Hallo,
Angsterkrankungen sind recht häufig unter den psychischen Erkrankungen. Eine gute Therapie wird versuchen, die Ursachen zu ergründen. In vielen Fällen wird man eine Konfrontationstherapie wählen, um zu lernen, die Ängste auszuhalten/ zu relativieren. Der Weg wird lang, steinig, und geprägt von „drei Schritte vor und zwei zurück“.
Der erste schwierige Punkt ist: einen Therapeuten/ Psychologen zu finden, der das Problem kennt, Ursachen erkennen kann und die Stärke besitzt, andere Wege vom Patienten zu fordern. Der nächste schwierige Schritt wird die Überwindung sein, in einer Tagesklinik oder gar in einer geschlossenen Kur die Ängste intensiv anzupacken.
Aber der größte Kampf wird es werden, zu lernen, die Angst vor der nächsten Angst auszuhalten. Es ist fast wie bei Alkoholikern: auch die müssen lernen, das Brüllen des Löwen aber auch das beharrliche Flüstern der kleinen Katze im Kopf auszuhalten. (Entschuldige bitte den Vergleich, wenn er Dir unpassend erscheint.)
Angststörungen und die Zwänge, die so oft hervor rufen, sind aus meiner Sicht nichts, was man allein erfolgreich angehen kann. Selbst die Hilfe eines Forums oder anderer Internetplattformen kann viel zu wenig sein. Sogar mit erfahrener und guter professioneller Hilfe wird es für viele ein schwerer Weg.
Aber lass Dich nicht unterkriegen. Es gibt viele Angsterkrankte, die ein weitgehend glückliches und „normales“ Leben führen können.
Grüße
P.S.: Es gibt natürlich noch die Möglichkeit der Einnahme von Psychopharmaka. Die können den Gehirnstoffwechsel beeinflussen, wodurch die Ängste „viel flacher“ werden. (Ich kann es nicht passender ausdrücken.) Allerdings verändern sich auch andere Denk- und Empfindungsweisen. Manche Menschen fühlen sich unter dem Einfluss solcher Medikamente sich selbst fremd. Es gibt auch Berichte über psychoaktive Medikamente mit erheblichen (mortalen) Nebenwirkungen. Aus meiner ganz persönlichen Sicht sollte man die Nutzung von Medikamenten so lange wie möglich aufschieben.