Tipps und Tricks fürs perfekte Verbrechen

Hallo!

Mir fällt auf, dass in den Medien die Fehler verhinderter Gangster bis ins Detail bekannt gemacht werden. Dazu könnte ich etliche Beispiele nennen, das jüngste ist die Meldung heute in den Nachrichten, dass sich ein salafistisches Ehepaar verdächtig gemacht hat, als es eine ungewöhnlich große Menge Wasserstoffperoxid und Spiritus gekauft hat, die als Basis für die Herstellung von Sprengstoffen dienen.
Nun werden künftige Terroristen, so sie nicht auf den Kopf gefallen sind, schlussfolgern, dass sie mehrere kleine Mengen kaufen müssen um nicht aufzufallen.

Jetzt verstehe ich ja die Journalisten, die das Recht auf Information und die Weitergabe derselben verteidigen, aber sollte nicht die Sicherheit der Bevölkerung einen höheren Stellenwert haben als der Wunsch, die Sensationslust einiger Leute zu befriedigen?

In unserer Gesellschaft muss doch öfters mal abgewogen werden, welche Interessen schwerer wiegen, wieso fällt dies in dem Fall der Berichterstattung zu Ungunsten der inneren Sicherheit aus?

Zaunkoenigin

Hallo!

Kann meine maßlose Enttäuschung nicht verbergen. Aufgrund der Überschrift hoffte ich, endlich den passenden Tipp zu bekommen, der im Ergebnis zur Yacht im Hafen der eigenen Insel führt. Statt dessen wird nur ein trotteliger Fehler auf dem Niveau des vom Einbrecher verlorenen Personalausweises geboten.

Mir fällt auf, dass in den Medien die Fehler verhinderter
Gangster bis ins Detail bekannt gemacht werden.

Du darfst ganz sicher sein, intelligente oder wenigstens Methoden, die nennenswerten Erfolg versprechen, sind nicht dabei. Wo die Schreiberlinge bestenfalls flüchtig hingerochen haben, haben selbst simpel gestrickte Ganoven längst hingesch****.

dass sich ein salafistisches Ehepaar verdächtig gemacht hat, als es eine ungewöhnlich :große Menge Wasserstoffperoxid und Spiritus gekauft hat…

Sehr viel dämlicher geht’s nicht mehr.
Der etwas klügere Terrorist betreibt seit Jahren ein Gewerbe, für das er regelmäßig die benötigten Utensilien über geregelte Wege des Chemikalienhandels mit ordentlicher Buchführung und allem Drum und Dran bezieht. Man kann seine Räumlichkeiten gerne durchsuchen und findet nur einen vorbildlichen Gewerbebetrieb. Keine Sorge, ein Geheimnis habe ich damit nicht verraten, allenfalls die erste Lektion eines Einführungskurses für angehende Mafiosi.

Nun werden künftige Terroristen, so sie nicht auf den Kopf
gefallen sind …

Wenn sie nicht auf den Kopf gefallen sind, kann man ihnen nicht mehr viel Neues beibringen.

sollte nicht die Sicherheit der Bevölkerung einen höheren
Stellenwert haben als der Wunsch, die Sensationslust einiger
Leute zu befriedigen?

Durch die Verbreitung von Plattheiten, die in einschlägigen Kreisen nicht mal für ein müdes Lächeln reichen, wird keiner gefährdet.

In unserer Gesellschaft muss doch öfters mal abgewogen werden,
welche Interessen schwerer wiegen, wieso fällt dies in dem
Fall der Berichterstattung zu Ungunsten der inneren Sicherheit
aus?

Polizei und beliebige, noch so gut organisierte und vernetzte Nachrichtendienste - mögen sie abhören und mitlesen, was immer sie wollen - können nicht verhindern, dass von Kriminellen und/oder Fanatikern Bomben oder Waffen gebaut werden. Von der Presse veröffentlichte Baupläne oder Anleitungen zur Vorgehensweise braucht dafür niemand. Z. B. jeder halbwegs wache Mechatroniker erhielt das erforderliche Rüstzeug in Lehre und Berufsschule. Natürlich ist dort Bombenbau kein Unterrichtsfach, aber es gibt keinen prinzipiellen Unterschied, ob jemand eine elektrisch gesteuerte Vorrichtung für eine friedliche Anwendung baut oder ein Ding, das Krach-Bumm macht. Kannst auch gerne einen Polizisten beim Bau zugucken lassen. Der bemerkt den Unterschied nicht.

Na, Angst bekommen? Gut so. Das war die Retourkutsche für die eingangs erwähnte erlittene Enttäuschung.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

In unserer Gesellschaft muss doch öfters mal abgewogen werden,
welche Interessen schwerer wiegen, wieso fällt dies in dem
Fall der Berichterstattung zu Ungunsten der inneren Sicherheit
aus?

du meinst, man müsste Kriminalromane auch verbieten? Das sind doch die besten Hinweisgeber.

Gruß
T.

veröffentlichte Tipps…
Früher bei der Armee galt der Spruch: „den Schuss den du hörst hast du bereits überlebt“.
Genauso mit (Geheim-)Tipps: veröffentlichte (Geheim-)Tipps haben ihren Tipp-Charakter durch die Veröffentlichung selbst verloren.
Beides richtet keinen Schaden mehr an.

LG
2felnder

du meinst, man müsste Kriminalromane auch verbieten? Das sind
doch die besten Hinweisgeber.

Dann kommt Inspektor Columbo mit einer Frage zurück.

Hallo,

Mir fällt auf, dass in den Medien die Fehler verhinderter
Gangster bis ins Detail bekannt gemacht werden.

woher weißt Du, daß die bekannten Details alle Details sind? Auch wenn andere Thesen vertreten werden: die Polizei ist nicht blöder als die Polizei erlaubt und gibt regelmäßig natürlich nicht alle relevanten Details heraus und das gleich aus mehreren Gründen: Erstens sollen Nachahmungen verhindert werden, zweitens soll die Fahndung nicht erschwert werden und drittens will man Trittbrettfahrer von den Originaltätern unterscheiden können.

C.

Hallo,

die Mär des hochintelligenten Verbrechers ist einfach nicht klein zu kriegen. Fakt ist, dass der weit überwiegende Teil der Verbrecher intellektuell eher minderbemittelt ist, und nicht einmal im Fernsehen die Nachrichtensendungen sieht, … Daher funktioniert klassische Polizei- und Geheimdienstarbeit im Regelfall auch so gut.

Insofern kann ich auch immer nur den Kopf schütteln, wenn behauptet wird, dass neue Ermittlungsmethoden und Ermittlungsrechte nichts bringen würden, weil die Täter ja ohnehin längst den ein oder anderen Schritt weiter wären. Das überschätzt den Großteil der „Kundschaft“ einfach ganz gewaltig.

Die Leute schauen/lesen einfach zu viel zu sehr von intellektuellen Drehbuchschreibern und Krimiautoren um zu viele Ecken erdachte Krimis. Der Alltag von Polizei, Staatsanwaltschaft und Strafgericht hat damit nicht ansatzweise etwas zu tun.

Insoweit kannst Du all solche Dinge recht problemlos über die Medien verbreiten. Bei der größten Gruppe potentieller Täter fallen entsprechende Dinge ohnehin nicht auf fruchtbaren Boden, und der kleine Teil nicht ganz so schlapper Gesellen ist tatsächlich so intelligent, dass er selbst schon lange um diese Problematiken weiß. Die dazwischen liegende Gruppe, die hier wirklich „profitieren“ kann, ist minimal.

Schönes aktuelles Beispiel hier aus der Region eine Truppe von „hochintelligenten“ Online-Betrügern, die technisch offenbar wirklich recht fit in Bezug auf die nötigen Dinge im Internet war. Das banale Abhören von Handys und das Abfangen von SMS, in denen man freimütig und unverschlüsselt kommunizierte, brachte sie jetzt doch vor den Kadi. Und das ist eben kein Einzelfall. Vielmehr macht ein Großteil der „etwas überlegter“ an die Sache heran gehenden Täter regelmäßig ganz banale Fehler.

Gruß vom Wiz

Hallo,

alle nötigen Informationen zur Herstellung von APEX wären für die unterbelichteten, mutmaßlichen Terroristen bei Wikipedia abrufbar gewesen.

Die Chance, den Herstellungs- und Bastelprozess mit Haushaltsmitteln zu überleben, würde ich nicht über 50% ansetzen. Von daher kann man nur hoffen, dass sich zukünftig „Berufene“ als Anwärter für den Darwin Award einreihen werden.

vdmaster

Jetzt verstehe ich ja die Journalisten, die das Recht auf
Information und die Weitergabe derselben verteidigen, aber
sollte nicht die Sicherheit der Bevölkerung einen höheren
Stellenwert haben als der Wunsch, die Sensationslust einiger
Leute zu befriedigen?

In unserer Gesellschaft muss doch öfters mal abgewogen werden,
welche Interessen schwerer wiegen, wieso fällt dies in dem
Fall der Berichterstattung zu Ungunsten der inneren Sicherheit
aus?

Erzähl das mal den Hinterbliebenen des abgestürzten Flugzeuges. Was denen von den Journalisten teilweise angetan wird ist teilweise echt asozial.
Manchmal finde ich den freien Journalismus zum kotzen.
Andererseits sind auch die Schuld die den Schund kaufen. Von wegen Angebot und Nachfrage und so.
Schön wäre es wenn die belästigten Hinterbliebenen dafür massiv entschädigt würden.

Dass in England diese Zeitschrift dicht gemacht wurde weil deren Reporter die Mobilfunkbox eines verschwundenen Jungen gehackt haben fand ich richtig Klasse.

Versteht mich nicht falsch. Wir brauchen eine freie Presse, aber das was einige abziehen ist echt scheiße.

Was denen von den Journalisten teilweise angetan wird ist teilweise echt asozial.

Was wird denen denn „angetan“? Sollen Journalisten aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen nicht über Unglücke berichten? Klar übertreiben es einige, speziell die Boulevardmedien, aber die Hinterbliebenen werden ja nun nicht gezwungen die Zeitung mit den 4 Buchstaben zu kaufen.

Es geht mir mehr darum, dass die Hinterbliebenen von den Reportern physich und psychisch belästigt werden nur um einen Kommentar oder Schnappschuss zu bekommen den man dann abdrucken kann.

Manchmal Frage ich mich wie weit Journalisten dazu beitragen bzw. welche Auswirkung Ihre Artikel auf die Ausübung der Kriminalität haben.

Eher Fehlinformationen
Hallo,
kann mir denken dass die Polizei auch oft falsche Informationen heraus gibt, z.B. berichtet dass der Taeter einen dummen Fehler gemacht hat - in Wirklichkeit ist es aber oft wahrscheinlicher dass die Polizei einen Tip von jemanden im Umkreis des Taeters bekommen hat aber dies natuerlich nicht gerne an die grosse Glocke haengt.

Gruss
Desperado

Selbst wenn ich solche Tricks kennen würde: diese hier öffentlich zu verbreiten halte ich für sehr bedenklich. Wer weiß schon , was der TS damit vor hat…