.org/arabische-tastatur/
→ http://www.clavierenarabe.org/arabische-tastatur.html
→ https://www.branah.com/arabic
… und die Computer-Betriebssysteme böten mit ihren Standard-Fonts (z.B. „Arial“ oder „DejaVu Sans“) die Möglichkeit, solche Details des Arabischen auch tatsächlich schreiben bzw. lesen zu können.
↑ Zeichentabellentastatur PopChar für Windows (& Mac) – kostenlos nur ohne das automatische Einfügen!
↑ Standard-Zeichentabelle mit Kopierfunktion beim kostenlosen Betriebssystem Ubuntu (Linux).
Aber nicht jedes arabische Sonderzeichen wäre auch in jedem Font enthalten:
So fehlten z.B. in der Freeware-Schrift „DejaVu Sans“ (nicht nur) das speziell koranische Schriftzeichen „Alif mit Akzent Wasla“ (HTML-Code = ٱ → ٱ ), dieses lediglich andeutend, dass ein „Alif“ zwar geschrieben stünde, bei der Rezitation aber nicht ausgesprochen werden soll, da dessen Laut bereits als Silbenendung an dem ihm vorangegangenen Wort angehängt worden war (d.h. diese zwei Wörter nach der Überlieferung als Einheit gesprochen werden, wie beispielsweise die Basmala → بسم اللة ausgesprochen als „bismillah“) was aber i.d.R. als unwichtig übergangen werden könnte … außer eine Frage beträfe genau diese Besonderheit des Korans.
Webseiten mit wissenschaftlichen Inhalten bieten daher spezielle Fonts zum Download an.
Nicht jeder User hätte diese speziellen Schriftartdateien mit aufeinander abgestimmten Zeichen in dem Font-Ordner seines Betriebssystems oder die Software MS-Office von Microsoft (und demzufolge den schwergewichtigen Font „Arial Unicode MS“) auf seinem Rechner installiert – oder das (hinsichtlich der angebotenen arabischen Zeichen) kostenlose Äquivalent Code 2000 …
→ http://web.stanford.edu/dept/SUL/library/prod//depts/sysdept/info/code2000.html
→ http://www.alanwood.net/downloads/index.html
→ http://de.fonts2u.com/code2000.schriftart
→ etc.
Es wäre hier bei w-w-w daher nicht empfehlenswert, einen (u.U. sogar extrem fehlerhaften) „Korantext“ aus (den meist dubiosen) Internet-Quellen einfach mit copy&paste in einen Beitrag einzufügen oder wahllos einen Link dorthin zu setzen, z.B. für Sure 3,3 zu Link#1 oder Link#2 (dort die falsche Schreibweise → التورَاة betreffend).
Referenz für den Text des Korans und die Verszählung wäre (weltweit) die Lesartenvariante nach Imam Hafs in der Ausgabe des Korans der Al-Azhar-Universität in Kairo, an der sich heute (fast) alle modernen Korandrucke orientieren → اﻟﺘﻮﺭَﯨٰﺔ
↑ Typischer Hafs-Koran aus Kuwait, erste Sure „Al-Fatiha“ (einteilig).
↑ Hafs-Koran aus Kuwait, Anfang der dritten Sure „Al-Imran“.
In einigen (wenigen) englischsprachigen Teilen der Welt (England, Nordamerika) ist nicht die Lesart nach Imam Hafs, sondern der Koran nach Imam Duri Referenz. Hinsichtlich des Textes gegenüber dem von Hafs mit seinen vielen willkürlichen Änderungen ohne Zweifel die bessere Wahl, hinsichtlich der arabischen Vorlage der Edition von F. Wakefield (wie ähnlich z.B. → diese hier aus dem Jahr 1845) aber eher zweitklassig …
Duri-Koran aus dem Nordsudan:
↑ Alter Duri-Koran mit relativ guter Textüberlieferung, erste Sure „Al-Fatiha“ (einteilig).
↑ Duri-Koran, Anfang der dritten Sure „Al-Imran“.
Handschrift ﺍﻟﺘﻮٰﺭَﻳﺔ vs. ﺍﻟﺘﻮﺭٰﻳﺔ Edition: Das Kleine Alif wäre bei Duri natürlich keine Vokalisation des Textes (wie in den Hafs-Koranen), sondern nur eine Dokumentation über zwei rivalisierende mündliche Lesarten – ﺍﻟﺘﻮﺭَﻳﺔ vs. التورَاة – unter den Muslimen, von denen aber nur eine im Koran schriftlich bestätigt und auch richtig, die andere vermutlich aus den Sunnabüchern übernommen und im Koran unsinnig wäre! (Der Schlüssel zum Verständnis wäre Sure 3,93)
↑ Edition von F. Wakefield, Istanbul 1926, erste Sure „Al-Fatiha“.
↑ Edition von F. Wakefield, Anfang der dritten Sure „Al-Imran“.
Die Schreibrichtung ist in dem Editor von w-w-w vorgegeben (v.l.n.r.), die korrekte Schreibrichtung des Arabischen wäre aber entgegengesetzt, d.h. von rechts nach links; ein arabischer Text würde daher (unpassend) am linken Bildrand kleben (als Beispiel hier die vollständige Basmala):
بسم اللة الرحمن الرحيم
Ein arabischer Text würde sich aber rechtsbündig ausrichten, wenn er innerhalb von dem entsprechenden HTML-Tag <p dir=„rtl“> ﷲ </p> geschrieben werden würde:
بسم اللة الرحمن الرحيم
Imam Warsch liest den unpunktierten Text ﺍﻟﯩﻮﺭﯨﻪ in Uthmans Koran mit einem normalen (kurzen) Vokal ﺍﻟﺘﻮﺭَﻳﺔ und gemäß der Vorgabe:
↑ Alter Warsch-Koran, erste Sure „Al-Fatiha“ (einteilig) & Anfang der zweiten Sure.
↑ Warsch-Koran, Anfang der dritten Sure „Al-Imran“.
„Warsch-Korane“ mit einem „Kleinen Alif“ zur Stelle sind moderne Fälschungen, meist aus Saudi-Arabien, ebenso die grammatischen Erklärungsversuche dazu, warum da zwei Punkte zusätzlich wären …
Fortsetzung: „Geschichten vom Kleinen Alif aus 1001 Nacht“