Todesursache bei aufgeschnittener Kehle

Hallo erstmal,

in Krimis, Kriegsfilmen und manchmal auch in der Geschichte werden Menschen umgebracht, indem man ihnen die Kehle durchschneidet. Angeblich ist man fast augenblicklich tot und auch nicht mehr in der Lage, um Hilfe zu schreien etc.
Aber: woran stirbt man eigentlich genau, wenn einem die Kehle durchgeschnitten wird? Wegen Blutmangel im Gehirn, weil das Blut durch die Halsschlagader nicht mehr nach oben kommt? Oder wird das Blut durch die neu entstandene „Querverbindung“ in die Luftröhre gepumpt und man ertrinkt daran? Beide Fälle brauchen meiner Meinung nach Zeit und sind von „schnell und schmerzlos“ weit entfernt.
Hat jemand noch weitere Ideen oder besser: eine medizinisch fundierte Antwort?

Grüße Matthias

Hi Du alter Halsabschneider,

  1. Für Rambo am wichtigsten ist wahrscheinlich, dass man nur noch blubbern kann, wenn die Verbindung zwischen Luftröhre und Kehlkopf geöffnet wird. Für die Stimme muss ja Luft aus der Lunge an den Stimmbändern (im Kehlkopf) vorbeiströmen. Kehle auf - Luft geht da raus.

  2. Als Todesursache kommen in Frage: Verbluten und Ersticken. Dabei hängt es wahrscheinlich von Tiefe und Länge des Schnittes und Lagerung des Verletzten ab, was zuerst Eintritt: Verbluten wird er dann, wenn die dicken Halsvenen eröffnet sind und das Blut nach aussen abfließt. Ersticken durch Aspiration größerer Blutmengen, wenn das Blut in die Luftröhre fliessen kann. Die Hirndurchblutung wird bei Durchtrennung beider Carotiden (halsschlagadern) schon deutlich beeinträchtigt. Es gibt aber noch zwei Arterien im Wirbelsäulenbereich. Ohne hypoxischen Hirnschaden wird es trotzdem eher selten ausgehen. Daran stirbt man aber nicht sofort, u.a. weil Atem- und Kreislaufzentrum im verlängerten Rückenmark eben nicht von den Carotiden versorgt werden.

  3. Schmerzlos ist das bestimmt nicht. Da aber sehr viel Blut durch die Halsschlagadern fließt und recht bald komplexere Hirnfunktionen wie Bewusstsein ausfallen, wird es doch recht schnell gehen.

Gruß, Dennis

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Hallo.

Hat jemand noch weitere Ideen oder besser: eine medizinisch
fundierte Antwort?

Na, medizinisch fundoren eher nicht. Die letale Rasur soll so durchgeführt werden, dass der Kopf beinahe ab ist. Sinn und Zweck ist tatsächlich die Schnelligkeit, mit der das Opfer handlungsunfähig wird - von Schmerzlosigkeit ist weniger oft die Rede.

Wenn die zum Kopf führenden Schlagadern durchtrennt werden, fällt der Blutdruck ins Bodenlose, könnte ich mir denken. Der Schock führt zum Ausfall der willkürlichen Steuerungsfunktionen, so dass das Opfer nix mehr anstellen kann, außer am Boden zu liegen und pustende Geräusche von sich zu geben. Der Tod wird aber erst eintreten, wenn der Blutverlust zum Zusammenbruch des Kreislaufs führt.

Schneller dürfte die Durchtrennung des Rückenmarks im HWS- Bereich wirken, was aber mehr Präzision erfordert als sie in einer Kampfsituation erwartet werden kann.

Gruß Eillicht zu Vensre

Hallo erstmal,

Hat jemand noch weitere Ideen oder besser: eine medizinisch
fundierte Antwort?

Grüße Matthias

Howgh Mathias,
ich denke Du bist hier im falschen Brett, weil sich ‚Medizin allgemein‘ mit dieser Thematik nicht so arg beschäftigt. Aber wenn Du schon medizinisch fundierte Antworten haben willst:

  1. Erkältung, weil die Atemluft nicht mehr durch die Nase vorgewärmt wird?

  2. Schluckbeschwerden?

Wenn Du wieder medizinische Fragen haben solltest, wende Dich gerne jederzeit wieder an Deine Experten.

Kai

Wo sollte er…
…sonst fragen? Im Brett „Mord und Totschlag“? Er hat präzise gefragt und ist hier goldrichtig!

Gruß
Lea

3 Like

Der Blutdruck fällt im Gehirn sofort ab was theoretisch sehr schnell zur Bewustlosigkeit führen sollte. Denkbar, dass das Opfer noch einige Sekunden bewusst erlebt.
Es gibt glaubwürdige Überlieferungen, dass die Menschen im Mittelalter nach den Enthauptungen noch Augenbewegungen an dem abgetrennten Kopf sahen.
*schauder*
Gruss Christian

Hallo!

Es gibt glaubwürdige Überlieferungen, dass die Menschen im
Mittelalter nach den Enthauptungen noch Augenbewegungen an dem
abgetrennten Kopf sahen.
*schauder*

Ich will deine Kompetenzen ja nicht in Frage stellen. Aber könnte es nicht auch sein, dass das nur noch Zuckungen waren, die nichts mit bewussten Bewegungen zu tun haben? Mir fällt da das Huhn ein, das ohne Kopf dahinläuft :wink: Weisst du was dazu?

VG, Stefan

Hühner, Piraten, …
Hi!

Ich will deine Kompetenzen ja nicht in Frage stellen. Aber
könnte es nicht auch sein, dass das nur noch Zuckungen waren,
die nichts mit bewussten Bewegungen zu tun haben? Mir fällt da
das Huhn ein, das ohne Kopf dahinläuft :wink: Weisst du was dazu?

Da braucht man doch nicht von Hühnern zu reden.
Sieh mal da:
http://www.blinde-kuh.de/piraten/

Zitat:
„Am 20. Oktober 1401 sollten 70 Mannen in Hamburg geköpft werden, darunter Störtebeker. Doch, so die Legende, Störtebeker wurde gestattet, dass alle die Männer überleben durften, an denen er nach seiner Enthauptung noch vorbeigehen kann. An elf seiner Männer schritt Störtebeker dann vorbei, bis ihm der Henker seinen Richtblock vor die Beine warf.“

Was es nicht so alles gibt.

Grüße
Elke

alles quatsch
Hi,

eventuelle bewegungen am abgetrennten haupt sind absolut unwillkürlich.

Das ganze kann man auch ganz gut bei wiki nachlesen…

LG Alex:smile:

http://www.todesstrafe.de/thema/geschichte/geschicht…

*nurfürharteNerven*

1 Like

jetzt nimm mir doch nicht alle meine Illusionen
bezüglich des Haudegens Störtebeker, Mensch!

Elke

Hallo erstmal,

Hallo Matthias,

in Krimis, Kriegsfilmen und manchmal auch in der Geschichte
werden Menschen umgebracht, indem man ihnen die Kehle
durchschneidet. Angeblich ist man fast augenblicklich tot und
auch nicht mehr in der Lage, um Hilfe zu schreien etc.

das ist prinzipiell richtig. Neben einer Verletzung der Stimmbänder, wenn das Messer mit so großer Kraft geschwungen wird, dass der Kehlkopf durchschnitten wird, ist die Durchtrennung der Luftröhre wesentlich. Diese kann zusammenfallen oder verstopft werden. Und eine durchgängige Luftröhre und intakte Stimmbänder sind zum Schreien notwendig.

Aber: woran stirbt man eigentlich genau, wenn einem die Kehle
durchgeschnitten wird? Wegen Blutmangel im Gehirn, weil das
Blut durch die Halsschlagader nicht mehr nach oben kommt?

Richtig. Nach etwa 10 Sekunden ohne frische Blutzufuhr setzt Bewusstlosigkeit ein, nach etwa vier Minuten treten die ersten reversiblen Hirnschäden auf, nach 10 Minuten die ersten irreversiblen Hirnschäden.

Oder
wird das Blut durch die neu entstandene „Querverbindung“ in
die Luftröhre gepumpt und man ertrinkt daran? Beide Fälle
brauchen meiner Meinung nach Zeit und sind von „schnell und
schmerzlos“ weit entfernt.

Schnell insofern, als dass schnell Bewusstlosigkeit eintritt, daher auch relativ schmerzlos. Letzteres wird zusätzlich moderiert durch die Ausschüttung von bestimmten Hormonen, die das Schmerzempfinden im ersten Moment herabsetzen.

Übrigens hat hier jemand im Thread die Guillotine erwähnt. Diese ist allerdings ein eher hinkender Vergleich mit dem Durchtrennen der Kehle. Denn: Bei der Guillotine wird der Kopf abgetrennt, dies ist mit einem Messer beim Durchschneiden der Kehle kaum möglich. Eine Durchtrennung des Halses bis zum Knochen der Wirbelsäule ist zumindest bei Erwachsenen ein sehr großer Kraftakt. Daher bleibt das Rückenmark erhalten und insofern kann der Körper selbstverständlich auch noch reagieren. Da allerdings bald der Schockzustand durch Blutverlust eintritt, ist die Reaktionsfähigkeit zeitlich begrenzt. Aber auch beim Abtrennen des gesamten Kopfes durch z.B. die Guillotine kann dieser alleine noch Reaktionen zeigen. Erste medizinische Versuche mit abgetrennten Köpfen gab es bereits zur Zeit der Guillotinenerfindung in Frankreich. Solange das Gehirn noch durch das im Kopf verbliebene Blut mit Sauerstoff versorgt werden kann, solange können noch willkürliche Verhaltensäußerungen gezeigt werden. Da diese aber die noch vorhandene „Restenergie“ schnell aufzehren, ist dieses Verhalten stark zeitlich begrenzt.

Hat jemand noch weitere Ideen oder besser: eine medizinisch
fundierte Antwort?

Bittesehr.

Grüße Matthias

Grüße,
Sam