Tomatenkeimlinge in der Tomate

Hallo zusammen,

heute schnitt ich eine Tomate auf und kam nicht aus dem Staunen heraus: lauter Keimlinge, zum Teil sogar mit Blattgrün!
So was hab ich noch nie gesehen.

Die Tomate sah ganz normal aus, nicht zu alt, nicht ausgetrocknet…
Ist das was normales, oder ist das ein Phänomen?
Womöglich noch giftig?

Hier ein paar Bilder dazu:

http://www.psychotanten.de/tomate.html

Danke für eventuelle Aufklärung
und Gruß,
Maja

Hallo Maja,

Die Tomate sah ganz normal aus, nicht zu alt, nicht
ausgetrocknet…

ABer etwas vollreif …

Ist das was normales, oder ist das ein Phänomen?

Eigentlich ist das für eine Tomate ganz normal.

Das Fruchtfleisch dient meist dazu, dass die Frucht MIT den Samen von einem Tier gefressen wird und die Pflanze somit „Beine bekommt“ um sich verbreiten zu können. Die Samen werden dann irgendwo, unverdaut, von dem Lebewesen wieder ausgeschieden … Wie man sieht ist das Taxi schon eine ganz alte Erfindung :wink:

Allerdings will die Tomate auch überleben, wenn gerade kein Taxi vorhanden ist, also müssen die Samen auch innerhalb der Frucht keimen können. Ist zwar nicht so effizient, was die zurücklegbare Entfernung betrifft, aber so eine Tomate kann ja doch noch den Abhang hinuterrollen…

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter(TOO),
hast du die Beobachtung auch gemacht und kannst du sie als normal bezeichnen?
Deine Text klingt scheinbar logisch, lässt aber auch Fragen offen. Gerade die Samen, die nach Fressen (auch Kauen), Magensäure und einigen Bakterienangriffen im Darm noch keimfähig sein sollen, sind darauf angewiesen, dass sie nicht so schnell keimen bzw. sich eine mächtige Hülle bauen.
Das Foto hat auch nicht den Eindruck hinterlassen, dass es die Samen besonders eilig haben müssten. Auf mich wirkte die Tomate noch recht frisch und wäre eher für das Darm-Taxi geeignet.
Grüße
Ulf

Hallo Ulf,

hast du die Beobachtung auch gemacht und kannst du sie als
normal bezeichnen?

Kannst du auch manchmal bei Paprika finden.

Dann hatte ich mal ein Zimmer-Pflanze, welche Keimlinge an den Blatträndern gebildet hat. Erst wenn die Wurzeln und die ersten Blättchen hatten, sind die von der Mutterpflanze abgefallen.

Deine Text klingt scheinbar logisch, lässt aber auch Fragen
offen. Gerade die Samen, die nach Fressen (auch Kauen),
Magensäure und einigen Bakterienangriffen im Darm noch
keimfähig sein sollen, sind darauf angewiesen, dass sie nicht
so schnell keimen bzw. sich eine mächtige Hülle bauen.
Das Foto hat auch nicht den Eindruck hinterlassen, dass es die
Samen besonders eilig haben müssten. Auf mich wirkte die
Tomate noch recht frisch und wäre eher für das Darm-Taxi
geeignet.

Da müste jetzt mal einer der Genetiker ran um zu erklären unter welchen Umständen es dazu kommt. Möglicherweise hat da auch ein Gen einer Wildtomate durchgeschlagen.

Die Tomate wurde ja erst nach der Entdeckung von Amerika hier bei uns eingeschleppt, zusammen mit der Kartoffel.
Möglicherweise hatten nicht alle Arten die Möglichkeit das Darmtaxi zu benutzen.

MfG Peter(TOO)

Interessant, habe ich, obwohl schon tausende Tomaten verzehrt, noch nie beobachtet. Allerdings hatte ich schon einmal Zitronen mit Keimlingen.
Grüße
MacJazz

Hallo,

normal ist das nicht. Üblicherweise verhindern die Fruchtsäuren und der Zucker, dass Samen in der Frucht keimen. Die Gefahr, dass die keimenden Samen von Fäulnis befallen werden wäre viel zu groß. Außerdem können die Samen die Darmpassage nur überstehen, wenn sie noch nicht keimen. Auch die Argumentation, dass diese Samen vielleicht nicht über den Darm verbreitet werden sollen, macht keinen Sinn. Wozu sollte die Pflanze sonst die Energie aufwenden eine Frucht zu bilden?

Gruß, Niels

Hallo Niels,

Auch
die Argumentation, dass diese Samen vielleicht nicht über den
Darm verbreitet werden sollen, macht keinen Sinn. Wozu sollte
die Pflanze sonst die Energie aufwenden eine Frucht zu bilden?

Das wäre die Zweite Wahl zur Vermehrung.

Was soll die Tomate an einem Standort tun, wo keine tomatenfressenden Viecher hinkommen ?

Weiter darf man auch nicht vergessen, dass die Wildformen der Tomaten, meist nur Kirschengross sind.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Was soll die Tomate an einem Standort tun, wo keine
tomatenfressenden Viecher hinkommen ?

da stellt sich dann natürlich die Frage, wie die Tomate überhaupt an einen solche Standort gelangen soll.

Gruß, Niels

Huhu!

Ich würd mal spontan sagen, das die Wildformen von Tomaten von Säugern ausgebreitet werden (Mammaliachorie) (Rot, duftend, saftig, kleine, konische Kerne, die ne schleimhülle haben).

Das trifft so ähnlich auch auf die Erdbeere zu (außer dem Teil mit dem schleimig), und Erdbeeren sind auch mammaliachor, wenn sie aber nicht gefressen werden, dann sind sie „Barochor“, d.h. sie fallen einfach ab.

(Ja, es gibt extra einen Fachbegriff für „Samen-die-auf-den-Boden-plumpsen“)

Bei Erdbeeren trocknet dann das Fruchtfleisch ein, und die Nüsschen fallen runter.

Ich kann mir gut vorstellen, das das bei Tomaten ähnlich ist, außer das halt die Samen in der Frucht vorkeimen, und direkt einen Wachstumsvorteil haben, weil sie vorgekeimt sind.

Das KÖNNTE sein, ich komme darauf, weil es bei einer grob ähnlichen Pflanze so ähnlich ist - allerdings müßte man das genauer untersuchen.

Was außerdem zu bedenken ist, ist das Kulturtomaten seid Jahrtausenden gezüchtet werden - d.h. diese fruchtinterne Keimung kann ein Züchtungsartefakt sein.

Ich hoffe, alle Klarheiten sind beseitigt.

Scrabz aka Philipp aka Drache (aka Aka-Aka).