Trauzeugen - wo und wie und was genau?:)

Einen schöne guten Abend Ihr Lieben!

Völlig überraschend hat mir meine beste Freundin dieses Wochenende erzählt, dass ihr langjähriger Freund ihr einen Antrag gemacht hat - und ich nun Trauzeuge bin. Find ich natürlich genial, wir kennen uns schon seit dem Kindergarten…
Natürlich haben wir nun kein anderes Thema mehr als Heiraten und dabei kam mir persönlich die Frage in den Sinn - gibt es in anderen Kulturkreisen auch Trauzeugen? Was sind dort deren Aufgaben? Bei uns könnte man es ja grob als Mitplaner, Mithelfer und vor allem im Eheleben als gewissenhafter Ansprechpartner zusammenfassen, oder?
Kennt Ihr vielleicht interessante, für uns außergewöhnliche oder auch für uns absurde Bräuche und Pflichten (oder Rechte?:wink:aus anderen Kulturen?
Hat mich einfach mal so interessiert:wink:
Danke für das geteilte Wissen und liebe Grüße!!!

Re: Trauzeugen - wo und wie und was genau?:smile:
Guten Morgen,

google doch einfach mal, und dann kommst Du auf solch interessante Antworten
http://de.wikipedia.org/wiki/Trauzeuge
/t/was-macht-eigentlich-ein-trauzeuge/1468988

Grüße
Pit

Gut’n Tach,

mit anderen Kulturen kann ich so nicht dienen, aber wie wärs ein klein wenig mit Historie??? :wink:

In alten Zeiten, sprich Mittelalter bis, ich glaube bis nach der Reformation, war heiraten auch in katholischen Ländern/Gegenden keine Sache der Kirche! Also das, was wir als Trauung heute zelebrieren war in dieser Form überhaupt nicht bekannt. Damals gaben sich Mann und Frau ein Eheversprechen. Das konnte sein: vom einfachen „ja, ich will“ oder so in der Art, bis hin zum Austausch von Brautgeschenken.

Bei ein paar alten germanischen Völkern war es wohl auch eine Zeitlang Brauch, dass die Frau dem MAnn z.B. goldene „Schiffchen“ überreichte, der Mann der Frau Schmuck. Damit war die Ehe geschlossen und besiegelt. Aber das ist nur ein Beispiel…

Die Tatsächliche Funktion der Trauzeugen war es ursprünglich, den Vollzug der Trauung zu bezeugen. Jetzt könnte man denken: Hä?? spinnt der Midir jetzt? das sagt doch das Wort…
Ich meine jedoch tatsächlich den Vollzug des ersten gemeinsamen Geschlechtsverkehres! Damit, mit dieser „Trauung“ galten Mann und Frau als verheiratet. Die Frau stellte somit die Jungfräulichkeit unter Beweis (Blut) und der Mann seine Fähigkeit, den Akt zu vollziehen und somit eine Familie zu gründen. Dies wurde durch ich glaube mindestens 3 Menschen „bezeugt“. Somit war dann auch das Erbrecht der Frau/der Kinder usw. geregelt und gesichert.

Auch im islamischen Kulturkreis gab es den Brauch, dass die Trauzeugen nach der Hochzeitsnacht das LAken des Bettes untersuchen, um Spuren des Ehevollzuges zu finden. Ob das Heute noch so ist wage ich aber auch zu bezweifeln :wink:

Ja klar, gerade in Europa wird oft vom Recht der ersten Nacht geschrieben, welche die Braut mit dem jeweiligen Feudalherren verbringen mußte. Inwieweit der jeweilige Grundbesitzer sich jedoch den Streß angetan hat bleibt wohl für immer im Dunkel der Geschichte verborgen. Der Bräutigam konnte, und das darf man nicht vergessen, die Braut von dieser Verpflichtung herauskaufen. Ich glaube mich erinnern zu können, dass ich mal auf einer Burgführung im Altmühltal gehört habe, dass der Preis für dieses „Abkaufen“ des Rechtes der ersten Nacht eine Bratpfanne war, die so groß sein mußte, dass die Braut mit Beiden Backen darin sitzen konnte. Zumindest ist das ne schöne Geschichte :wink:

Also zusammenfassend über viele Kulturen in Europa, Asien, bis hin nach Indien ist die Funktion des Trauzeugen, den Ststus der Beziehung von Mann und Frau bei rechtlichen Fragen zu bezeugen (Erbrecht/Kinder/Vermögen…).

Hoffe, ein wenig beigetragen zu haben

Grüße

Midir

In Egypten gibt es Trauzeugen, müssen auch immer 2 sein.

Hallo,

ein Trauzeuge ist genau das, was der Name sagt: Er kann bezeugen, dass jemandd getraut worden ist.

Wenn er in einigen Kulturen, wie hier dargestellt wurde, weitergehende Funktionen hat, weiß ich nicht, ob er dann „Trauzeuge“ heißt.

Wer verheiratet ist, muss das manchmal auch beweisen können, das tut man mit der Heiratsurkunde. Da aber von Urzeiten an bis vor zwei oder drei Jahrhunderten nur wenige Menschen lesen und schreiben konnten, war ein Papier sinnlos. So brauchte man also einen Zeugen. Und da die Menschen früher meist lebenslang in ihrem Umfeld blieben, konnte der Zeuge gegebenenfalls auch zu Rate gezogen werden.

Man könnte heute also drauf verzichten, abgesehen von ihrer symbolischen Anwesenheit spielen sie keine Rolle mehr. Aber Traditionen sind halt hartlebig und haben ja auch einen gewissen Charme.

Ähnlich ist es mit dem Taufpaten: auch er hat heute kaum noch mehr als Symbolcharakter. In früheren Zeiten hatte er die Aufgabe, die Elteren bei der Erziehung des Kindes wenn notwendig zu unterstützen, und das Kind zu sich zu nehmen, falls die Eltern frühzeitig starben. Heute kümmert sich das Jugendamt um Waisen, und die Taufpaten haben keinerlei Vorrecht bei der Vergabe der Pflegestelle.

Grüße
Carsten

In USA kann man innerhalb von 5 Minuten heiraten. Wenn man keine Trauzeugen hat kann man sich 2 Angestellte von dem Amt ausleihen wo man heiratet. Die muessen einfach nur HOEREN dass man JA gesagt hat - das ist es was sie mit ihrer Unterschrift bezeugen.