Hallo!
Seit einigen Monaten interessiere ich mich für Fotografie. Ich habe mir eine NikonD3300 mit dem AF-S 18-55mm VRII zugelegt. Jetzt will was Neues haben, was geeignet für Portraits ist (Outdoor und Indoor). Wäre es besser, wenn ich eine Festbrennweite nehme oder kann es auch ein Zoomobjektiv sein? Ich will nicht mehr als 500 euro ausgeben.
Hallo
für Portraits ist ein möglichst gutes Bokeh (Tiefen-Unschärfe) gefragt. Das erreicht man mit möglichst großer Blende ( < 2.0 ) und größerer Brennweite. Dies hat man am ehesten mit einer Festbrennweite zwischen 50 und 70 mm.
Das Nikon 50mm mit 1:1,8 sollte gut funktionieren.
Der Nachteil ist halt, dass man relativ unflexibel beim Bildausschnitt ist.
Gruß Michael
Hallo!
Grundsätzlich stimme ich dir ja zu, allerdings würde ich keinesfalls etwas um die 70mm empfehlen.
50mm wird häufig als das Objektiv für Portraits genannt, etwas im Bereich von 70-85mm wird auch gerne genannt - allerdings muß man zwischen den teuren Kameras mit Kleinbildformat und den günstigeren mit nem kleineren Sensor unterscheiden.
50mm kratzt bei „kleinen“ Kameras schon am Tele-Bereich, 70mm liegt schon voll drin. Das Motiv muß dann schon gehörig weit weg stehen, damit der Bildausschnitt passt.
Ich habe das gute 1.8 50mm für nen Hunni für meine Canon, das macht schon schöne Bilder, aber für Portraits braucht es schon etwas Abstand.
@the_Minion soll sein 18-55mm mal auf 50mm stellen, und schaun, wie weit das Motiv damit weg sein muß. Ich könnte mir auch mit einem 40mm für Potraits vorstellen. Denn ein 40mm an so einer Kamera erzeugt einen ähnlichen Bildausschnitt wie ein 50mm an einer großen.
Ich stimme dir auch zu. Habe ja auch das 50mm mit 1:1,8 empfohlen.
Es kommt halt auch drauf an, ob er mit Portraits nur den Kopf/Gesicht meint und nicht die ganze Person.
Ich hab mir für meine Canon 450D eine Festbrennweite mit 28mm 1:1,4 für über 400€ zugelegt. 28mm ist bei dieser Kamera auch schon leichtes Tele (56mm bei Vollformat). Leider bin ich mit dem Bokeh nicht so zufrieden, weil eben die Brennweite zu kurz ist.
Deswegen hab ich kaum noch Verwendung für dieses Objektiv.
Gruß Michael
Bokeh und Schärfentiefe sind verschiedene Dinge.
Das Bokeh beschreibt die Wirkung des unscharfen Bereichs.
Oft mit „cremig oder sanft“ oder „krisselig oder unruhig“ mit allen Zwischenstufen beschrieben.
Das „sanfteste“ Bokeh wird idR. mit maximal geöffneter (=kreisrunder) Blende erreicht.
Nicht immer ist aber höchste Lichtstärke für die gewünschte Schärfentiefe zielführend einsetzbar.
Da spielt dann die Ausführung und Anzahl der Blendenlamellen eine wichtige Rolle.
Ein Anfänger ist damit allerdings oft überfordert. Der hat damit zu tun, erstmal sein fotografisches Objekt vernünftig abzubilden, dabei den Vorder- und Hintergrund gebührend zu berücksichtigen und nicht zuletzt das „richtige Licht“ zu finden oder zu machen.
Das ist für Portraitfotografie essentiell.
Die „richtige“ Brennweite ist genau die, mit der man sein Model so abbilden kann, wie man es vorhat.
Portrait beschränkt sich ja nicht nur auf Kopf und Oberkörper wie viele Hobbyknipser fälschlich annehmen.
Dabei kommt es eher auf den richtigen Abstand an und dann erst auf die passende Brennweite.
Für den Abstand sollte man von etwa 1,5 bis 2 mtr ausgehend experimentieren und abhängig davon die für den gewünschten Bildwinkel erforderliche Brennweite wählen.
Das kann an APSC-Format durchaus alles von 18 bis 100mm sein.
Ich habe auch schon Oberkörperportraits aus grösserer Entfernung mit 200mm an APSC gemacht.
Hi!
Ein 28mm an ner APS-C-Kamera entspricht knappen 45mm an ner großen Kamera. Hatte das hier schonmal durchgekaut
Das simmt nicht. 28mm an der 450D erzeugen einen Bildwinkel wie etwa 45mm an Kleinbild und sind damit eine „Normalbrennweite“ , die in etwa den Bildwinkel des natürlichen Sehens einfängt.
Leider bin ich mit dem Bokeh nicht so zufrieden, weil eben die Brennweite zu kurz ist.
Das, was du meinst, ist die Schärfentiefe bzw. die damit erzielbare Freistellung.
Richtig ist, dass dies mit kleinerer Brennweite deutlich schwieriger wird als mit grösserer Brennweite. Da ist dann Erfahrung und Wissen um die technischen Zusammenhänge gefragt.
Nicht von ungefähr gehört gute(!) Portraitfotografie zu den Königsdisziplinen der Fotografie.
Deswegen hab ich kaum noch Verwendung für dieses Objektiv.
Richtig(!) eingesetzt ist das eine hervorragende Optik.
Man muss eben besonders auf den Hintergrund achtgeben.
Hallo, odo01
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung über Bokeh und Schärfentiefe. Den Unterschied habe ich verstanden und ich glaub ich hab auch die Beziehung zwischen Bokeh und Ausführung und Anzahl der Blendenlamellen verstanden.
Ich habe versucht, mit meinem Objektiv Portraits im Freien aufzunehmen. Auf 50mm habe ich es nicht geschafft, den Hintergrund unscharf zu machen, das sollte aber von der Blendenzahl bedingt sein. Allerdings habe ich deinen Punkt mit dem richtigen Licht verstanden – manchmal sahen die Bilder flach aus, manchmal kriegte ich zu starke Schatten wegen der Sonne. Ich hoffe, dass ich meine Kenntnisse in Zukunft verbessern kann J
Zur Zeit glaube ich nicht, dass ich mit Weitwinkelobjektiven zurechtkommen kann. Da ich etwas für In- und Outdoor brauche, glaube ich, dass etwas um die 50mm optimal wäre. Bis 500 Euro habe ich mir das Sigma 50mm f/1.4 Art angesehen. Wie findest du dieses Objektiv? Danke!
Es ist ein ordentliches Objektiv.
Damit richtig[tm] bzw. „zielführend“ umzugehen, ist eine ganz andere Sache.
Ohne ganz viel „empirisches Expermentieren“ (was geht wie und wo und was geht nicht) was man durchaus mit dem Lernen der theroretischen Grundlagen ergänzen und erheblich abklürzen kann, wird es aber nur Zufallsergebnisse geben, die manchmal tatsächlich „gut genug“ sein können.
Ob es für deine gewünschten Ergebnisse das richtige Objektiv ist - oder ob es das überhaupt gibt - ist auf Grundlage der bisherigen Informationen nicht zu beurteilen.
Auf das Experimentieren freue ich mich! Ich weiß, dass ich die Fotos mache, das Objektiv ist ja nur mein Instrument. Ich will aber ein gutes Instrument haben – gute Bildqualität und Scharfe, schönes Bokeh. Obwohl ich noch beim Lernen der Basics bin, glaube ich, dass ich die Zusammenhänge von Blende, Belichtungszeit und Isozahl verstehe. Ich kann noch nicht erkennen, wie weit der Hintergrund mit der entsprechenden Blende scharf wirkt. Letztes Mal habe ich einfach durchprobiert, jetzt habe ich mehr Tipps auf Youtube und Blogs gelesen: dass man z.B. Blendenreihen fotografieren kann, damit man diese Änderungen bei den Schärfeebenen erkennen kann, wie man das Objektiv ,kennenlernt‘‘ usw.
Ich möchte gerne mehr im Freien fotografieren, Ganzkörper und nur Kopf. Nächstes Mal werde ich mit Statuen versuchen, die haben viel mehr Geduld als Menschen Ich glaube, dass es mir Spaß machen wird, mit der Festbrennweite herumzurennen und zu lernen.
kleine Hilfe, es gibt sogenannte DOF kalkulatoren, dort gibt man die parameter ein une erhält die Tiefenschärfe als ergebnis. auc als Hndyapps zu finden
Das ist eine Schwere sache so zu entscheiden, als eierlegendewollmilchsau käme da ein gebrauchtes 16-85 mm mit Glück auch ein 16-80 mm in Frage.
Mit diesen Objektiven hast du einen großen Brennweitebereich abgedeckt umd mit 80/85 mm hast du eine zimlich Ideale Kopfprtrait Linse. Allerdings ist beim 16-85 die Lichtsärke nciht sehr hoch, bzw die Schiefentärfe oder wie auch immer nicht immer ganz günstig, ebenso das Bokeh
das ist sicheerlich dazu keine verkehrte Linse, vor allen wenn wirklich ein schönes bokeh gewünscht ist. Wobei das 85mm auch für Prtrais interessant ist, allerdings auch eine ganze Ecke teuerer
Das Sigma 50mm 1.4 Art kostet neu 700€. Die ist es auch wert.
Es gibt auch günstigere lichtstarke 50mm Objektive:
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/4332C1177896-4232868-3119004-5116786.html
Vielen Dank für die Antwort. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sich diese für meine Ziele eignen. Was mir wichtig ist, ist dass ich das Objekt (also, den Menschen oder was in Fokus liegt) vom Hintergrund trenne/freistelle. Das erreicht man besser durch eine längere Brennweite + große Blende. Mir wäre das 16-85mm aus dem Grund etwas dunkel und obwohl es für mein Budget passt, würde ich es nicht nehmen.
Das Nikon 16-80mm kommt für mich nicht in Frage, weil es sich für mich nicht auszahlt (um die 1000euro kostet es). Die Alternative von Sigma (17-70mm Contemporary, auch f/2.8-4) ist viel günstiger (um die 400euro), wenn ich so ein Objektiv nehmen will.
Ich habe mir auch überlegt, ob ich ein 85er nehme, ich glaube aber, dass die Brennweite zu lang für Indoor ist. Vielleicht in Zukunft, es wäre auch auf jeden Fall interessant.
Huhu,
zum freistellen muss man offenbleding arbeiten, da ist hierbei wirklich etwas mau, bzw es bedarf einen höheren abstand zum Hintergrund. Was möglich wäre ist dann diese Kombi ein 35 mm Festbrennweite und eine 50 mm Festbrennweite. die 50 mm ist bedingt Portrait geeignet. Würde ggf auch zu gute gebrauchten Objektiven greifen um in dein budget zu bleiben.
Anhand deiner Anfrage bin ich auch für ein Immerdrauf Objektiv ausgegangen, in und Outdoor.
Ich schließe mich dem Tipp mit dem 50 mm f1.4 Art an. Der Preis übertrifft zwar das vom Threadstarter genannte Budget, aber sofern möglich, zahlt es sich schon alleine aufgrund der Bildschärfe aus, sich diese Festbrennweite zuzulegen.
Das 17-70 mm f2.8-4.0 Contemporary ist ebenfalls eine interessante Option mit mehr Flexibilität, aber die Blende ist kleiner und nicht durchgehend. Es muss dann jeder für sich entscheiden, welcher Aspekt wichtiger ist.
Aber grundsätzlich macht man mit keinem dieser beiden Objektive etwas falsch.
@moizi: ich habe mir gebrauchte Objektive angesehen. Das erklärt vielleicht der Preisunterschied. Hast du sonst Erfahrungen mit den zwei Objektiven? Über die Festbrennweite habe ich mich mehr interessiert, aber das andere wäre vielleicht auch eine Möglichkeit in Zukunft.
Die Schärfentieferechner erfassen nicht das Bokeh und den „Grad der Unschärfe“.
Die rechnen nur aus, wo es nach definierten Vorgaben (Unschärfekreis) entsprechend scharf ist.
Abstände spielen eine mindestens ebenso grosse Rolle wie die Blende und die Brenweite.
Tendenziell ist das Freistellungspotenzial mit geringerer Brennweite deutlich geringer.
Mit einem 1,4/50 am APSC-Sensor kann man sicher Freistellen.
Man sollte sich aber darüber im klaren sein, dass hierbei mit Offenblende schon Nasenspitze und Ohren unscharf sein können wenn man auf die Augen fokussiert. Ja selbst ein Auge kann schon unscharf sein, wenn das Gesicht schräg zur Kamera ist. Der Hintergrund (und ggf. auch der Vordergrund) sollen einen möglichst grossen Abstand zum Motiv haben, um maximal in so der Unschärfe zu „verschwimmen“, dass man hier keine Einzelheiten mehr identifizieren kann.
Ja, ich besitze beide Objektive. Das 50 mm sind meines Erachtens auch an APS-C eine sehr gute Brennweite für Portraits und außerdem ist das Art wie bereits sehr scharf.
17-70 mm f2.8-4.0 Contemporary ist wiederum ein Standardzoom, das ebenfalls eine sehr gute Bildqualität bietet. Eine Alternative wäre noch das 17-50 mm f2.8 vom gleichen Hersteller. Hier hättest du im Gegensatz zu deinem Kit (?) Objektive eine größere sowie eine durchgehende Lichtstärke.
Ook. Ich glaube, dass sich für meine Ziele momentan das 50mm ART eignet und ich werde es wahrscheinlich mit diesem Objektiv bald probieren. Ich muss mir noch überlegen, ob es sich für mich als Einsteiger ein neues Objektiv auszahlt.
Wenn ich später einen Ersatz für mein Kit-Objektiv brauche, kann ich mir vielleicht auch das 17-70mm Contemporary ansehen. Das brauche ich aber momentan nicht und um ehrlich zu sein, will ich jetzt auch nicht so viel ausgeben.
Bei dir bedanke ich mich auch für die mitgeteilte Erfahrungen.