Hallo!
Ich würde mich sehr über Hilfe freuen, weil ich gerade feststecke mit meinem Problem.
Und zwar geht es um Rezitative bei Mozart, als Beispiel nehme ich das erste Rezitativ aus „Hochzeit des Figaro“, das ich hier hochgeladen habe:
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/figarorezitatibnxaevqzlo.jpg
Laut einem Mozart-Buch, das ich kürzlich bekommen habe, moduliert Mozart hier durch verschiedene Tonarten. Jedoch kann ich nicht feststellen, woran man das hier erkennen soll, wo es „nur“ eine Gesangstimme und einen notierten Basston gibt. (Ich weiß natürlich, dass der Basston nur die Grundlage ist für Improvisationen).
Deswegen wäre meine Frage: wie erkennt man die Tonarten in Rezitativen?
LG
Stefan
Tach Stefan,
wie du richtig schrubst, is der Baston eine harmonische Grundlage, muss aber nich zwangslaeufig
der Grdton des jeweiligen Akkordes sein (Umkehrgen moeglich):
z.B. in Zeile 2: in der das E im Bass die Terz eines C7 darstellt, der sich nach F-Dur aufloest…
ebenso in Zeile 3: das D, E und C# im Bass sind jeweils Terzen fuer Bb-, C- und A-Dur-Akkorde,
das schliesse ich aus dem Melodieverlauf, der die jeweilige Tonleiter darstellt…
gesprochene Gruesse
Dsharlz
Hallo Dsharlz,
ich danke dir erst mal für deine Antwort!
Ein paar Dinge muss ich noch fragen:
wie du richtig schrubst, ist der Basston eine harmonische Grundlage, muss aber nicht zwangsläufig der Grundton des jeweiligen Akkordes sein (Umkehrungen möglich):
Aha, das heißt, es kann auch die Terz oder die Quint sein? Der Komponist sagt also hiermit, dass er z.B. die 1. oder 2. Umkehrung gespielt haben möchte? Falls ja, können auch andere Töne im Bass sein, z.B. die Sekunde oder die Quart (Beispiel: C-Dur mit D im Bass), oder nur die Grundtöne der Umkehrungen (Beispiel: C-Dur: C-E-G)?
z.B. in Zeile 2: in der das E im Bass die Terz eines C7 darstellt, der sich nach F-Dur auflöst…
Ich habe das B (2. Zeile, 2. Takt) in der Gesangsstimme als Vorbereitung für die Modulation nach F-Dur gedeutet. Das heißt, das B macht das C zu einem C7 UND leitet gleichzeitig F-Dur ein?
das schliesse ich aus dem Melodieverlauf, der die jeweilige Tonleiter darstellt
Wie meinst du das genau? Schaust du da auf die Anfangs- und Schlusstöne, oder auf alle Töne, die gesungen werden, und zu welcher Tonleiter sie passen, und ob leiterfremde Töne drin sind?
LG,
Stefan
Tach Stefan,
vorweg: bin nich der explizite Mozart-Experte :o)
- andere Töne als 3-klangstöne sind auszuschliessen, nachdem du nur 2 Stimmen hast (Gesang + Basston),
würden andere Töne im Bass (z.B.: wie die von dir erwähnte Sekund: C/D) ganz andere Akkorde ergeben
- stimmt, nach meinem bescheidenen Dafürhalten
- ich nehm nich nur Anfangs- und Schlusston, sondern die ganze Gesangslinie, leiterfremde Töne (bezogen
auf die jeweiligen Akkorde) find ich keine (nach meinem jazzorientieren Verständnis),
grobe Akkordschätzung nach den Basstönen: G7 - C - C7 - F - Bb - C(7) - A
es dürfte sich dann in Dm fortsetzen
analysierte Grüsse
Dsharlz
- andere Töne als 3-klangstöne sind auszuschliessen, nachdem du nur 2 Stimmen hast (Gesang + Basston), würden andere Töne im Bass (z.B.: wie die von dir erwähnte Sekund: C/D) ganz andere Akkorde ergeben
Danke!
grobe Akkordschätzung nach den Basstönen: G7 - C - C7 - F - Bb - C(7) - A
es dürfte sich dann in Dm fortsetzen
Ich habe jetzt mal das ganze Rezitativ genommen, die Schrift zwecks Übersichtlichkeit entfernt und die von dir genannten Tonarten eingetragen, und versucht auch die restlichen Tonarten zu bestimmen. Ich hoffe das passt so?


(Ich weiß nur nicht wie man im ersten Takt auf G7 kommt? Ich sehe da weder eine große, noch eine kleine Septime von G.)
Liebe Grüße,
Stefan
Tach Stefan,
der (unterstellte) G7 am Anfang haengt mit meiner jazz-orientierten Praxis zusammen,
bei der Vier-Klaenge die Regel sind, mit einem G-Dur 3-klang liegst auch nich schlecht,
dafuer is der vorletzte Akkord ein C7 (kurz vor der Aufloesg nach F) :o)
rezitierte Gruesse
Dsharlz