Servus,
zwei Fungizide, die im gewerblichen Anbau heute praktisch nur noch angewendet werden, wenn „Bio“-Ware erzeugt wird, sind Netzschwefel (gegen Mehltau und Rostpilze) und Kupferkalk (gegen Phytophtora, die in diesem Jahr im Freiland arg wüten wird).
Kupferkalk, der um diese Zeit angewendet wird, hat als Spritzbrühe eine typische grünliche Farbe, auf den Blättern hinterlässt er weißlich-graue Spuren.
Ein moderneres Fungizid gegen Phytophtora im Weinbau, bei Tabak und Tomaten ist Iprovalicarb, als Mischung mit ein paar Schwefelverbindungen - Alkylarylsulfonat und sulfomethylierte Ligninsulfonsäure - unter dem Handelsnahmen „Melody Combi“ vertrieben. Bei der Anwendung von Melody Combi sollte jeder Hautkontakt vermieden werden, die R-Sätze aus dem Sicherheitsdatenblatt sind:
R38 Reizt die Haut.
R40 Verdacht auf krebserzeugende Wirkung.
R41 Gefahr ernster Augenschäden.
R43 Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich.
R50 Sehr giftig für Wasserorganismen.
Melody Combi ist ein systemisches Fungizid, das von der Pflanze aufgenommen wird und im übrigen schnell abtrocknet. Wenn man nicht grade unmittelbar nach dem Spritzen in die Kultur reingeht, sollte da weiter nicht viel passieren. Lange Ärmel und Hosen, Waschen mit Wasser und Seife gehören bei der Arbeit in relativ frisch behandelten Kulturen sowieso dazu.
Es gibt noch viele anderen Fungizide, die hier in Frage kommen: Triforine, Mancozeb, ggf. auch noch Euparen (nicht mehr zugelassen) etc. etc. - viele sind mehr oder weniger stark hautreizend.
Schöne Grüße
MM