Tipps um mein Ziel, alleine rausgehen zu können zu erreichen?

Hey…

Ich war letztens bei einer Caritas Beratungsstelle, da diese kostenlos ist und man dort schneller einen Termin bekommt. Hat mir meine Berufsschule empfohlen. Der Sinn ist psychologisch-pädagogische Hilfe zu bekommen.

So weit so gut :slight_smile:

Ich mag euch jetzt nicht mit dem ganzen Gespräch langweilen da mal nur kurz eines der Ergebnise worum es hier gehen soll: Ich soll u.a. das tun was mir Spaß macht!

Das fällt mir unglaublich schwer. Ich weiß das ich durch das alleine wohnen und unabhänige Leben alles tun und lassen kann was ich mag solange ich nicht die Gesetzte breche und das die Gesellschaft, dabei keine Rolle spielt. So weit ist mir das bewusst.

Doch das Problem ist ein anderes: Ich traue mich kaum etwas. Ich möchte ja beim nächsten Termin positive Ergebnise liefern. Also die Aufgabe „Dinge tun die mir Spaß machen damit es mir gut geht und nicht an allem negativen festhängen“ bewältigen.

Ich habe keine Freunde und bin schüchtern, dies hält mich leider sehr von der Bewältigung ab. Was mich schon mal bekräftigt hat ist, dass ich durchs Internet gemerkt/gelernt habe, dass viel mehr Menschen alleine unterwegs sind und sich dadurch ihr Selbstbewusstsein verbessert hat.

Trotz des obigen Satzes hänge ich immer wieder fest und denke mir „Du kannst doch nicht alleine unterwegs sein, was sollen die anderen den denken… Dein Selbstbewusst sein wird sich doch eh nie ändern“

Es stimmt ja ich gebe es zu: Es ist alles irgendwie albern! Ich spreche davon etwas ändern zu wollen und es kommt nichts. Hänge wieder am negativen fest was eigl. nicht soll, geh nicht mind. alleine raus, obwohl ich genau weiß was ich gerne tun würde und mir Spaß macht. Mache mir dann selbst vor wie gut es mir ja eigl. damit geht alleine zu Hause zu sein. Gut ich bin gerne alleine zu Hause da ich halt zu den introvertierten Menschen gehöre, aber auch ich mag gerne mal raus gehen und 1/3 Freunde haben. Kreislauf sag ich euch.

Ich habe dieses rumlamentieren so satt und will, aber immer stellt sich bei mir so eine Bremse ei die mir sagt. Lass es. Wie bescheu… Dabei sehe ich mich schon im Cafe einer Großstadt sitzen mit nem Drink und meinem Laptop, durch die Straßen mir die Kultur ansehen, mit dem Fahrrad durch Wald und Wiesen fahren, mal wieder ein Leinwandbild malend auf dem Fußboden oder regelmäßige Chorbesuche (mein Hobby).

Vielleicht kann mir der ein oder andere etwas aufmunterndes dazu sagen oder mir etwas an die Hand geben. Es soll sich was ändern, nicht nur um den Berater beim nächsten Gespräch positve Ergebnise zu zeigen (dem kann das ja sind wir mal ehrlich ziehmlich gal sein, er muss nur seinen Job machen).

Hi, weißt du was. Mir geht es ja ähnlich…:wink:

Ich habe ja auch eine Sozialarbeiterin von der Diakonie. Beantrage doch so eine Hilfe.

Die kommt zu dir Nach Hause und erstellt einen Hilfeplan. Und ermutigt dich auch Dinge zu tun oder wieder zu tun.

Natürlich muss die Chemie stimmen, meine ist mir manchmal zu “brachial“.

Aber besser als gar keine Hilfe. :wink:

Lg norma

Was spricht dagegen Fahrrad zu fahren oder zu joggen? Kann man ganz prima allein und man wird nicht blöd angeschaut.

Nebenbei ist Bewegung an der frischen Luft nicht das schlechteste, was man sich antun kann.

Im einer ländlichen Gegend ist es aber sicherlich einfacher (und gesünder) als in einer Großstadt.

Da fällt mir auch noch ein, dass ich auch nie alleine rausgehen wollte und konnte, ich dachte auch immer, was wohl die Leute denken…

Jetzt mach ich es immer öfter und es klappt immer besser. Irgendwie ist doch jeder mit sich selbst beschäftigt und sooooo viele Leute gehen alleine umher…

Hast du denn auch Panik oder Depressionen? Mir haben da Medikamente gut geholfen. Ich möchte aber sagen, dass das der letzte Weg sein sollte… wegen der Nebenwirkungen und dem Absetzten usw…

Ansonsten setz dir kleine Ziele… erstmal alleine spazieren gehen und dann steigerst du dich. Du könntest dann alles notieren und abhaken… eventuell eine Verhaltensanalyse erstellen, welche Gedanken, Gefühle und Verhalten enthällt, also von dir und der Situation und diese könntest du bei der Caritas zeigen und besprechen. :wink:

Lg nj

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Der Punkt was die Leute denken wird überbewertet.

Ich bin viel draußen unterwegs, leider bin ich inzwischen der Meinung, dass viele Leute nicht denken oder dermaßen mit sich selbst beschäftigt sind, dass sie nichts wahrnehmen. Anders ist so manche Aktion nicht erklärbar.

Also, traut euch, geht raus und genießt die Natur.

@malew je nach Ort kannst du auch Hobbies verbinden. Mach ein paar Fotos von schönen Orten und Male diese anschließend.

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Ja, das ist super. Ich habe früher auch IMMER fotografiert oder gemalt… das gab mir Sicherheit und man hat das Schöne fokussiert… :wink:

Bei mir ist es so, dass ich immer von dummen Typen angequatscht werde, das nimmt mir jegliche Motivation… deshalb freu ich mich auf den Winter, weil man da so schön vermummt rausgehen kann.

Lg nj

Hi

Schlechte Nachricht: beim nächsten Termin wirst du dein Problem nicht gelöst haben, auch nicht beim übernächsten oder 10.
Gute Nachrichten: du warst beim ersten Male allein da. Yeah. Beim zweiten Mal wirst du vermutlich wieder alleine hingehen. Und sprichst jetzt schon ganz selbstverständlich davon. Wie wäre es denn, wenn du unterwegs einen Stopp beim Bäcker eingehst und vor Ort einen Kaffee trinkst und dir bewusst machst, dass du alleine bist, es angenehm ist und nichts passiert. Wenn du das direkt vor dem Termin machst, hast du schon einen Erfolg zu berichten.
Such dir trotzdem einen Therapeuten und überbrücke die Wartezeit bei der Diakonie. Medikamente sind wahrscheinlich nicht nötig, helfen ohne Therapie aber nicht.
Ich lerne mit Mitte 40 gerade, dass ich ok bin. Allein unterwegs sein kann ich gut, aber in Gesellschaft ist schwierig. Und vor allem sind Dinge ein Problem, die einfach nur gut für mich sind und keinen objektiven Nutzen haben.

Die Franzi

Hallo,

  1. nimm dich ernst!
    Dein Verhalten ist nicht albern sondern es IST nur und wird einen guten Grund haben.
    Solange du dich nicht ernst nimmst solange kannst du nicht ernsthaft aus dieser Spirale heraus treten.
  2. was ist dein Ziel?
    Setze dich hin und formuliere ganz deutlich, was dein Ziel ist.
    Das mag sich jetzt locker lesen- ich bin mir sehr sicher, dass es Stunden oder sogar Tage dauern wird bist du DAS Ziel in vollster innerer Zufriedenheit formulieren kannst.

Doch genau das ist wichtig!
Damit: setz dich hin und schreib erst einmal alles auf, was dir einfällt. Denk nicht drüber nach, ob „albern“ oder nicht (sowieso- siehe oben :wink:) sondern schreib alles auf.
Dann fühle hin- Satz für Satz: " ist das wirklich das, was ich will? ist es DAS Ziel, wo ich ankommen will?"- und setz dich intensiv damit auseinander.

Das Ziel rausarbeiten ist eines der schwierigsten Prozesse- und wird immer wieder massiv unterschätzt!

  1. Wenn du das Ziel dann hast- überlege dir, was du alles dafür tun musst.
    Bedeutet: unterteile das Ziel in kleine Etappen.
    Der Weg zum Ziel- was beinhaltet der alles?
    zB- wenn ich auf den Berggipfel will, brauch ich eine Ausrüstung, körperliche Fitness, Wissen über den Berg etc…all das muss sich entwickeln und braucht Zeit- jedes für sich erreicht, ist eine Etappe- alles zusammen am Ende meine Berggipfelbesteigung.

Genauso ist es bei deinem Ziel.
Was brauchst du alles dafür? Schreibe es minutiös auf- so als ob du einem kleinen Kind alles haarklein erklären musst. Nur auf diese Art, denken wir an alles und uns werden auch die vielen kleinen Schritte deutlich (und können auch wertschätzen, was wir alles dafür leisten müssen!).

Tja und wenn du jedes Etappenziel erarbeitet hast, kann es langsam mit dem Losgehen losgehen :wink:

Egal, wie einfach dein Wunsch nach Weggehen aussehen mag- für dich ist das gerade ein Berggipfel.
nicht schlimm, ist einfach so…jeder Mensch hat seine persönlichen Berggipfel und immer finden sich andere, die das supereinfach umsetzen können.

Der Job des Beraters kann es übrigens sein, dich genau darin zu unterstützen!
Ihr könnt das auch gemeinsam machen- genau für sowas sind Berater da :wink:

ps- zur Zielerarbeitung kann es auch gehören, dass dir klar wird- das es womöglich um etwas ganz anderes geht als du nun denkst.
Wunder dich also nicht, wenn es am Ende gar nicht mehr um „alleien rausgehen“ geht :wink:

alles Gute für dich
kitty

Das klingt alles sehr gut! Fehlen nur noch regelmäßige Besuche irgendeines Sportvereins. ‚Chorbesuche‘ heißt doch wohl, dass du selber mitsingst?

Kann es, ist es den meisten aber nicht. Wer will denn schon keinen Erfolg haben in seinem Job?

Aber auch da kann es ganz spannend sein, sich im Vorfeld mit Stadtplan eine interessante Route zusammenzusuchen und die dann zu fahren.
LG

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hallo,

irgendwie fehlen die vorgeschichten und das drumherum, alter, lebenserfahrungen, empfehlungen usw. [bitte auch hier nicht veröffentlichen]., das ergebnis ist, dass du dich als schüchtern empfindest und von einem „dein selbstbewusstsein wird sich doch eh nicht ändern“ überzeugt bist.

andererseits gehst du zur berufsschule, erlernst einen beruf, hast somit soziale kontakte, du lebst allein, eigenständig, schätzt dich als introvertiert ein. ein lebensweg, der durchaus lebenswert sein kann. und einfluss auf dein selbstbewusstein haben wird.

aber abschließend dann doch ein „es soll sich was ändern“.

es ist nicht das „es“, sondern alleine du, der etwas ändern kann. das ist immer und nahezu täglich die frage und entscheidung zwischen

  • persönlicher bequemlichkeit
  • und auf andere warten, das zu erledigen, was du sicherlich auch selbst zustande bringen kannst.

wichtig ist, was am ende das ziel sein soll. du kennst es vermutlich. der weg ist schwierig, je nach ziel. dein ziel wird sicherlich ein kompromiss sein. also mal schauen, ein leinwandbild wieder zu malen, oder wie ich beim chorbesuch mich fühle und ankomme, und dann über die regelmäßigkeit entscheiden.

pasquino

Erst mal das ganz faktische: Soziale Kontakte ergeben sich nur, wenn man aus der Einsiedlei rausgeht. Man muss aber nicht auf jeden Erstkontakt eingehen. Da entscheidest Du selber.
Nicht jeder potenziell dumme Blick oder blöde Bemerkung gilt Dir.Oft ist das nur die generell schlechte Laune des jeweiligen Menschens.
Wenn Du Dich draußen mit etwas beschäftigst, was für Dich interessant ist, geht das erst mal niemanden was an.
Du machst das einfach gerne - sei es Fotografieren der häßlichsten oder dümmsten Schaufenster in Deiner Umgebung, das Wegzupfen oder Sammeln von öffentlichem Unkraut oder das Zählen von Vätern mit Kleinkind im Tragesack vor dem Bauch. Das sind vielleicht nicht nützliche, aber doch sinnvolle Beschäftigungen.
Über kurz oder lang wirst Du hoffentlich feststellen, dass es viel spaßiger ist, sich auch mal „draußen“ zu bewegen.
Du musst bei Selbstermutigungsaktionen ja auch nicht immer Bestätigung von „außen“ bekommen. Hauptsache ist doch aktuell nur, dass Du mal was tust, was Dir Spaß macht.
Ich habe hier vor kurzem nach diesem viel zu heißen und trockenen Sommer eine Rosskastanie gesehen, die kaum noch Laub hat, aber Blüten entwickelt.
Das macht mich stutzig.
Man kann ohne jeden Kontakt zu anderen Menschen also recht viel entdecken.
Dafür muss man nur vor die Tür gehen. Dann findest Du auch irgendwas, was Dir zumindest eine Zeitlang Spaß macht.
Ich drücke die Daumen.
LG
Amokoma1

Hattest du nicht letztens wegen eines angeblichen Freundes etwas gefragt? Habe jetzt keine Lust zu suchen. :unamused:

Den Laptop würde ich eher zu Hause lassen. Dann kannst du auch eher andere Leute kennenlernen, als wenn du dich hinter deinen Monitor verkriechst!

Manchmal hilft es einem wenn man Bilder von sich selber macht, dann merkt man wie schön man eigentlich ist.
Zieh dir was schönes an, mach dir schöne Haare und fotografier dich einfach. Vielleicht löst es deine Schüchternheit etwas. Ich würde einfach mal vor die Tür gehen, was soll schon Passieren? Viele Leute sind alleine unterwegs, gehen shoppen oder sonst wohin. Vielleicht hast du Facebook oder so etwas ähnliches, wo du Menschen kennen lernen kannst.
Es gibt’s bei Facebook zB auch Gruppen für jede Stadt, da kann man Menschen anschreiben, die eventuell in deiner Stadt wohnen.
Viel Glück

Imaginärer Freund. Die kann man ja nicht wirklich zählen oder?

Willst du uns jetzt verarschen? :unamused:

Besser mit dem Laptop ins Cafe gehen als mit dem Laptop zu Hause sitzen. Man muss es sich auch nicht zu schwer machen.

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Im Café lernt man keine Leute kennen.

Ein Laptop oder ein Buch ist aber ein tolles Hilfsmittel, um sich daran zu gewöhnen, sich an einem Ort mit anderen Menschen aufzuhalten.

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Dann ist der Leidensdruck wohl (noch) nicht groß genug.

Der ultimative Tip von mir: Mach es einfach! Ob mit oder ohne Laptop.
Im Cafe warten sie jeden Tag darauf, dass sich Leute hinsetzen und was zu trinken bestellen. Die leben davon.
Auch wenn du dir beim ersten Mal vielleicht blöd vorkommst, du wirst bald merken, dass du nicht der Einzige bist, der allein unterwegs ist.
Und du wirst genauso bald merken, dass es keine Sau interessiert, ob du allein unterwegs bist.
Aber: WENN es jemanden interessiert, ist das oft genug ein gutes Zeichen. Schüchterne trauen sich ja meistens nicht so, jemanden anzusprechen, der NICHT allein ist :wink:

Da haste was:
Zu einem (wildfremden) Berater zu gehen und seine ganz persönlichen Probleme auszubreiten erfordert rein objektiv gesehen mehr Mut (ja, Mut ist nichts objektives, aber sei’s drum), als sich an einen leeren Tisch im Cafe zu setzen und einen Drink zu bestellen.
Deine Bremse kannste ja mitnehmen. Wenn’s ihr nicht gefällt, läßtse beim nächsten Mal einfach daheim.
Und wenn das Cafe beim fünften Besuch fast voll ist, kriegst du vielleicht sogar ein „Ist hier noch frei?“ über die Lippen.

Gruß,

Kannitverstan

Nein nicht wirklich!