Toaster: Bräunungsgrad-Einstellung wird immer unpräziser

Hallo!

Unser altehrwürdiger Toaster hat im Laufe der Jahre eine Eigenheit entwickelt:
Anfangs war der Bereich des Bräunungsgrad-Drehpotis für akzeptabel geröstete Toastscheiben immer etwa zwischen 2,5 und 3,5 von 6.
Dieser Bereich hat sich nun sukzessive nach unten verschoben und extrem verengt. Bei 1,5 kommt der Toast teilweise noch völlig weiß heraus, während er auf 2 schon fast verkohlt. Die Einstellung ist also eine Gratwanderung geworden. Es ist allerdings auch schon passiert, dass selbst auf niedrigster Stufe der Toast beinahe verkohlt worden wäre.
Ich hatte die Idee, auf Verdacht alle Elkos auf der Steuerungsplatine zu erneuern. (Es ist nur einer vorhanden.) Wenn ich mir das Symptombild aber nochmals durch den Kopf gehen lasse, müsste doch dann bei gleicher Einstellung am Rädchen ein stets reproduzierbares Ergebnis herauskommen. Der Verdacht ginge dann doch eher in Richtung einer Altersschwäche des Potis.
Um dieses auszutauschen, was sich schon erst einmal durch die drei Beinchen deutlich schwieriger gestaltet, müsste ich mir erst ein passendes besorgen, was sich wirtschaftlich wohl wirklich kaum mehr gegen einen neuen Toaster lohnen würde.

Was meint ihr? Lohnt sich die Mühe, eines Elko-Tauschs überhaupt?

Viele Grüße
Marius

Danke für die Frage, das würde ich auch gerne wissen, da ich das gleiche Problem bei meinem Toaster habe. LG

wenn das gängige Normteile sind und man im Laden statt im Versandhandel kaufen kann dann lohnt es sich immer. Weil Centkram.

Und wenn man es selbst machen kann sowieso.

Ja, ein Haken ist noch.
Ob es daran liegt. Denn es hat meist auch aktive Bauelemente (IC)

MfG
duck313

Ist das alles, was Du über das Ding weißt oder ist das alles, was Du uns verraten willst?

Mein Toaster hat zum Beispiel gar keinen Elko und auch kein Poti. Und nun?

dann ist er noch „altehrwürdiger“ als seiner.

Und da er bereits 1 Elko gesehen hat und das Poti wohl auch darf man ihm sicher glauben, es hat eine Steuerplatine und der Fehler ist dort zu suchen.

dein „Uralt-Modell“ hat eine schlichte thermische Verzögerung . Das kann jahrzehntelang funktionieren . Bei mir war das auch so, nur irgendwann war Schluss und die neuen Modelle sind mit einer „neumodischen“ Bräunungselektronik und E-Magnethalterung ausgestattet.

Es ist ein Tefal, aber Modell unbekannt. Auf dem Typenschild steht einiges, worauf man aber im weltweiten Netz nicht fündig wird: Model 573605 z. B.

Ja, ein IC ist leider auch drauf neben einigen Widerständen, nichtelektrolytischen Kondensatoren, einem Transistor, einer Z-Diode etc.

Hat er einen einstellbaren Bräunungsgrad mit Sensor oder stellt man nur die Zeit ein?

Ich hab die Platine jetzt mal analysiert und am Labornetzteil getestet. Konnte dabei den Fehler aber nicht reproduzieren. Ein Bräunungsgradregler scheint implementiert. Es gibt einen temperaturabhängigen Widerstand in EInbaulage ganz oben auf der Platine und wenn man den mit in seine Nähe gehaltener heißer Lötspitze erwärmt, verkürzt sich die Toast-Zeit bei identischer Einstellung.

Es gibt auch drei Tasten, eine zum Verlängern der Toast-Zeit zwecks Auftauen, eine zum Verkürzen zum Wiederaufwärmen und eine zum Abbrechen des Toast-Vorgangs. Die Aktivität der ersten beiden Modi wird je durch eine rot leuchtende LED angezeigt.

Ich werde dann mal alles wieder zusammenbauen und vielleicht hat es sich durch das viele Gedrehe am Poti erst einmal wieder eingerenkt.

Vom Elko-Tausch habe ich abgesehen. Der scheint auch nur irgendwie zur Glättung ö. ä. da zu sein und änderte seine Spannung während des Ablaufens der Toast-Zeit kein Stück.

Wie ist das zu verstehen?
Du hast die ganze Nachbarschaft mit ideal gebräuntem Toast versorgt, wenn die Elektronik am Labornetzteil betrieben wird?

Wenn der Kapazität verloren hat, steigt die Brummspannung. Kann man am Besten mit dem Oszilloskop sehen.
Alternativ, die Spannung am Elko mit einem DVM messen. Einmal auf DC und dann noch auf AC. Mit AC bekommst du die Brummspannung. Wenn die Brummspannung zu gross ist, kann die Spannung nicht richtig stabilisiert werden und zu Fehlern führen.
Da die Spannungen nicht sinusförmig sind, kann man mit den meisten DVM die AC-Werte nur schätzen.

Was ist da verbaut, ein NE555?

Da könnte auch der NTC (?) gealtert sein. Die Teile können sehr heiss werden, zeitweise sogar über den zulässigen Werte. Ist eine Menge Strahlungswärme, welche die Heizung abgibt.

MfG Peter(TOO)

Wie ist das zu verstehen?
Du hast die ganze Nachbarschaft mit ideal gebräuntem Toast versorgt, wenn die Elektronik am Labornetzteil betrieben wird?

Genau! :wink:
Nein, ich habe die Platine hergenommen mit ihren drei Anschluss-Drähtchen. Davon ist einer Minus (rot), einer Plus (schwarz, auf diese unkonventionelle Farbgebung muss man erstmal kommen…) und der dritte der vom Transistor geschaltete Minus für den Halte-E-Magneten (weiß).
Spannung vom Netzgerät an rot und schwarz, den weißen an ein Lämpchen und deren anderen Pol mit auf Minus. Spannung durch Probieren ermittelt. Lämpchen hat die Leistung des Haltemagneten ersetzt und dessen imaginären Betrieb angezeigt.

Wenn der Kapazität verloren hat, steigt die Brummspannung. Wenn die Brummspannung zu gross ist, kann die Spannung nicht richtig stabilisiert werden und zu Fehlern führen.

Das kann natürlich auch der Grund sein. Leider müsste man wissen, welchen Wert die Brummspannung hier maximal haben darf… Da die Hilfsspannung ja spannungsteilerartig vom Heizdraht her abgegriffen und nur mit einer Diode und einem weiteren Elko gleichgerichtet/geglättet wird, ist der tolerierbare Restwelligkeitswert bestimmt relativ hoch.

Was ist da verbaut, ein NE555?

Nein. Irgendwas anderes mir unbekanntes. Hab ich mich nicht gemerkt.

Da könnte auch der NTC (?) gealtert sein. Die Teile können sehr heiss werden, zeitweise sogar über den zulässigen Werte. Ist eine Menge Strahlungswärme, welche die Heizung abgibt.

Das kann ich mir kaum vorstellen. Der sitzt ja nicht ansatzweise in der Nähe eines Heizdrahtes, sondern Richtung Gehäuse zeigend von den Heizschlitzen her gesehen hinter der Platine.

Wenn ich deine Aufzählung richtig im Kopf habe, wird mit einer Z-Diode stabilisiert.
Wenn die Spannung plus Brummspannung kleiner als die Z-Spannung werden, kann nix mehr stabilisiert werden.
Du könntest die Brummspannung direkt an der Z-Diode messen. wenn diese grösser als 0.05V ist, solltest du den Elko tauschen.

Das mit der Heizung als Spannungsteiler kenne ich auch von Föhns. Da wird heute oft ein 12V-Motor für den Lüfter verwendet, welcher seine Spannung aus der Heizung bezieht. Gleichzeitig kann man damit auch die Elektronik versorgen, Das spart einen Trafo oder ein Schaltnetzteil und ist halt billiger. Der zusätzliche Abgriff an der Heizwicklung koste nichts.

Ich kenne jetzt diesen Aufbau nicht. Wenn es ein NTC ist, müsste eigentlich die Strahlungsintensität gemessen werden. Nur die Umgebungstemperatur zu messen bringt eigentlich nichts.

Es gab auch Messverfahren, welche mit einer reflektierenden Lichtschranke versuchten den Bräunugsgrad des Brotes zu messen.

Das grösste Problem bei der Elektronik im Toaster ist immer die Umgebungstemperatur. Da lässt sich kein garantiert kühles Plätzchen finden, was die Lebensdauer nun mal verkürzt.

Gerade Nass-Elkos sind da sehr empfindlich. Pro 10K halbiert/verdoppelt sich die Lebenserwartung des Elkos. Kühler lebt er länger. Einfache Elkos haben eine Lebenserwartung, bei Dauerbetrieb mit Nenntemperatur, von etwa 1 Jahr. 10K machen da einen Unterschied von 1/2 zu 2 Jahren.

MfG Peter(TOO)

Wenn ich deine Aufzählung richtig im Kopf habe, wird mit einer Z-Diode stabilisiert.
Wenn die Spannung plus Brummspannung kleiner als die Z-Spannung werden, kann nix mehr stabilisiert werden.
Du könntest die Brummspannung direkt an der Z-Diode messen. wenn diese grösser als 0.05V ist, solltest du den Elko tauschen.

Also es gibt noch eine „Hauptplatine“, wo der Elektromagnet, die Gleichrichtdiode, eine kleine Freilauf-Diode für ersteren und ein etwas größerer Elko drauf sitzen. Dann würde ich eher diesen Elko verdächtigen, weil der sich deutlich näher an der Hitzequelle befindet und zudem größer ist… Der macht die Glättung und der kleinere auf der Steuerplatine dann wohl die Siebung. Deswegen sind da auch noch zwei zueinander parallel liegende Widerstände (vermutlich billiger als einer doppelt so großer Leistung) in Reihe zur Spannungsversorgung mit drauf. Die sieben offenbar die Restwelligkeit heraus und sind vermutlich auch Teil der Z-Dioden-Stabilisierung.