Tollkirsche und blausäure?

hallo,

ich hab irgendwo gelesen dass das gift der tollkirsche die blausäure wäre. stimmt das? soweit ich weiß ist das nämlich nicht richtig.
und wenn nein, in welchem pflanzen ist blausäure enthalten und wie heißt das gift der tollkirsche?

MfG

Atia Ahmed

Wikipedia hilft
Hallo

In welchem pflanzen ist blausäure enthalten und
wie heißt das gift der tollkirsche?

http://de.wikipedia.org/wiki/Blaus%C3%A4ure#Nat.C3.B…
http://de.wikipedia.org/wiki/Tollkirsche#Inhaltsstoffe

Gruß, Johannes

also nein! die tollkirsche enthält keine blausäure?

also nein! die tollkirsche enthält keine blausäure?

Die Tollkirsche enthält Atropin, welches bestimmte Nervenzellen blockiert
(genauer gesagt Nervenzellen im Parasympathikus und dort die Rezeptorstellen des Neurotransmitters in der postsynaptischen Membran, falls du das wissenswert findest :wink: )

Tollkirschengift wirkt also an den Nervenzellen

Blausäure ist jedoch ein ganz anderes Gift. Es blockiert den Sauerstofftransport auf den Blutkörperchen. Hat also nix mit den Nervenzellen zu tun.

Grüße

Laralinda

Hallo!

Die Tollkirsche enthält Atropin, welches bestimmte
Nervenzellen blockiert
(genauer gesagt Nervenzellen im Parasympathikus und dort die
Rezeptorstellen des Neurotransmitters in der postsynaptischen
Membran, falls du das wissenswert findest :wink: )

Tollkirschengift wirkt also an den Nervenzellen

Zumindest für das vegetative Nervensystem ist das entweder falsch oder von untergeordneter Rolle. Die Signalübertragung im vegetativen Nervensystem findet bei Parasympathikus und Sympathikus an der ersten Synapse über nicotinerge Acetylcholinrezeptoren statt. Außerdem ist fraglich, ob das Atropin dort überhaupt hinkommt, da periphere Nerven durch eine Blut Nerven Schranke vor unerwünschten Chemikalien geschützt werden ganz ähnlich der Blut Hirn Schranke.

Atropin wirkt v.a. als Parasympatholylikum, weil es die muskarinergen Acetylcholinrezeptoren auf den Effektororganzellen kompetitiv inhibiert, nicht auf Nervenzellen.

Viele Grüße,
Stefan

Zumindest für das vegetative Nervensystem ist das entweder
falsch oder von untergeordneter Rolle. Die Signalübertragung
im vegetativen Nervensystem findet bei Parasympathikus und
Sympathikus an der ersten Synapse über nicotinerge
Acetylcholinrezeptoren statt. Außerdem ist fraglich, ob das
Atropin dort überhaupt hinkommt, da periphere Nerven durch
eine Blut Nerven Schranke vor unerwünschten Chemikalien
geschützt werden ganz ähnlich der Blut Hirn Schranke.

Okay, ich habe mich etwas unpräzise ausgedrückt, jedoch denke ich, dass der Begriff „Nervengift“ trotzdem passt, da es ja schließlich die Rezeptorstellen an (bestimmten) Nervenzellen bzw von mir aus auch in diesem Falle Effektorzellen blockiert.
Es reicht - wenn es biologisch nich 100% korrekt ist - zumindest, um einem Laien die ungefähre Wirkung zu erklären.

Atropin hat auch eine halluzinogene Wirkung, da es in sehr hohen Dosen auch im ZNS wirkt und dort die Rezeptorstellen blockiert. Daher ja auch der deutsche Name „Tollkirsche“. Allerdings ist die Dosis für einen Rausch dann schon so hoch, dass man es nicht lange überlebt.

Grüße

Laralinda

High!

Okay, ich habe mich etwas unpräzise ausgedrückt, jedoch denke
ich, dass der Begriff „Nervengift“ trotzdem passt, da es ja
schließlich die Rezeptorstellen an (bestimmten) Nervenzellen
bzw von mir aus auch in diesem Falle Effektorzellen blockiert.

Man kann es wohl ein Nervengift nennen, dem widerspreche ich ja nicht :wink:

Es reicht - wenn es biologisch nich 100% korrekt ist -
zumindest, um einem Laien die ungefähre Wirkung zu erklären.

OK, für den Fragesteller wäre es wohl irrelevant gewesen, aber - und nenn mich meinetwegen einen Besserwisser - das macht die Sache mit dem Parasympathikus nicht richtiger. Es mag sein, dass für Modulationen auch muskarinerge Acetylcholinrezeptoren auf der postsynaptischen Membran des zweiten parasympathischen Neurons vorhanden sind, aber das ist nicht DIE Wirkung, von der man bei Atropin als Parasympatholytikum spricht.

Atropin hat auch eine halluzinogene Wirkung, da es in sehr
hohen Dosen auch im ZNS wirkt und dort die Rezeptorstellen
blockiert. Daher ja auch der deutsche Name „Tollkirsche“.
Allerdings ist die Dosis für einen Rausch dann schon so hoch,
dass man es nicht lange überlebt.

Das ist natürlich nicht schön :wink:
Bei uns haben die Gärtner aus dem botanischen Garten ein paar Sträucher mit „leckeren“ Früchten von einer Spiel- und Liegewiese neben dem botanischen Garten entfernt, nachdem ich darauf hingewiesen hatte, dass es doch vielleicht ein gewisser Imageschaden sein könnte, wenn sich die Tollkirschen aus dem bot. Garten in der Umgebung verbreiten und Kinder davon naschen.

Viele Grüße, Stefan

off topic

Das ist natürlich nicht schön :wink:
Bei uns haben die Gärtner aus dem botanischen Garten ein paar
Sträucher mit „leckeren“ Früchten von einer Spiel- und
Liegewiese neben dem botanischen Garten entfernt, nachdem ich
darauf hingewiesen hatte, dass es doch vielleicht ein gewisser
Imageschaden sein könnte, wenn sich die Tollkirschen aus dem
bot. Garten in der Umgebung verbreiten und Kinder davon
naschen.

Es ist schon makaber, bei mir an sämtlichen Kinderspielplätzen wo ich früher so unterwegs war, waren mindestens zwei, drei sehr giftige Pflanzen mit schön bunten Früchten dran… Einbeere zum Beispiel hab ich mal gefunden…

Grüße

Laralinda