Tote sehen

Ein zwölfjähriges Mädchen sieht Tote, die auch mit ihr sprechen. Was tun?

Ein zwölfjähriges Mädchen sieht Tote, die auch mit ihr
sprechen. Was tun?

Einen Kinderpsychologen aufsuchen.

=^…^=

Einen Kinderpsychologen aufsuchen.

Diese Option wird vorerst noch ausgeschlossen, weil man nicht will, dass das Kind ein Leben lang mit einer psychiatrischen Diagnose in den Akten herumspazieren muss.

Einen Kinderpsychologen aufsuchen.

Diese Option wird vorerst noch ausgeschlossen, weil man nicht
will, dass das Kind ein Leben lang mit einer psychiatrischen
Diagnose in den Akten herumspazieren muss.

Glaubst du nicht, der Fokus sollte uneingeschränkt auf dem Wohl des Mädchens und nicht auf ihrer Akte liegen?

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Hallo Mutunus Tutunus,

Einen Kinderpsychologen aufsuchen.

Diese Option wird vorerst noch ausgeschlossen, weil man nicht
will, dass das Kind ein Leben lang mit einer psychiatrischen
Diagnose in den Akten herumspazieren muss.

gerade wenn da Leidensdruck seiten des Kindes besteht oder abzusehen ist, dass solcher entsteht, wäre ein Kinderpsychologe aber der richtige Ansprechpartner.
Zu einem Psychologen gehen heißt doch nicht, dass jemand verrückt ist.
Ebenso heißt das nicht, dass man „ein Leben lang mit einer psychiatrischen Diagnose in den Akten“ herumläuft. Denn die wird nicht mal immer gestellt. Und daran, evl. einen Tod in der Verwandtschaft noch nicht verarbeitet zu haben, ist doch beileibe nichts Schlimmes.

Wie tauchen diese „Toten“ beim Kind auf?
Träume, die sie ängstigen?
Träume, die neutral bis schön sind?
Sieht sie die „Toten“ auch im Wachzustand? Denkt sie, es sei echt, oder nicht? Leidet sie darunter?

Viele Grüße,
Nina

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Glaubst du nicht, der Fokus sollte uneingeschränkt auf dem
Wohl des Mädchens und nicht auf ihrer Akte liegen?

Gerade deswegen ja. Eine Cousine väterliherseits soll diese „Gabe“ auch gehabt haben und ist in der Geschlossenen gelandet.

Hi!

Und daran, evl. einen Tod in
der Verwandtschaft noch nicht verarbeitet zu haben, ist doch
beileibe nichts Schlimmes.

Es gibt aber keinen Tod zu verarbeiten, scheinbar hat sie das schon eine ganze Zeit, nach einer Polypenoperation im Vorjahr wurde es schlimmer.

Wie tauchen diese „Toten“ beim Kind auf?
Träume, die sie ängstigen?
Träume, die neutral bis schön sind?
Sieht sie die „Toten“ auch im Wachzustand? Denkt sie, es sei
echt, oder nicht? Leidet sie darunter?

Im Wachzustand, sie war Anfangs verwundert, dass Andere diese nicht sehen. Irgendwann soll sie dann einer der Toten bedroht haben, für den Fall, dass sie was ausplaudert. Deswegen hat sie sehr lange nichts gesagt.

fg
MT

Hallo Mutunus Tutunus,

Im Wachzustand, sie war Anfangs verwundert, dass Andere diese
nicht sehen. Irgendwann soll sie dann einer der Toten bedroht
haben, für den Fall, dass sie was ausplaudert. Deswegen hat
sie sehr lange nichts gesagt.

hier würde ich sehr anraten, einen Kinderpsychologen zu konsultieren.
Ich lese hier jedenfalls einen hohen Leidensdruck heraus.

In der Antwort auf Stiefelkatzi schreibst du:

Gerade deswegen ja. Eine Cousine väterliherseits soll diese „Gabe“ :auch gehabt haben und ist in der Geschlossenen gelandet.

Damit sowas passiert, muss sich jemand aber auch entsprechend verhalten, das passiert nicht nach irgendwelchen Akten - ohne eine psychologische Behandlung ist die Wahrscheinlichkeit aber deutlich höher, dass sich die Sache zu einem größeren Problem ausweitet.
Bei körperlichen Erkrankungen ist es ähnlich: Es gibt Leute, die sich nicht zum Arzt trauen, weil sie Angst vor einer Diagnose und vor der Behandlung haben - irgendwann wird die Sache aber so schlimm, dass nur noch eine langwierigere, anstrengendere Behandlung möglich ist, die nur noch weniger Erfolg verspricht.
Analog sehe ich dies auch bzgl. psychischen Problemen.

Viele Grüße,
Nina

7 Like

Hallo MT,

es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder übt man sich als Hobbypsychologe und lässt damit das Ganze letzten Endes laufen wie es läuft. Oder man stellt dem Mädchen fachkundige Hilfe an die Seite und gibt ihm damit die Chance, sein Leben im Griff zu behalten.

Wenn die Tante in der geschlossenen Psychiatrie gelandet ist, hat sie vermutlich einen ausgeprägten Wahn entwickelt, der ihr ein normales Leben unmöglich machte. Man kann nun - vor lauter Angst vor einer Diagnose, die man vielleicht nicht hören will - die Augen verschließen und hoffen, dass sich das auswächst. Die Wahrscheinlichkeit halte ich für gering.

Wenn die Angehörigen ein Theater um eine Therapie machen, dann vermitteln sie dem Mädchen vor allem eines: Psychologen /Psychiater sind böse und wenn man zu ihnen geht, wird man eingesperrt. Für wie hoch hältst du die spätere Bereitschaft des Mädchens, sich als Erwachsene fachkundige Hilfe zu suchen?

Wenn dem Kind jetzt nicht geholfen wird, ist es möglicherweise irgendwann tatsächlich da, wo keiner es haben will.

Auch für den möglichen Fall, dass das Mädel ein paar Folgen „Ghost Whisperer“ zu viel gesehen hat und sich nun ein bisschen wichtig machen will, würde ein Kinderpsychiater durchaus heilsam wirken.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo…

Ich sehe das etwas anders und schließe mich ausdrücklich den Vorrednern an.

Das Kind scheint durch die Situation belastet und verängstigt. Sonst hätte es nicht geschwiegen, wenn ihr die „Toten drohen“.
Es ist an Dir dem Kind die gerechte Therapie zukommen zu lassen. So wie es den Spezialisten für Herzerkrankungen und Darmerkrankungen und und und gibt… so gibt es auch den Spezialisten für „die Seele“ oder die Psyche.

Wenn es Fieber hat, gehst Du mit ihm zum Arzt.
Wenn es Halsweh oder Bauchweh hat, gehst Du mit ihm zum Arzt.
Jetzt sieht es Tote, die es bedrohen und verängstigen… und Du als objektive, erwachsene Instanz haderst mit dem nächsten Schritt?

Es wird Zeit davon wegzukommen eine psychologische oder psychiatrische Behandlung als etwas Degradierendes und Verächtliches abzustempeln und es als das anzuerkennen, was es ist. Eine Therapieform von vielen.

Viele Grüße.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Hallo

Es gibt aber keinen Tod zu verarbeiten, …

Sind es denn keine Toten, die sie selber als Lebende gekannt hat?
Sind es nur irgendwelche Leute, von denen sie weiß, dass sie tot sind, die sie aber nie kennengelernt hat?
Oder sind es Fremde, die einfach tot aussehen, oder von denen sie spontan weiß, dass sie tot sind?

Viele Grüße

Hallo,

Sind es denn keine Toten, die sie selber als Lebende gekannt hat? Sind es nur irgendwelche Leute, von denen sie weiß, dass sie tot sind, die sie aber nie kennengelernt hat? Oder sind es Fremde, die einfach tot aussehen, oder von denen sie spontan weiß, dass sie tot sind?

Was würdest du aus dieser oder jenen Information für Rückschlüsse ziehen wollen?

Schöne Grüße,
Jule

1 Like

Hallo Jule,

Was würdest du aus dieser oder jenen Information für
Rückschlüsse ziehen wollen?

Ich ziehe aus den knappen und sporadischen Beiträgen von Mutunus, und nur diesen, separat gelesen, den Rückschluss:

Er hat schlechte Erfahrungen mit „fachlicher Hilfe“. Und er möchte diese Hilfe seiner Tochter (ausgehend von diesem Brett) nicht zumuten. Es ist daher sehr schwierig für ihn, die Angelegenheit von wem ? und für wen ? angehen zu lassen.

Grüße
Tommy

Wenn es Fieber hat, gehst Du mit ihm zum Arzt.
Wenn es Halsweh oder Bauchweh hat, gehst Du mit ihm zum Arzt.
Jetzt sieht es Tote, die es bedrohen und verängstigen… und Du
als objektive, erwachsene Instanz haderst mit dem nächsten
Schritt?

Ich bin keine Instanz, das Mädchen ist die Tochter einer Freundin.

Aber wenn ich jedesmal wenn mein Kleiner Fieber hat zum Arzt rennen würde, oder bei Hals oder Bauchweh, da wäre ich sehr oft beim Arzt.

Ich sehe nicht ein, dass man jegliches psychisches Problem gleich outsourcen muss, kann man den nichts mehr in der Familie besprechen?

Mein erster Gedanke dazu war übrigens eine Kopf-CT bzw. neurologische Untersuchung. Ein kleiner Tumor an der richtigen Stelle kann die Wahrnehmung gravierend verändern.

es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder übt man sich als
Hobbypsychologe und lässt damit das Ganze letzten Endes laufen
wie es läuft. Oder man stellt dem Mädchen fachkundige Hilfe an
die Seite und gibt ihm damit die Chance, sein Leben im Griff
zu behalten.

Ich würde zuallererst physische Ursachen ausschliessen lassen, sprich das Kind durchs CT udergl. jagen.

Wenn die Angehörigen ein Theater um eine Therapie machen, dann
vermitteln sie dem Mädchen vor allem eines: Psychologen
/Psychiater sind böse und wenn man zu ihnen geht, wird man
eingesperrt. Für wie hoch hältst du die spätere Bereitschaft
des Mädchens, sich als Erwachsene fachkundige Hilfe zu suchen?

Mit dem Mädchen wird nicht über eine Therapie gesprochen, es soll ihm nicht das Gefühl vermittelt werden, dass es krank ist.

Aaber:
Ich hab meine Frau durchs Studium begleitet, ich kenne Psychologen zur Genüge. Eines haben sie gemeinsam: Große Probleme mit sich selbst.
Das ist keine Einzelbeobachtung! Die meisten müssen zuallererst sich selbst therapieren.

Aber da es sich nicht um meine Tochter handelt, treffe ich gar nicht die Entscheidung darüber.

fg
MT

Aber wenn ich jedesmal wenn mein Kleiner Fieber hat zum Arzt
rennen würde, oder bei Hals oder Bauchweh, da wäre ich sehr
oft beim Arzt.

Ich sehe nicht ein, dass man jegliches psychisches Problem
gleich outsourcen muss, kann man den nichts mehr in der
Familie besprechen?

Wie oft hast du schon Halsschmerzen gehabt, Fieber oder Bauchschmerzen? Und wie oft hast du schon tote Menschen gesehen, die dir drohen und dir ne Scheißangst machen? Und die werden dir vermutlich noch mehr Angst machen, wenn alles drumherum sagt „ach, das ist gar nicht echt“ obwohl du es als total real empfindest…

Ich glaube, sowas in der Familie zu besprechen wird mehr Schaden anrichten, als nützen. Oder weißt du, wie man damit umzugehen hat? Welche Reaktion hilfreich ist und welche das Kind nur noch mehr irritiert (ohne dass ihr das wollt?).

Spinnen wir das mal weiter, der Zustand verändert sich nicht, wird nicht besser und nicht schlechter - was ist dann mit 20? Mit 40? Entweder sie behält es für sich oder sie trägt es in die Welt hinaus. Irgendwie beides nicht erstrebenswert, wenn man an den nächsten Schritt denkt.

3 Like

Hi,

Einen Kinderpsychologen aufsuchen.

Diese Option wird vorerst noch ausgeschlossen, weil man nicht
will, dass das Kind ein Leben lang mit einer psychiatrischen
Diagnose in den Akten herumspazieren muss.

wer würde davon denn erfahren?

lg
ventrue

Hallo Tommy,

ich meinte Simsy Mone, die detaillierte Infos zur Art der „Toten“ haben möchte, nicht MT.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo MT,

Ich würde zuallererst physische Ursachen ausschliessen lassen, sprich das Kind durchs CT udergl. jagen.

Das heißt, du würdest lieber auf einen Gehirntumor hoffen, als auf eine psychische Erkrankung?

Mit dem Mädchen wird nicht über eine Therapie gesprochen, es soll ihm nicht das Gefühl vermittelt werden, dass es krank ist.

Das ist es aber. Und ein bewusstest Schweigen über bestimmte Eventualitäten schafft nicht mindere Vorbehalte auf Seiten der Betroffenen.

Die meisten müssen zuallererst sich selbst therapieren.

Für einen Therapeuten ist das auch Bedingung, sonst wird er kein solcher.

Aber da es sich nicht um meine Tochter handelt, treffe ich gar nicht die Entscheidung darüber.

Aber du sorgst dich offenbar. Und vielleicht bist du auch beratend und/ oder unterstützend tätig. In diesem Zusammenhang fände ich es schade, möglicherweise hilfreiche Wege nicht zu gehen, weil persönliche Vorurteile im Vordergrund stehen. Vor allem auch deswegen, weil ein Psychologe gar nicht der richtige Ansprechpartner wäre. Ein Psychiater bzw. Psychotherapeut mit einer medizinischen Ausbildung wäre hier die vordergründig wichtigere Anlaufstelle.

Es kommt zwar relativ selten vor, aber auch Kinder können schizophrene Psychosen entwickeln. Und eine ganze Reihe mehr an psychischen Erkrankungen.

Schöne Grüße,
Jule

5 Like

Hi!

Das heißt, du würdest lieber auf einen Gehirntumor hoffen, als
auf eine psychische Erkrankung?

Nicht hoffen, aber ein Tumor an operabler Stelle wäre mir wirklich lieber als eine psychische Erkrankung.

Mit dem Mädchen wird nicht über eine Therapie gesprochen, es soll ihm nicht das Gefühl vermittelt werden, dass es krank ist.

Das ist es aber.

Muss man wirklich davon ausgehen? Oder kann es sich nur um „Spinnereien“ eines Kindes handeln. Imaginäre Freunde sind ja auch nicht ungewöhnlich. Das Mädchen hat noch 2 Geschwister, davon ist der Bub ein Nachzügler, hat auch durch einen Umzug den alten Freundeskreis verloren und fühlt sich vielleicht ein bißchen zurückgesetzt durch das alles. Vielleicht will es auch nur Aufmerksamkeit erringen?

Es kommt zwar relativ selten vor, aber auch Kinder können
schizophrene Psychosen entwickeln. Und eine ganze Reihe mehr
an psychischen Erkrankungen.

Das ist mir völlig bewusst. Das Thema Schizophrenie wurde sogar gestern diskutiert, allerdings nur mit meiner Frau, nicht mit der Kindesmutter. Auszuschließen ist es noch nicht, aber die Eltern, und da schließe ich mich deren Meinung an, wollen den Besuch beim Psychiater als letzten möglichen Schritt in Erwägung ziehen.

fg
MT