Träume

Hallo www-ler,

neulich habe ich geträumt, mir würde auf dem OP-Tisch mein Herz herausgenommen, d.h. natürlich auch, das die Adern kurz abgetrennt waren und mit Klammern abegeklemmt. Bemerkenswert ist, das ich keine Narkose hatte. Danach kam ein anderes Herz in meine Brust und als die Klammern nach Anschluss der Venen und Arterien (vor allem der dicken Ader, die zum Kopf führt) gelöst wurden und wieder Blut in meinen Kopf floss, bekam ich ein Gefühl, als wenn ich meinen Kopf in kaltes Wasser stecke - danach wurde ich wach. Im Traum habe ich nach der Herausnahme meines Herzens ein Gefühl gehabt, als wenn ich langsam mein Bewusstsein verliere bis zu dem Punkt, als das neue Herz angeschlossen wurde.

Hat jemand Erfahrungen gemacht mit der Deutung von Träumen? Hätte großes Interesse daran, Tipps oder Anregungen zu bekommen, was dieser Traum aussagt.

Danke für eure Mühe

Matthias

Träume… erperientiell verstehen
Hallo Matthias,
deinen Traum kannst du nur dir selber deuten, hier ein paar Fragen die dir dabei vieleicht behilflich sein können. Mit einigen wirst du vielleicht nichts anfangen können, aber das ist okay so. Schau einfach bei jeder Frage ob sich ein Teil in dir angesprochen fühlt, oder ob es irgend einen Zusammenhang mit deinem Leben gibt.

neulich habe ich geträumt, mir würde auf dem OP-Tisch mein
Herz herausgenommen

Was bedeutet es für dich, dass dir dein Herz herausgenommen wird, schließlich ist es dein lebensnotwendigstes Organ. Gibt es in deinem Leben eine Situation, die in dir die gleichen Gefühle auslösen?

d.h. natürlich auch, das die Adern kurz
abgetrennt waren und mit Klammern abegeklemmt. Bemerkenswert
ist, das ich keine Narkose hatte.

Etwas ist abgeklemmt, was du dringend zu deinem Leben benötigst und du weißt es auch, denn du stehst nicht unter Narkose. Passt dieses Bild in einer Art und Weise in dein Leben, errinnert es dich an etwas?

Danach kam ein anderes Herz
in meine Brust und als die Klammern nach Anschluss der Venen
und Arterien (vor allem der dicken Ader, die zum Kopf führt)
gelöst wurden und wieder Blut in meinen Kopf floss, bekam ich
ein Gefühl, als wenn ich meinen Kopf in kaltes Wasser stecke

Du beschreibst sehr eindrücklich ein Gefühl, welches der Traum bei dir hinterlassen hat. versuche das Gefühl noch einmal deutlich werden zu lassen und körperlich zu spüren. Kennst du dieses Gefühl, aus einer anderen Situation in deinem Leben? Was in deinem Leben ist, wie einen Kopf in kaltes Wasser stecken?

danach wurde ich wach. Im Traum habe ich nach der Herausnahme
meines Herzens ein Gefühl gehabt, als wenn ich langsam mein
Bewusstsein verliere bis zu dem Punkt, als das neue Herz
angeschlossen wurde.

Noch ein wertvolles Gefühl. Vielleicht magst du ja die selben Fragen von oben auch auf dieses Gefühl anwenden.

Es ist immer schwierig per Text auf einen Traum einzugehen.
Noch ein paar Fragen die du anwenden kannst.

Welche Assoziationen hast du im Zusammenhang mit deinem Traum? Was fällt dir spontan ein, wenn du an deinen Traum denkst? Gibt es bei diesem Gedanken eine Verbindung zu deinem jetzigen Leben?

Versuche den wichtigsten Schauplatz deines Traumes in Erinnerung zu rufen und dir vorzustellen, war es ein OP? oder ein anderer Ort. Woran erinnert er dich? Wann warst du an einem solchen Ort? Welcher Ort erweckt in dir ähnliche Gefühle? Was bedeutet ein solcher Ort für dich?

Kommen Personen in deinem Traum vor? Wenn ja, nimm die unbekannteste Person in deinem Traum, oder aber die wichtigste. Woran erinnert dich diese Person? Welches physische Gefühl löst diese Person im Traum in dir aus? Selbst eine Person, die du nicht deutlich erkannt hast, kann eine körperliche Empfindung auslösen. Bei vertrauten Menschen, sah diese Person aus wie immer?
Nach einigen Theorien sind die anderen Personen in deinem Traum ein Teil von dir. Ich bin nicht sicher ob es so ist, aber probier es aus: Welches Gefühl löst diese Person aus, welche körperliche Empfindung hast du. Du mußt sie nicht benennen nur fühlen. Wenn nichts aufsteigt, frage dich welche Eigenschaft könntest du dieser Person zuweisen. Stelle dir nun dieses Gefühle oder diese Eigenschaft als teil von dir selbst vor. wenn es ein teil von dir ist, welcher könnte es sein? Du kannst ihn mögen oder auch nicht. Du kannst viel oder wenig über ihn wissen. Laß ihn auf jeden Fall für einen kurzen Moment gegenwärtig sein. Ergibt der Traum einen Sinn, wenn du ihn als eine Aussage über deine Beziehung zu diesem Teil von dir auffaßt?

Du kannst dir auch vorstellen, diese Person(en) zu sein. Spiel den Traum als diese Person durch. Du kannst ruhig etwas übertreiben, wie in einer Komödie. Welche Worte oder Handlungen fallen dir ein. Welchen Teil von diesen Personen könntest du in deinem Leben gebrauchen?.

Vielleicht konnten ja ein paar Fragen davon dir deinen interessanten Traum verständlicher machen.
Viele Grüße Andreas

Hallo, Matthias,
wie ich schon einmal a.a.O. schrieb, haben Träume vielfach körperliche Ursachen. Der Körper/das Gehirn registriert irgendeinen Schmerz und „bastelt“ sich aus zur Verfügung stehenden Versatzstücken aus dem Gedächtnis eine Story darum herum. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass man von einer Arm-Amputation träumt, wenn man nur in Wirklichkeit so unglücklich gelegen hat, dass der Arm einschlief. Häufig träumt man irgendwelche Träume in denen Wasser eine wichtige Rolle spielt, nur um dann aufzuwachen und festzustellen, dass die Blase übervoll ist.
Man sollte nicht allzuviel Geheimnisvolles in Träume hinein interpretieren.
Grüße
Eckard.

Hallo Eckard,

ich glaube schon, dass häufig Träume irgendeine Ursache haben, irgend etwas wiederspiegeln, was man real erlebt oder nicht verarbeitet hat. Ein Bekannter von mir (Psychologe) hat mir das mal erklärt, weil ich auch immer wieder den gleichen seltsamen Traum habe. Ich bin blutverschmiert und so… ich will lieber nicht ins Detail gehen. Er meinte, ich hätte wohl etwas zu verarbeiten, und damit hat er nicht ganz unrecht.

Liebe Grüße
Susi

Man sollte nicht allzuviel Geheimnisvolles in Träume hinein
interpretieren.
Grüße
Eckard.

keine Geheimnisse
Hi Eckard

Man sollte nicht allzuviel Geheimnisvolles in Träume hinein interpretieren.

hinein interpretieren sollte man eh nichts, aber wie man damit umging bzw. heute damit umgehen kann, hatte ich ja im FAQ:286 einmal zusammengefaßt. Daß Traumbildlisten (und ebenso Standardfragelisten dazu) keinen Sinn machen hab auch ich ja schon öfter erläutert.

Wie Träume physiologisch angeregt werden, darüber gibt es ja inzwischen zahlreiche Erkenntnisse. Interessant für den Träumer ist aber, welche „Hintergedanken“ jeweils gerade zu diesem manifesten Trauminhalt führten. Daß es diese von dir erwähnten vordergründigen somatischen Auslöser auch gibt, ist ja schon lange bekannt, aber nur die wenigsten Träume gehen auf soetwas zurück. Und selbst dann kann man dem nachgehen, was gerade in diesem Traumgeschehen verbildlicht wurde.

Geheimnisse sind das keineswegs, aber Verschlüsselungen komplexer Inhalte. Und die lassen sich aufdröseln, wenn man es richtig macht.

Grüße

Metapher

Geheimnisse sind das keineswegs, aber Verschlüsselungen
komplexer Inhalte. Und die lassen sich aufdröseln, wenn man es
richtig macht.

… und wenn man es für nötig hält.
Hallo Metapher,
schon klar. Ich habe zu diesem Thema ohnedies ein etwas nüchternes Verhältnis. Vielleicht liegt das daran, dass, wenn ich schon einmal träume (was recht selten erinnerbar geschieht), dies meist auf recht simple banale Gründe zurückführen kann.
Und selbst zu Zeiten, als mein Leben noch in unruhigeren Bahnen verlief, habe ich eher über Realitäten denn über Träume nachgedacht.
Weihnachtsgrüße auch Dir,
Eckard.

Frage zum Thema
Hallo Ihr beiden!

Hi Eckard

Wie Träume physiologisch angeregt werden, darüber gibt
es ja inzwischen zahlreiche Erkenntnisse. Interessant für den
Träumer ist aber, welche „Hintergedanken“ jeweils gerade zu
diesem manifesten Trauminhalt führten. Daß es diese von
dir erwähnten vordergründigen somatischen Auslöser auch
gibt, ist ja schon lange bekannt, aber nur die wenigsten
Träume gehen auf soetwas zurück. Und selbst dann kann man dem
nachgehen, was gerade in diesem Traumgeschehen
verbildlicht wurde.

Zu obiger Aussage erinnere ich mich an etwas und hab eine Frage dazu:

Ich habe irgendwann, irgendwo ein Beispiel gehört, aber die Herkunft vergessen, und zwar:

Versuchspersonen wurde während des Schlafens Wasser ins Gesicht gespritzt und nachher die Träume (wenn denn einer geträumt hat und vor allem wenn er diesen Traum erinnerte) verglichen. Zwei besondere wurden erwähnt.

Einer träumte, er säße in einem Biergarten (oder bei einem Heurigen), es war heiß, er schwitzte und er trank in fröhlicher Runde etwas Erfrischendes.
Einer träumt, er wäre ein Galeerensträfling, ruderte wie verrückt und der Schweiß rann ihm über das Gesicht.

Dies als Beispiel, wie äußere Reize im Traum verarbeitet werden.

Sind diese (Euch/Dir) bekannt? Wenn ja: Woher stammen sie?
Oder ist es ein „erfundenes“ Beispiel (vom Vortragenden bzw. Autor - wie gesagt, ich erinnere mich nicht, bei welcher Gelegenheit ich das gehört/gelesen habe).

Grüße
Irene

Auslöser für Traumbilder
Hi Irene

Sind diese (Euch/Dir) bekannt? Wenn ja: Woher stammen sie?
Oder ist es ein „erfundenes“ Beispiel (vom Vortragenden bzw. Autor …)

Dieses Experiment ist mir nicht bekannt, es ist aber nicht verwunderlich. Und selbst, wenn es zur Illustration erfunden wäre, würde es durchaus legitim mögliches Traumgeschehen beschreiben.

Das ist ja, was ich meinte. Und selbst die Wiederholung des Experimentes mir derselben Person, würde dann (wenn überhaupt), gewiß einen anderen Traum initiieren.

Der äußere (hier somatische) Anstoß zu einem Traum gibt aber bestenfalls die Randbedingung (oder das Rahmenthema) zu dem Traumgeschehen vor. Da aber das erinnerte (und berichtete) Traumgeschehen nur die verbildlichte, verschlüsselte Form des eigentlichen Traum"inhalts" ist, spielt es gar keine Rolle, ob der Anstoß zum Rahmenthema durch äußere Reize kommt oder nicht. Der (die) verschlüsselte(n) Traumgedanke(n) sind vielmehr durch die aktuelle psychische Befindlichkeit des Träumenden bestimmt. Der Reiz variiert lediglich die Form der Bilder.

Gruß

Metapher

Hi Metapher,

Das ist ja, was ich meinte. Und selbst die Wiederholung des
Experimentes mir derselben Person, würde dann (wenn
überhaupt), gewiß einen anderen Traum initiieren.

Das ist interessant. Ich dachte so bei mir, dass die „Traumrichtung“ fix ist, d.h. bei Wiederholung des Experiments in etwa das gleiche herauskäme.
Was heißt: der eine träumt immer in Richtung „angenehm“, der andere in Richtung „unangenehm“.

Es eröffnet sich für mich immer mehr, dass Schnitzler Recht hatte: Die Seele ist ein weites Land (und die Träume sowieso).

Manchmal denke ich mir, man sollte eine eingebaute Datenbank haben. Stichwort eingeben und die geträumten Träume wären abrufbereit.

Aber das würde - so weit ich es bis jetzt gelernt habe - auch nicht funktionieren, weil die Träume nicht so berechenbar sind, wie ich es gerne hätte.

Grüße
Irene

Ich habe zu diesem Thema ohnedies ein etwas
nüchternes Verhältnis. Vielleicht liegt das daran, dass, wenn
ich schon einmal träume (was recht selten erinnerbar
geschieht), dies meist auf recht simple banale Gründe
zurückführen kann.

Das mit dem Erinnern ist immer so eine Sache. Wer aber wirklich Interesse daran hat mit seinen Träumen zu arbeiten, kann ganz einfache Tricks anwenden um sich auch an sie am nächsten Morgen noch erinnern zu können. Ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie es funktioniert.
Liebe Grüße Andreas