Tochter hat keine Freunde-was tun?

Tochter hat keine Freunde-was tun?

Sehr geehrte Experten,
meine tochter ist nun 14 Jahre alt und geht seit 3 Jahren auf ein Hamburger Gymnasium. Sie wirkt stets sehr traurig und zurückhaltend und auch die Klassenlehrerin berichtete mir, dass sie keinen Anschluss finde.
Sie sagte auch vor kurzem zu mir, sie habe einfach keine Freunde. Soetwas bricht mir als Mutter natürlich das Herz und ich frage mich warum. Natalie ist ein ganz liebes Mädchen- manchmal etwas schüchtern. Was kann ich für sie tun, ausser ihr eine gute Mutter zu sein? sollte ich über einen Schulwechsel nachdenken?
Vielen Dank!
Greta

Hallo Greta,

die Tochter hat keine Freunde, wird aber soweit nicht geärgert oder geschnitten?

Es gibt Kinder/Jugendliche, die etwas anders sind - nicht im Negativen! Also ganz normale ruhige freundliche Jugendliche, die nicht jedem Trend hinter her jagen.

Ob daran ein Schulwechsel was ändert, ist fraglich.
Das verspricht nur eine Erfolgschance, wenn außer Frage steh, das deine Tochter absichtlich geschnitten wird bzw. jemand von den Mitschülern dafür sorgt, das sie keine Freunde findet.

Vielleicht sollte sie sich die Freunde außerhalb der Schule suchen. Eventuell auch ehrenamtlich.

Es gilt nach der Ursache zu forschen - davon steht ja leider nichts im Beitrag. Meine Tochter hat auch jahrelang nicht unbedingt Freunde in der Schule gehabt.

Die später geschlossenen Freundschaften waren auch nicht beständig, bzw. lösten sich auf, weil meine Tochter nicht unbedingt zur schulischen Elite gehörte.

Man war etwas Besseres und ließ das die Anderen spüren. Sie hat sich die Bestätigung in einem Werkkurs geholt, wo sie später auch freiwillig weiterhin mithalf und praktisch die Werkstatt leitete.

Viel raten kann ich nicht, wenn nichts Eindeutiges vorliegt. Besinnt euch auf die Stärken des Mädchens und baut darauf auf. Mag sie gern Tiere?
Dann gibt es eventuell ortsnah eine Jugendgruppe im Tierschutz - hier machen die tolle Aktionen.

Oder (ich weiß wie uncool) beim Roten Kreuz oder THW anfragen, ob man mal reinschnuppern kann.

Ich weiß auch das die Freizeit auf einem Gymnasium knapp ist, aber meist sind Freundschaften, die man außerhalb der Schule schließt beständiger.

LG
tina

Liebe Greta,

ich persönlich würde nicht gleich über einen Schulwechsel nachdenken. Als ich 14 Jahre alt war, hatte ich genau das gleiche Problem wie deine Tochter. Ja, es war eine harte Zeit und ich wünschte mir so manches Mal. ich müsste nicht mehr dorthin gehen - zumal ich dort zusätzlich noch gemobbt wurde. Aber nach einem Jahr änderte sich plötzlich alles. Ich hatte es allein geschafft, trotz Handycap, innerhalb meiner Klasse Freunde zu finden. Obwohl zuvor alle und ich betone ALLE zusammengehalten hatten. Heute würde ich sagen, ich bin durch diese Erfahrung kraftvoller geworden. Allerdings habe ich mir während der schlimmen Zeit auch Freunde außerhalb der Schule gesucht - durch eine kirchliche Jugendgruppe. Dort fand ich Halt und Selbstbewusstsein. Und Hamburg hat sicherlich viel zu bieten, um auch schüchternen Mädchen unterstützend unter die Arme zu greifen.
Bevor du über einen Schulwechsel nachdenkst, versuche evtl. Kontakt zu Mädchen und Jungen aufzubauen, die gleiche Erlebnisse haben oder hatten. Bei uns gibt es einen Verein, der über alle Selbsthilfegruppen und unterstützende Maßnahmen innerhalb der Stadt informiert und erste Kontakte aufbaut. Frage doch mal deine Tochter, ob sie damit einverstanden wäre, wenn ihr euch gemeinsam auf die Suche nach einer geeigneten Gruppe macht.

Ich wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Kraft und viel Erfolg! Ich schicke euch einen Engel, der euch unterstützt.

Liebe Grüße,
Kati