Tote sehen

Tote und andere Monster
Hallo MT,

Oder kann es sich nur um
„Spinnereien“ eines Kindes handeln.

also wenn ich mir überlege, dass als ich klein war nachts ein Henker mit einer Axt neben meinem Bett stand, während darunter ein Krokodil lag, in der Kloschüssel eine Schlange wohnte, im Kartoffelkeller ein Boogeyman lauerte und draußen nach Dämmerung der Nachkrab sein Unwesen trieb, denke ich schon, dass es eine Spinnerei sein kann.

Gruß,
Yasammez

Hallo MT,

Nicht hoffen, aber ein Tumor an operabler Stelle wäre mir wirklich lieber als eine psychische Erkrankung.

Wenn er denn operabel wäre UND der Eingriff ohne Folgen bliebe. Ich kann aber grundsätzlich verstehen, dass ein greifbares medizinisches Problem, das man konkret behandeln und damit „entfernen“ kann, gegenüber einer möglicherweisen diffusen und schwer behandelbaren psychischen Erkrankung die bessere Alternative zu sein scheint.

Muss man wirklich davon ausgehen? Oder kann es sich nur um „Spinnereien“ eines Kindes handeln.

Die Möglichkeit habe ich ja selbst schon in meinem ersten Post in Betracht gezogen. Modelle wie „Ghost Whisperer“ gibt es ja ausreichend im Fernsehen. Sich wichtig machen wollen, kann natürlich ein Aspekt sein. Doch auch hierfür gibt es eine Ursache, die sich im Seelenleben des Mädchens finden lässt. Und auch hier wäre ein schlichtes Abwarten für das Kind nicht hilfreich - auch wenn es das Ganze möglicherweise irgendwann sein ließe.

Imaginäre Freunde sind ja auch nicht ungewöhnlich.

Stimmt. Allerdings nicht mehr mit 12. Die Zeit des magisch-animistischen Denkens endet etwa in der Mitte der Grundschule.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallp Yasammez,

also wenn ich mir überlege, dass als ich klein war nachts ein Henker mit einer Axt neben meinem Bett stand…

Mit 12 Jahren noch? Und das hast du in diesem Alter auch Erwachsenen mitgeteilt?

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Jule,

Mit 12 Jahren noch?

ich kann es nicht beschwören, aber ich glaube schon, dass ich auch mit 12 diese Ängste noch hatte. Ich lasse bis heute nie einen Fuß aus dem Bett baumeln und renne immernoch Kellertreppen hoch. Auch heute lauert noch ab und zu ein Boogeyman hinter einer Tür. Was ich sagen will: Man kann es bestimmt nicht verallgemeinern, dass diese magische Phase ab einem bestimmten Alter gänzlich vorbei ist.

Und das hast du in diesem Alter auch
Erwachsenen mitgeteilt?

-) Zumindest das mit dem Keller war in der Familie klar kommuniziert, weshalb meine Schwester gehen musste, wenn ein Glas eingemachte Kirschen aus dem Kellerregal geholt werden sollte :smile:

Gruß,
Yasammez

Hallo,

Mein erster Gedanke dazu war übrigens eine Kopf-CT bzw.
neurologische Untersuchung. Ein kleiner Tumor an der richtigen
Stelle kann die Wahrnehmung gravierend verändern.

äh, ja, möglich, aber zu viel Fernsehkonsum möglicherweise auch. Ich denke, die Spekulationen bringen nichts. Das ist ja auch nicht dein Kind, insofern ist es Sache der Eltern, da etwas zu unternehmen. Nur, ihnen pauschal zu raten, das Kind erst mal untersuchen zu lassen, widerspricht ein wenig auch deinem obigen Posting, in dem du fragst, ob es denn nicht mehr üblich sei (sinngemäß), erst mal alles in der Familie zu besprechen. Ist denn das geschehen? Ich meine, vielleicht hatte das Kind tatsächlich Zugang zu einer Folge „Ghost Whisperer“ oder ähnlichem Zeug, dass die Phantasie da mit einem durchgeht, ist nicht ungewöhnlich, sicher auch nicht mit 12 Jahren. Oder sie will Aufmerksamkeit. Es kann alles mögliche sein. Es ist sicher keinem damit gedient, wenn du den betreffenden Eltern pauschal von einem Kinderpsychologen abrätst. Unsere eigenen Erfahrungen, die wir machen, sind kein Allgemeingut. Wir dürfen sie nicht auf andere übertragen.

Grüße

Hallo Yasammez

Man kann es bestimmt nicht verallgemeinern, dass diese magische Phase ab einem bestimmten Alter gänzlich vorbei ist.

Nein. Aber ab einem gewissen Alter wird es pathologisch :smile:. Der Aberglaube, den viele Erwachsene ausgiebig pflegen, fällt übrigens auch in diese Sparte :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

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Unsere eigenen Erfahrungen, die wir machen, sind kein
Allgemeingut. Wir dürfen sie nicht auf andere übertragen.

Es hätte sein können, dass es hier Eltern mit ähnlichen Problemen gibt und es wäre interessant gewesen zu erfahren, wie diese damit umgegangen sind bzw. umgehen.

fg
MT

Hallo Jule,

Aber ab einem gewissen Alter wird es pathologisch :smile:.
Der Aberglaube, den viele Erwachsene ausgiebig pflegen, fällt
übrigens auch in diese Sparte :smile:.

ich denke schon, dass ich Deine Smileys richtig interpretiere … dennoch - genau darum geht es ja hier: Wo hört Mackenpflege auf und fängt Pathologisches an?

Ich meine ja, jegliches Bohei, das um eine Macke gemacht wird, verstärkt diese noch zusätzlich. Daher würde ich erstmal ganz locker bleiben, wenn mich jemand mit sowas konfrontiert.

Wenn allerdings tatsächlich eine pathologische Störung vorliegt, erkennt man diese sicherlich nicht nur an dieser einen Macke, sondern dann gibt es noch ganz andere „Probleme“ oder Auffälligkeiten, nach denen man gucken muss.

Ein „Tote sehen und mit ihnen sprechen“ klingt für mich erstmal zu klischeehaft und einfach, um gleich auf „Therapiebedürftigkeit“ zu schließen. Da müssten doch noch andere Faktoren auffällig sein, oder?

Grüße von Yasammez

Hallo Yasammez,

… dennoch - genau darum geht es ja hier: Wo hört Mackenpflege auf und fängt Pathologisches an?

Ein Kriterium ist sicher, ob die „Macke“ dem Betroffenen selbst oder Menschen, die mit ihm zu tun haben, ernsthafte Probleme bereitet. Und „ernsthaft“ würde ich so definieren, dass es das Leben beeinträchtigt. „Messies“ sind ein Beispiel dafür.

Ich meine ja, jegliches Bohei, das um eine Macke gemacht wird, verstärkt diese noch zusätzlich. Daher würde ich erstmal ganz locker bleiben, wenn mich jemand mit sowas konfrontiert.

Hier stellt sich die Frage, ob du selbst tatsächlich in der Lage bist, die Sachlage richtig einzuschätzen. Solange dir z.B. bewusst ist, dass Boogeyman nicht wirklich existiert und du diesbezüglich einfach eine Macke hast, würde ich dem zustimmen.

Im Fall eines Wahns ist der Betroffene aber in aller Regel felsenfest davon überzeugt, dass er völlig in der Realität lebt. Jeder Versuch von außen, in ihm ein Problembewusstsein zu wecken, interpretiert er im Sinne seines Wahns als Bedrohung seiner Identität. Menschen mit schizophrenen Psychosen bringt man nur sehr selten dazu, sich freiwillig in Behandlung zu begeben.

Wenn allerdings tatsächlich eine pathologische Störung vorliegt, erkennt man diese sicherlich nicht nur an dieser einen Macke, sondern dann gibt es noch ganz andere „Probleme“ oder Auffälligkeiten, nach denen man gucken muss.

Nicht unbedingt. Ein Wahn ist ein Wahn ist ein Wahn. In dem Moment, wo du der festen Überzeugung bist, dass Boogeyman lebt und dich ständig verfolgt, ist das u.U. „nur“ diese Auffälligkeit. Solange du diese für dich behältst, kriegt die Umgebung das halt nicht unbedingt mit. Die reagiert vermutlich erst dann, wenn du beginnst, dein Haus zu verbarrikadieren, Beschwörungsformeln zu murmeln, Salz zu verstreuen oder Fallen für Boogeyman zu bauen. Und wenn du irgendwann hinter den Gesichtern von Freunden, die dir helfen wollen, Boogeyman himself oder seine Helfershelfer entdeckst, ist für die Umgebung die Störung ganz offensichtlich - für dich hingegen nicht. Du WEISST, dass Boogeyman lebt, und alle, die etwas anderes behaupten, sind gegen dich.

Ein „Tote sehen und mit ihnen sprechen“ klingt für mich erstmal zu klischeehaft und einfach, um gleich auf „Therapiebedürftigkeit“ zu schließen.

Nunja. Mag sein, dass das Mädchen nur ein wenig Aufmerksamkeit braucht. Auch dann lohnt es sich aber in meinen Augen, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Wenn sie jedoch tatsächlich glaubt, was sie zu sehen meint, gehört sie dringend in Behandlung.

Da müssten doch noch andere Faktoren auffällig sein, oder?

An welche denkst du?

Schöne Grüße,
Jule

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Zunächst einmal würde ich…
…ihr die „Sixth sense“-DVD mit Bruce Willis mal wegnehmen.
Gruß,
Branden

Hallo Jule,

danke, das hast Du sehr eingänglich beschrieben, wo die Grenze zwischen Wahn un Macke verläuft.

Da müssten doch noch andere Faktoren auffällig sein, oder?

An welche denkst du?

Und das finde ich die wichtige Frage: Wie genau schauen wir denn auf unsere Mitmenschen. Was können wir beobachten, wenn wir Herz und Hirn einschalten?

Du schreibst ja, dass die Grenze irgendwo da verläuft, wo ein Leidensdruck vorhanden ist. In meinem engen Umfeld betrachte ich es als selbstverständlich oder sogar als meine Pflicht, genau zu schauen, ob es den Menschen gut geht. Und ich meine, einen irgendwie gearteten Leidensdruck - sei er bei der Person oder bei mir im Umgang mit der Person kann man immer erkennen.

Woran? Zum Beispiel weil die Person sich zurückzieht, Verabredungen immer absagt, Gewicht verliert oder stark zunimmt, zu viel Alkohol trinkt, usw. - das ist individuell und subtil. Aber um Probleme zu erkennen haben wir ja ein Mundwerk und die Fähigkeit zu sprechen und zu fragen :wink:

Und das ist dann erstmal für mich Maßnahme Nummer eins. Zeit haben und sprechen.

Dies ist kein Plädoyer für Küchenpsychologie, sondern fürs Hinschauen und Zuhören bei unseren Mitmenschen. Ich gehe nämlich davon aus, dass viele Macken, Neurosen und was es da alles gibt daraus resultieren, dass die Menschen sich einsam, nicht ernst genommen fühlen und kein gutes, aufmerksames Umfeld haben.

Und erst dann, wenn das Umfeld nichts mehr bewirken kann, finde ich professionelle Hilfe angebracht.

Ich lese hier und in anderen Foren viel zu oft gleich als erste Antwort: Geh mal in Psychotherapie. Das kotzt mich ehrlich gesagt an. Denn ich ziehe daraus den Schluss, dass Psychotherapie heute das leisten soll, was früher noch ganz selbstverständlich das Umfeld geregelt hat.

Vielleicht liege ich auch falsch und es ist ein Segen, dass jeder heute die Möglichkeit hat, sich wirklich professionell beim Leben helfen zu lassen? Weiß nicht…

Viele Grüße,
Iris

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Hallo Iris,

ganz sicher hilft ein intaktes soziales Netz dabei, mit mancherlei Unbill im Leben klarzukommen. Ein Problem dabei ist aber beispielsweise, dass Mitgefühl oft ein denkbar schlechter Berater ist. Suchtproblematiken und eine ganze Reihe anderer psychischer Erkrankungen zeigen die Tendenz, sich zu veschlimmern, wenn der Betroffene liebevolle Unterstützung erfährt.

Solange das soziale Umfeld stützt und hilft, besteht für den Betroffenen keine Notwendigkeit, etwas an seinem Leben zu verändern. Er kommt ja auch so zurecht. Zwar oft nicht gut, aber mit weniger Anstrengung, als ihn eine wirkliche Veränderung kosten würde.

Und ich meine, einen irgendwie gearteten Leidensdruck - sei er bei der Person oder bei mir im Umgang mit der Person kann man immer erkennen.

Das mag durchaus zutreffen. Allerdings nützt es in den meisten Fällen in keinster Weise, wenn ein Außenstehender den Leidensdruck erkennt. Solange der Betroffene ihn nicht selbst in einer Stärke erfährt, die ihn zum Handeln motiviert, hilft der aufmerksamste Beobachter nichts.

Aber um Probleme zu erkennen haben wir ja ein Mundwerk und die Fähigkeit zu sprechen und zu fragen :wink:

Was aber, wenn das Gegenüber nicht gewillt ist, zu antworten? Was, wenn es lieber weiter hungert/ säuft/ Tabletten nimmt/ sich schneidet/…?

Und selbst wenn er redet: Nach meiner Erfahrung ist es in den meisten Fällen so, dass die Betroffenen zwar durchaus eine gewisse Gesprächsbereitschaft zeigen, aber letzten Endes den Helfer nur benutzen. Oft nicht willentlich oder in böser Absicht, aber durchaus im Sinne ihrer Erkrankung. Sie erzählen oft wortreich ihr schlimmes Schicksal (ich meine das nicht ironisch, denn es ist tatsächlich häufig wirklich schlimm), beklagen die Kälte ihres Umfeldes, signalisieren, wie wichtig man ihnen ist und meinen das durchaus ernst - und machen genauso weiter wie bisher.

Ich gehe nämlich davon aus, dass viele Macken, Neurosen und was es da alles gibt daraus resultieren, dass die Menschen sich einsam, nicht ernst genommen fühlen und kein gutes, aufmerksames Umfeld haben.

Ein nicht zu unterschätzender Teil psychischer Störungen ist genetisch (mit-)bedingt und/ oder hat einen gestörten Hirnstoffwechsel aufzuweisen. Da braucht es unter anderem unbedingt medikamentöse Unterstützung, um eine Chance auf Besserung zu haben. Oft machen Medikamente eine Therapie erst möglich. Gerade mitfühlende Mitmenschen neigen sehr dazu, dem Betroffenen von Medikamenten abzuraten, weil sie eine rein affektive Abwehr dagegen haben. Das hat oft fatale Auswirkungen.

Denn ich ziehe daraus den Schluss, dass Psychotherapie heute das leisten soll, was früher noch ganz selbstverständlich das Umfeld geregelt hat.

Ich glaube, das ist Wunschdenken. Früher hat man über bestimmte Dinge niemals geredet. Das erweckt den Anschein, als habe es die nicht gegeben oder sie seien „auf natürlichem Weg“ gelöst worden. In Drittländern ist das nach wie vor zu beobachten. Das heißt aber bei weitem nicht, dass es dort keine psychischen Krankheiten/ Störungen gibt. Sie werden nur nicht untersucht und thematisiert.

Vielleicht liege ich auch falsch und es ist ein Segen, dass jeder heute die Möglichkeit hat, sich wirklich professionell beim Leben helfen zu lassen?

Ich würde das bejahen. Das heißt nicht, dass ich dir nicht grundsätzlich darin zustimmen würde, dass gegenseitige Aufmerksamkeit und Zuwendung von Nöten ist. Und es schließt ein, dass es natürlich auch Menschen gibt, die ihre Neurosen durch Therapie-Shopping pflegen und hegen. Nach meiner Erfahrung ist es für die meisten Menschen aber ein Segen, dass Psychotherapeuten nach und nach den Nimbus des „Irrenarztes“ verlieren und damit die Möglichkeit eröffnen, auch eine verletzte oder kranke Psyche heilen zu lassen.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Jule,

ich stimme dir ja in allem weitgehend zu, was du schreibst - wobei du eher über wirklich Kranke schreibst und ich über jene, die eher mal ordentlich geschüttelt oder liebevoll in den Arm genommen werden müssten.

Aber in diesem Thread wird ein Kind in die pathologische Ecke gestellt, weil es Tote sieht und angeblich mit ihnen spricht. Mehr wissen wir ja definitiv nicht. Gründe gibt es sicher mannigfaltig.

Aber hier kommt sofort die Antwort: Ab in Therapie!

Wo bleibt da unsere Pflicht, erstmal das Drumherum abzuklären und mögliche Misstände aus dem Weg zu räumen bevor wir uns in die vermeintlich bequeme Therapie begeben und womöglich der Therapeutin die Verantwortung übertragen?

Das ganze übersteigert, lese ich demnächst vielleicht hier: Hilfe, mein Freund hat Weihnachten schluss gemacht und ich zwei Kilo zugenommen. Antwort: Ab in Therapie!

Das kanns doch irgendwie nicht sein …

Viele Grüße,
Iris

Hallo…

Ich sehe nicht ein, dass man jegliches psychisches Problem
gleich outsourcen muss, kann man den nichts mehr in der
Familie besprechen?

Mein erster Gedanke dazu war übrigens eine Kopf-CT bzw.
neurologische Untersuchung. Ein kleiner Tumor an der richtigen
Stelle kann die Wahrnehmung gravierend verändern.

Du widersprichst Dir selbst… schlägst eine strahlenbelastende Untersuchung und den Besuch beim Arzt vor… ist das nicht das was Du unter Outsourcing verstehst? Ich glaube, Du stellst Dir die Arbeit eines Psychiaters völlig falsch vor.
Auch dort gehört es dazu mögliche somatische / körperliche Ursachen für eine Symptomatik auszuschließen. Niemand steckt das Kind sofort in eine geschlossene Psychiatrie… Auch ein Psychiater untersucht zunächst auf beiden Ebenen. Genauso wie ein guter „somatischer“ Arzt… auch nen Auge auf das „psychische Erscheinungsbild“ seiner Patienten legt…

Es geht nicht darum, dieses Thema nicht familiär anzugehen… ich finde, man sollte aber seine Grenzen kennen. Und ob ein 3jähriger „phantasiert“… ist etwas anderes als wenn ein 12jähriges Mädchen verängstigt ist, weil es Tote sieht.

Aber… das haben jetzt bereits genug Antworten betont…

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Hallo Iris,

die Aussage, Tote zu sehen, ist für eine 12-Jährige nicht im Rahmen des Normalen. Mag sein, dass sie wirklich nur geschüttelt und in den Arm genommen werden muss. Das scheinen die Eltern aber entweder nicht leisten zu können oder die Urachen liegen woanders, denn sonst wäre das längst kein Thema mehr.

Aber in diesem Thread wird ein Kind in die pathologische Ecke gestellt, weil es Tote sieht und angeblich mit ihnen spricht.

Nunja. Es einem CT unterziehen zu wollen, um nach einem Hirntumor zu suchen, scheint schon einiges an Leidensdruck zu signalisieren. Aber bloß nicht zum Kinderpsychiater! Ich kann die von dir genannten „Ecke“ beim besten Willen nicht sehen. Es gäbe nichts zu verlieren, aber eine Menge zu gewinnen - und sei es auch „nur“ die Erkenntnis, dass in der Familie ordentlich was schief läuft. Vielleicht hat man aber genau davor Angst.

Wo bleibt da unsere Pflicht, erstmal das Drumherum abzuklären und mögliche Misstände aus dem Weg zu räumen bevor wir uns in die vermeintlich bequeme Therapie begeben und womöglich der Therapeutin die Verantwortung übertragen?

Was wäre denn das Vorstellen bei einem Kinderpsychiater anderes als eine Abklärung? Wo liegt der Unterschied zum Röntgen auf organische Ursachen?

Schöne Grüße,
Jule

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Ich glaube, Du stellst Dir
die Arbeit eines Psychiaters völlig falsch vor.

Nenn mir einen Psychiater, der mir nach 5 Minuten eine Diagnose erstellt und ich werde mich dafür einsetzen, dass das Kind dort hin kommt.

…ihr die „Sixth sense“-DVD mit Bruce Willis mal wegnehmen.

Siehst du Branden, obwohl ich dich gut leiden kann, sind es auch immer wieder deine Offenbarungen, die mich deinen Berufsstand skeptisch betrachten lassen.

fg
MT

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Nenn mir einen Psychiater, der mir nach 5 Minuten eine
Diagnose erstellt und ich werde mich dafür einsetzen, dass das
Kind dort hin kommt.

Nenn mir einen Arzt, der nach 5 Minuten einen Gehirntumor diagnostiziert, und ich werde mich dafür einsetzen, dass er Berufsverbot erhält.

=^…^=

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Hallo MT,

Nenn mir einen Psychiater, der mir nach 5 Minuten eine
Diagnose erstellt und ich werde mich dafür einsetzen, dass das
Kind dort hin kommt.

sei bitte fair. Gleiches Recht für alle. Nicht mit zweierlei Mass. Dann aber bitte auch die CT-Diagnose in 5 Minuten :smile:

Gibt es übrigens irgend jemanden, dem sich das Mädchen gerade in Bezug auf die Seherei in vollster Gänze anvertrauen könnte? Beste Freundin, Tante, Onkel, Lieblingslehrerin, irgendsowas?

Ich meine, sie ist 12 und nicht 2 oder 3. Theoretisch kann sie doch in der Lage sein, ohne weiteres selber einen Leidensdruck zu definieren oder aber ggfs. sich weiterhin in harmlosen Schwärmereien (so es sich um solche handelte) zu ergehen.

Gruß und alles Gute

Annie

Nenn mir einen Psychiater, der mir nach 5 Minuten eine
Diagnose erstellt und ich werde mich dafür einsetzen, dass das
Kind dort hin kommt.

Sorry… aber was soll das? Wenn du das von einem Arzt erwartest, bist Du bei einem Hellseher besser aufgehoben… Wenn wir jedem Patienten von der Stirn ablesen könnten, was ihm fehlt und wie wir ihm helfen können, dann hätten wir einen ruhigen Job, der aber auch weitaus weniger von der Herausforderung ist, die wir an unserem Job auch schätzen…

Was ist deine Intention für deine Frage:
Willst Du Hilfe für dieses Kind oder willst Du hier einfach einen Stempel, dass alles in Ordnung ist?
Warum stellst Du eine Frage, wenn Du keine Diskussion zur Frage möchtest?

Die Hilfe wurde Dir hier in Form von Rat angeboten… die schlägst Du anscheinend aus. Den Stempel hast Du hier von noch keinem bekommen.

Zeit vielleicht den eigenen Standpunkt zu überdenken…

(B)Engel,
raus aus der Diskussion

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