alles halb so schlimm
Hallo Karen,
erst einmal zum wachen Leben:
erster Aspekt:
ekelt sich Deine Tochter vor matschigen/faulen Stellen an Obst?
Nektarinen können von jetzt auf sofort Schimmel ansetzten/weiche Stellen bekommen.
Hat Deine Tochter diesen Sommer evtl. eine Nektarine hochheben wollen und dabei in eine zuvor nicht entdeckte faule Stelle gefaßt (z.B. den Finger aus Versehen reingedrückt, bzw. der Finger versank darin?). Passierte mir jedenfalls.
Das ist mächtig eklig, man erschrickt total! Es fühlt sich an, als würde man ein totes Etwas berühren und in ihm versinken.
Nektarinen und Pfirsiche sind sich letztlich sehr ähnlich. Jemand, der das Fell an Pfirsichen nicht erträgt (tote Maus), wird auch beim Beißen in eine Nektarine an Pfirsich (tote Maus) denken.
Ihr scheinbarer Widerwille gegenüber Obst (Du schreibst, sie ißt selten welches) tut das übrige.
Zweiter Aspekt:
War/geht Deine Tochter im/ins Schwimmbad, springt dort vom Sprungturm?
Wenn man nach dem Sprung ins Wasser eintaucht, wird man oft herumgewirbelt und verliert (unter Wasser) erst einmal (kurz) die Orientierung --> knappe Atemluft, Gedanke an Ertrinken.
zum Traum
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Der (im wachen Leben) bekommene Schreck, in diese Weiche Stelle gefaßt/vielleicht auch nur sie gesehen zu haben (Ekel), kann tief sitzen, dass er auch im Schlaf noch in den Knochen sitzt.
Ergo kann dies zum Traumthema werden: Nektarine, faule Stelle, hineingeraten, ertrinken (z.B. Tod von toter Maus, s.o.). Im Traum möglich: das Objekt des Ekels wird bedrohlich - hier riesengroß.
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vom Brett springen/fallen, ertrinken --> vielleicht eine Assotiation zum Schwimmbad (s.o.)
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hatte Deine Tochter schlicht einen Falltraum (vom Brett in die Nektarine fallen).
Ein Falltraum ist ein Aspekt intensiver (sogenannter typischer) Träume und kann sich einstellen, wenn der schlafende Organismus sich selbst wahrnimmt: in einem dem Wachen nahen, erregten Moment während des Schlafes.
Wieso fällt man dann?
In ganz kurzen Worten:
Der Körper ist im Schlaf gelähmt. Der Organismus nimmt das in diesem besonderen Moment wahr. Das Feedback (Kontakt zum Bett/Boden) des Körpers fehlt - man fliegt oder fällt.
Warum kehrt dieser Traum wieder?
Vielleicht ist er derart „einprägsam“, erschüttert Deine Tochter so stark, dass es zu traumatischen Wiederholungen kommt: Der Traum macht ihr Angst, sie bekommt Angst, diesen Traum wiederzuträumen, sie träumt ihn wieder.
In welchen Abständen kehrt dieser Traum wieder? Träumt Deine Tochter zwischendurch auch vom (woanders hinein) Fallen/Fliegen, Verfolgtwerden, Nacktsein…?
Befindet sich Deine Tochter derzeit im Stress? In anderen aufregenden Situationen (Prüfungen, Auszug von zu Hause…)? Geht deine Tochter öfter aus und ist dann der Alkohol/Drogenkonsum etwas höher?
Das alles kann das Vorkommen der erregten, dem Wachen nahen Momente begünstigen, in denen man solche „typischen Träume“ träumt.
Jedenfalls: nicht zuviel den Kopf über den Traum zerbrechen - das gilt besonders für Deine Tochter - besser drüber lachen. Dann verliert sich dieser bestimmte Trauminhalt am schnellsten.
Noch ein Hinweis, woher ich mein Wissen habe:
von intensiven Gesprächen mit meinem Mann (Wahrnehmungs-Psychologe) und dessen Buch
Fliegen, Fallen, Flüchten - Psychologie intensiver Träume.
ISBN: 3871590517 Buch anschauen
Beste Grüße
Claudia