Tötung von Wandervögeln

Hallo,

als BSE Ausbrach, habe ich noch verstanden, dass eventuell ganze Herden von Rindern getötet wurden, vor dem Hintergrund, dass alle eventuell den Erreger schon in sich haben und nicht verwertbar sind und so am besten gewährleistet wird, dass sich der Erreger nicht weiterentwickeln kann.

JETZT aber, kapiere ich gar nix mehr. Jetzt, so weit ich informiert bin, werden ganze Vögelschwärme vernichtet, wo die Vogelgrippe festgestellt wurde.

Das halte ich für absolut unverständlich, da man sowieso nie „alle“ töten kann und die Wahrscheinlichkeit dafür nicht wesentlichgeringer ist, dass die Grippe Europa erreicht.

Mehr noch, man tötet sicher auch Tiere, die sonst unter Naturschutz stehen und deren Bestand sowieso schon gefährdet ist?!

Kann mir bitte jemand mal einen einleuchtenden Grund nennen, warum man sich für das Töten entschieden hat?

Besten Gruß
Mathias

Benenne bitte eine Quelle owT
.

Hallo,

also ich habe das im Radio gehört, wo pauschal von Vögeln gesprochen wurde.

Aber ich habe nochmal gesurft…also hier

http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=D3BFFE76-6…

Tötung von Enten in Rumänien

Aber die meisten Meldungen sprechen in der Tat von Geflügelbeständen, womit ich davon ausgehe, dass immer nur Tiere getötet werden, die ursprünglich für den Verzehr durch Menschen vorgesehen waren.

Tja, da bin ich wohl auf eine Ente reingefallen (und keiner Flugente sondern Zuchtente!)

Besten Gruß
Mathias

Apropos ‚BSE‘ (leicht off topic)
Hi,

als BSE Ausbrach, habe ich noch verstanden, dass eventuell
ganze Herden von Rindern getötet wurden, (…)

Gilt nur für Deutschland:
Man kann nichteinmal mit Sicherheit sagen, dass es bei uns so etwas wie eine „BSE Seuche“ überhaupt gegeben hat.
Die Tötung von unzähligen Tieren an sich heisst nämlich noch nichts.

Das Problem liegt darin, dass auch der beste verfügbare Test keine zuverlässige Aussage machen kann, wenn man die Prävalenz der Krankheit nicht kennt, und diese war im Falle BSE (wohlgemerkt, sofern es diesen Fall gab) prinzipiell nicht ermittelbar, da man es für wichtiger erachtet hatte, die Symptome erst gar nicht auftreten zu lassen.

Ich hab vor längerer Zeit mal einen FAQ Artikel verfasst, der in eine ähnliche Richtung geht. („Bin ich AIDS positiv…“)

Gruss,

Hi,

als BSE Ausbrach, habe ich noch verstanden, dass eventuell
ganze Herden von Rindern getötet wurden, (…)

Gilt nur für Deutschland:
Man kann nichteinmal mit Sicherheit sagen, dass es bei uns so
etwas wie eine „BSE Seuche“ überhaupt gegeben hat.
Die Tötung von unzähligen Tieren an sich heisst nämlich noch
nichts.

Schuld: Medien

Hallo Mathias!

…werden ganze Vögelschwärme :vernichtet, wo die
Vogelgrippe festgestellt :wurde.

Bei frei lebenden Tieren geschieht das nicht und derartige Ansinnen wären aussichtslos. Soweit ich informiert bin, werden nur „Stichproben“ genommen, also einzelne Tiere für Untersuchungszwecke erschossen, unabhängig davon, ob sie unter Schutz stehen oder nicht. Über den Sinn dieser Maßnahme kann man streiten. Die vereinzelten Stichproben erlauben keine zuverlässige Aussage, ob in einer Population Vogelgrippe vorkommt oder nicht. Zudem erfolgt der Abschuß durch gewöhnliche Jagdberechtigte und ich habe Zweifel, daß der gemeine Schrotflintenträger in der Lage ist, oft nur an Feinheiten erkennbare Unterschiede an z. B. Enten, Gänsen und Möwen aus großer Entfernung sicher auszumachen. So halte ich die Maßnahme für eine sinnfreie Ballerei.

M. W. führt die Infektion mit Vogelgrippe binnen Tagesfrist zum Tod des Vogels. Von daher hielte ich es für sinnvoller, an den bevorzugten Rastplätzen und Routen der einzelnen Arten nach toten Tieren Ausschau zu halten. Damit dürfte sich ein zuverlässigeres Bild möglicher Infektionen ergeben als mit der Ballerei durch Hobbyschützen.

Mit der zeitlich befristeten Maßnahme wird ungeachtet ihres Sinngehalts keine Art nachhaltig gefährdet. Ich halte den Abschuß von Vögeln vielmehr für grundsätzlich unsinnig. Beim besten Willen läßt sich kein Beitrag zur „Volksernahrung“ erkennen, ein regulierender Eingriff des Menschen durch Abschuß ist in der Vogelwelt von extrem seltenen Ausnahmen abgesehen entbehrlich und so bleibt nur ein fragwürdiges Steckenpferd. Statt Briefmarken zu sammeln oder Skat zu spielen, haben eben ein paar Zeitgenossen ihren Jux beim Erschießen von Vögeln.

Dabei richten diese Leute erheblichen Schaden an, denn was und wie mit Schrot getroffen wird, ist definitiv Glücksache. Ungezählte Tiere bekommen einzelne Schrotteile ab und quälen sich damit langsam zu Tode. Das Ganze ist ein ziemlich ekelhaftes Vergnügen. Aber egal welche Begründung sich gerade anbietet, ist der überwiegende Teil der vorgeblichen Heger und Pfleger sofort dabei, wenn es darum geht, irgendwelche Tiere zu erschießen. Es bereitet offenkundig viel Gaudi. So sollen in SH wieder Staatsjagden stattfinden. Ich war über ein Jahrzehnt ständiger Gast auf solchen Veranstaltungen und kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte, wenn ich mich an zahllose einzelne Szenen erinnere und daran, was prominente Stümper mit der Waffe in der Hand und Alkohol im Blut anrichten „Immer wieder der gleiche Fehler beim Vorhalten…hab ihm bloß die Vorderläufe weggeschossen…“ Waidmanns Heil!

Gruß
Wolfgang

Ich habe auch vor einiger Zeit befürchtet, dass jetzt Aktionen gegen Zugvögel stattfinden würden. Allerdings VERMUTE ich inzwischen, dass der Abschuss oder Fang von Wildvögeln das Infektionsrisiko für Mensch und Hausgeflügel deutlich erhöhen würde.
Seltsam finde ich an den Maßnahmen und Diskussionen, dass nur von der Zugzeit die Rede ist. Ist denn nicht bekannt, dass Millionen von osteuropäischen Vögeln bei uns überwintern (Saatkrähe, Dohle, Bergfink, Rotdrossel, Wacholderdrossel, Saatgans, Bläßgans, Lachmöwe, Pfeifente etc.) und warum sollten sich jetzt nicht die heimischen Wildvögel infizieren?

Schöne Grüße, Eckhard

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