Wie trauern Menschen in anderen Kulturkreisen bzw. wie trauern Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland ??? Wie lange wird getrauert ? Gibt es kulturspezifische Trauerrituale ? Gibt es Besonderheiten ?
Kurz: Wie trauern Menschen der verschiedenen in Deutschland lebenden (Ursprungs-)Kulturkreise ??? Herzlichen Dank für alle Antworten
smile BigBird
Hallo Großer,
… gerade Deine ViKa gelesen
Wie trauern Menschen in anderen Kulturkreisen
um das zu beantworten müssten wir erst einmal wissen, welches Verhalten/Ritual persönlich aus Deinem Hintergrund heraus für das passendste hältst
Trauer ist, wie auch alle anderen kulturellen Bräuche, ein unglaublich weites Feld
es reicht von Fingergliedabschneiden und Verspeisen des Toten(Papua-Neuguinea), über Haare und Fingernägel wachsen lassen (Regionen in Indien) über weiße Gewänder (Asien) zu schwarzen Gewändern (Europa); das sind nur einige sehr grobe Stichworte, die Du in diesem Extrem in Deutschland kaum finden wirst.
bzw. wie trauern
Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland
jeder Mensch so, wie er es kennt
Da hilft nur im Einzelfall fragen
??? Wie lange
wird getrauert ? Gibt es kulturspezifische Trauerrituale ?
es gibt genügend Literatur zu Trauerverhalten und -ritualen. Dabei wirst Du in der Verhaltensforschung(Anthropologie) fündig
Gibt es Besonderheiten ?
jede Menge. Außerdem ist „Besonderheit“ etwas, das sich aus der Sicht des Außenstehenden bildet
für die, die auf diese Weise trauern, ist es völlig normal und angemessen (nur für Dich oder mich vielleicht exotisch)
Kurz: Wie trauern Menschen der verschiedenen in Deutschland
lebenden (Ursprungs-)Kulturkreise ???
Tante Google weiß Rat:
http://www.zentralratdjuden.de/de/topic/210.html
http://www.deutschesfachbuch.de/info/detail.php?isbn… Buch anschauen
www.hospiz.net/ter/archiv/2006/20060512-13_berlin.pdf
und damit kriegst Du von mir auch (ein bisschen) geschimpft. (Name der Religion oder Name des Migrationsursprungslandes) + Trauer liefert Dir jede gewünschte Auskunft - zumindest eine grobe.
als Tipp zur Literatursuche - wenn Du wirklich an dem Thema interssiert bist:
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html
… solltest Du als Wissenschaftler eigentlich schon kennen. Dennoch Schlagwortzeile „Trauter“ + „Kultur“ liefert schon mal einige brauchbare Bücher, die sich mit dem Vergleich von Trauer in verschiedenen Kulturen beschäftigen
darüberhinaus und prinzipiell wirst Du echte Antworten nur von Immigranten in Deutschland bekommen und von jedem vermutlich eine andere Antwort.
Immigranten sind genau wie Einheimische.
Einige beachten alte Bräuche, Anderen sind sie egal. Die Dritten wissen nichts davon und tappen im Zweifelsfall ins Fettnäpfchen
viele grüße
geli
Herzlichen Dank für alle
Antworten
smile BigBird
In Vietnam sind die Trauergewänder weiß, die bereits Verstorbenen werden bei besonderen Anläßen wie z.B. Hochzeiten etc. durch anzünden von Räucherstäbchen am Hausaltar geehrt bzw. es wird an sie erinnert.
Trauer und Tod
Hi!
Ich hatte dazu dieses Semester einen Kurs, besonders intensiv haben wir uns mit dem Islam beschäftigt, allerdings war der Text etwas schiitisch geprägt darum kann es zu Abweichungen kommen, es ist auch nur mal Grundsätzlich denn mit Migration hatten wir nicht so viel zu tun:
Tod aus islamischer Sicht:
Der Tod ist ein göttlicher Ratschluss, die Ursache bleibt dem Menschen verschlossen.
Jüngstes Gericht findet im Jenseits statt, man kann in eine Art Paradies und in eine Art Hölle kommen.
Die Todesstunde ist bei der Erschaffung eines jeden festgelegt (Sure 13,2) niemand weiß wann sie ist oder wo er stirbt (Sure 31,34). Selbstmord ist verboten (4,29) Tötung eines Menschen ist verboten (4,30-31)
Es soll eine Todessehnsucht aus Verlangen nach Gott geben. Darum ist der Todeseengel auch „Schenker der Freude“, der die Taten der Menschen während des Lebens protokolliert.
Dann gibt es eine sehr ausgeprägte Vorstellung zur Grabespein (also verweilen im Grab) das Grab ist der erste Ort im Jenseits und zwei Engel führen ein Verhör mit dem Toten, je nachdem wie es abläuft bekommt er einen Vorgeschmack auf die Hölle oder Ruhe.
Sterben:
Sterbestunde: neben dem Sterbenden wird der Koran ständig rezitiert, das Glaubensbekenntnis wird ausgesprochen. Ist derjenige verstroben werden ihm die Augen zugedrückt und das Kinn hochgebunden, der Leichnam wird in die Moschee gebracht und während des Verlassens des Hauses wird der Koranvers „Wir kommen von Gott und kehren zu Ihm wieder“ rezitiert.
Der Leichnam wird später auf eine Bahre gelegt und zum Friedhof transportiert, dort findet die rituelle Reinigung statt, bei der beide Körperhälften mit klarem Wasser gewaschen und die Körperöffnunen verschlossen werden. Der Leichnam wird ein ein ungefärbtes, saumloses Baumwolltuch gewickelt.
Beim Grabgeleit ist es Sitte zu schweigen und nicht zu lachen als Mahnung für sich selbst und man soll dabei über das eigene Sterben nachdenken. (also nicht viel anders als bei Christen).
Beim Grab wird das Gebet verrichtet, es ist das einzige bei dem man die Schuhe anbehalten darf, und ein männlicher Trauernder steigt in das eineinhalbmeter tiefe Grab hinein, die Leiche wird auf der Rechten Seite mit der Wange auf die Erde gelegt, richtung Mekka.
Zum Abschluss erfolgt das Totenmahl. Auch die Armen sollen dabei gespeist werden.
Damit ist die Trennung abgeschlossen und eine einjährige Trauerzeit beginnt.
Während der Trauerzeit klagen die Frauen und gehen nicht zum Haareschneiden. Alle Familienmitglieder tragen dunkle Kleidung. Erst durch die älteste Frau im Haus wird das Trauern dann beendet, indem sie die anderen Frauen zum Friseur schickt.
lg
Kate
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