Ich interessiere mich für das Konzept des träumenden Gottes. Also ein Gott, der von der Welt und den Geschöpfen darin nur träumt und somit diese Welt erschaffen hat.
Soviel ich weiß, haben die Aborigines so eine religiöse Vorstellung.
Gibt es noch mehr Religionen (oder literarische Ideen) die dieses Konzept zum Inhalt haben?
Für eventuelle Antworten bedanke ich mich im Vorraus.
Ja, die Salafisten, die glauben, Allah hatte einen superschlimmen Alptraum und so entstanden der Nahe Osten, Nordafrika und Zentralasien. Dann hat er vor lauter Schreck den Namen auf Jahwe gewechselt, hatte einen schönen Traum, und so entstand der Rest der Welt.
Meiner Meinung nach geht das nur, wenn du dieser Gott bist.
Oder je nachdem, wer von diesem Konzept ausgeht. Wenn ich es tue, dann bin ich dieser Gott.
Denn dass ich nicht nur von jemand anderem geträumt sein kann, das weiß ich ja. Ich denke, also bin ich. - Ich vermute mal, dass du ebenso von deinem Denken auf deine tatsächliche Existenz schließen kannst, aber nicht auf meine. Also wenn schon, dann bist du dieser Gott.
Bei den Aborigines ist es nicht ein Gott, der die Welt erträumt, sondern eine nicht festgelegte Anzahl von Stammes-Urahnen, die in Totemkulten verehrt werden. Diese Ur-Ahnen lebten in der Dimension der ´Traumzeit´in ähnlicher Weise wie heutige Aborigines und erschufen, wenn sie träumten, Sterne, Planeten, Pflanzen, Tiere und Menschen. Irgendwann erschöpfte sich ihre Tatkraft, und sie zogen sich unter die Erde zurück.
Einen Gott, der die Welt erträumt, gibt es in der indischen Mythologie: Es ist Vishnu, der träumend auf einer Riesenschlange namens Ananta (= die Zeit) über das Urmeer Ksheer Sagar treibt (siehe Foto).
es gibt sogar eine wissenschaftliche Herangehensweise an diese Fragestellung auf Grundlage eines ewig expandierenden Universums und damit der Wahrscheinlichkeiten in unendlich langen Zeiträumen:
Mark.13,10…ist auch nicht zu übersehen… Die Bibel sagt’s, da ist noch ein Gott, der davon träumt, alles was lebt zu beherrschen und zu vernichten…2.Kor.4,4…denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat,… Off.12,12… Schlachter Bibel 2000
man kann sich auch wundern über menschliche Träumereien u.a.: gibt keinen Gott, alles kam durch Zufall …z.B. wäre ein Angebot Joh.17,3… da sehr hilfreich u.a. selbst herauszufinden ob der alles erschaffende Gott tatsächlich nur träumt…
Jeremia 23,27 haben sie nicht im Sinn, bei meinem Volk meinen Namen in Vergessenheit zu bringen durch die Träume, die sie einander erzählen,… ה „JHWH“. Nach älteren Bibelwörterbüchern erscheint es im Tanach 6823 mal in der heutigen Biblia Hebraica Stuttgartensia 6828 mal.[3] JHWH ist damit der weitaus häufigste biblische Eigenname…Wikip. speedytwo
Richtig ist, daß der indische Gott Vishnu - vielfach, und sehr unterschiedlich in den frühen vedischen und Sanskrit-Literaturen konzipiert - unter anderem als träumend dargestellt wird. Aber er schafft die Welt nicht durch dieses Träumen!
Als Träumender liegt Vishnu, begleitet von seiner Geliebten Lakshmi, elongiert auf dem nagaraja („Schlangenkönig“) namens Shisha aka Shishanaga („Shisha-Schlange“) aka Adishisha („Ur-Shisha“). Diese hat, wie viele andere göttliche Gestalten der indischen Mythologie, das Epitheton „Ananta“ (= an-anta =„Ohne Ende“). Das ist aber nicht ihr Name und es heißt auch nicht „Zeit“, wie hier behauptet. Die damit erwähnte Endlosigkeit (im Kontrast zu anadi = „ohne Anfang“) ist auch räumlich verstanden.
Die naga namens Shisha (= „Übrigbleibsel“, „Rest“, auch als mathematischer Begriff gebraucht) schwimmt ihrerseits im ebenfalls endlosen Kshira Sagara (= „Milch-Ozean“). Das ist nicht „das“ Urmeer, sondern eines von sieben Ozeanen, die den Loka einsäumen, den eigentlichen „Raum“, in dem sich das periodische Kosmosdrama abspielt. Shisha ist auch keine „Riesenschlange“, sondern eine Kobra, die meist als tausendköpfig beschrieben und piktographisch fast immer siebenköpfig dargestellt wird. Wenn Shisha sich zusammenrollt, geht der Kosmos zugrunde, und wenn sie sich elongiert, entsteht ein neuer Kosmos. Ihr Name, Shisha, bezieht sich darauf, daß sie bei diesem Entstehen und Vergehen das immer konstant Bleibende in sich enthält, oder dieses sogar selbst ist.