Moien
Findet Ihr es üblich, einen Wohnwagen probezufahren, oder
kauft Ihr den vom Fleck weg, wenn er einen guten Eindruck
macht?
Es ist nicht üblich eine Probefahrt zu machen. Die Fahreigenschaften unterscheiden sich nicht so grossartig zwischen Modellen gleicher Grösse. Und mit Rucken im Stand kann man die Dämpfer und den Aufbau genauso gut testen. Dann ist fast nie etwas an den Radlagern (bei den Laufleistungen auch kein Wunder).
Was ich aber immer schriftlich vereinbaren würde:
- Die Lichtanlage muss an _meinem_ Auto funktionieren.
- Die Bremsen müssen laut TÜV gut sein.
Wenn das nicht klappt muss der Händler diese Mängel auf seine Kosten abstellen.
Das Licht ist meistens gar kein Problem. Es sei denn der Wagen wurde von einem Laien von einem Steckersystem auf ein anderes umgebaut. Diese Knobelarbeit führt öfter mal zu „lustigen“ Resultaten (linker Blinker und Bremse zusammen => Nebelschlussleuchte blinkt mit…). Das wieder auf normal umbauen braucht sehr, sehr viel Zeit.
Die Bremsen sind bei langen Standzeiten eigentlich immer ein Problem. Den Flugrost bekommt man durch 2-3x sanft bremsen runter, aber die links-rechts Einstellung für die Verteilung der Bremskraft kann nach einem Jahr Standzeit schon völlig daneben sein. Die Verteilung kann man beim Fahren nur schwer nachvollziehen, deshalb ab zum TÜV Bremsen testen. Das Einstellen selbst ist keine grosse Sache wenn man einen Bremsenteststand zur Verfügung hat.
Und lass dir mindestens eine Verlägerung mit Stecker passend zu Wagen geben. Einige Wagen haben Eurostecker und in Spanien von Euro auf die lokalen suchen ist nicht lustig. Vorallem weil man den Händler das Gegenstück nicht zeigen kann. Ich hab immer eine 2. Verlängerung zum umbauen dabei.
Was die Fahreigenschaften angeht: es hängt sehr stark von Auto ab. Vorallem der Abstand Anhängerkuppelung Hinterachse und das Gewicht des Wagen zählen. Vans mit kleinem Abstand und hohen Gewicht (sowie grossem Windschatten) fahren sich erstaunlich gut. Und man muss richtig packen (schwere Sachen möglichst nahe an die Achse, leichte Sachen weiter aussen. Möglichst symetrisch und die richtige Last (35-75Kg, je nach Modell) an der Kupplung. Den Kofferraum des Auto nicht zu schwer packen. Das Auto sollte nicht hinten stark in die Knie gehen. Beim ersten Mal mit Wage einladen um das Gesamtgewicht einschätzen zu können. Vorzelt mit Stangen und Gasflaschen rausnehmen und ebenfalls wiegen). Ein grosser Motor hilft, muss aber nicht sein. 130PS Diesel reichen für ein 3.5 Tonnen (Gewicht Wagen + PKW) Gespann völlig, ein 100PS Diesel zieht 3 Tonnen.
Noch so eine Sauerei die man vorher wissen sollte: in die meisten Wagen passen Standardgasflaschen rein. Aber in manche wenige halt nicht (Die Fächer sind dann nicht hoch genug). Die Standardflaschen bekommt man im Ausland problemlos, die anderen halt eher nicht. Von den nicht-Standardflaschen sind die blauen Campinggas Teile in Europa am weitesten verbreitet. Unter den Standardflaschen gibt es auch noch Unterschiede: manche haben oben um das Ventil einen Schutz, andere nicht. Immer welche mit möglichst grossen und hohen Schutz zum testen reinstellen. Wenn die passen past auch alles andere. Druckmesser an den Flaschen sind was sehr praktisches (anheben und schütteln macht bei 13Kg Flaschen keinen Spass).
Mit einer normal grossen Standardflasche kann man im Sommer allerdings auch 4-8 Wochen für 2 Leute kochen. Doof wird es wenn man heizen muss. Das verbraucht erstaunlich viel mehr (Heizen mit Strom geht nicht überall…).
cu